Redaktion / 03.02.2024 / 13:00 / 11 / Seite ausdrucken

Leserkommentar der Woche: Schimpfwort der Umgangssprache

Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Und damit diese entsprechend gewürdigt werden, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig „Leserkommentare der Woche“. Diesmal ist es ein Kommentar zu Hans Scheuerleins Beitrag „Die fatale Logik des ,Wir' und ,Die'“:

Thomas Taterka schreibt:

Abgesehen von seiner politischen Bedeutung, ist der Begriff „Nazi“ ein Schimpfwort der Umgangssprache. Es meint zum Beispiel: kalt berechnend, herzlos, durchtrieben, Charakterschwein, fanatischer Egoist, verlogen, im besetzten Frankreich meinte „avoir le Nazi“ geschlechtskrank. Letzteres erfahren Sie in Erwin Blumenfelds „Durch tausendjährige Zeit“ oder in Erich Maria Remarques „Arc de Triomphe“ (verdammt gut verfilmt von Lewis Milestone) oder aus den Nachkriegsreportagen über Paris von Georg Stefan Troller. Nazi meint umgangssprachlich alles, was man verabscheut und andere nicht leben lassen will (Nazibürokratie). Es ist eine sprachliche Kundgebung des Ekels, ob angedichtet oder wahr spielt dabei fast eine zweitrangige Rolle, von der historischen Bedeutung ist nur noch ein starker Verdacht auf Wiederholung von rücksichtslosen Grausamkeiten in anderem Gewand übrig. Der Begriff soll ein Warnsignal für die Bedrohung einer Gemeinschaft durch unmenschliche Strenge sein. Der inflationäre Gebrauch ist natürlich Hysterie und bei Dummheit im Gebrauch leicht zur Manipulation und Propaganda einsetzbar.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

netiquette:

Bertram Scharpf / 03.02.2024

@Thomas Szabó: „Nazi“ ist die bayerische Kurzform von Ignaz (wie Zenzi für Crescentia). Der Gebrauch für Nationalsozialisten in Berlin sollte die Anhänger dieser Ideologie als Einfaltspinsel aus der Provinz brandmarken.

Christoph Schriever / 03.02.2024

Nazi waren vor allem niemals rechts. Nazis waren und sind links. NationalSOZIALISTEN. Die Behauptung, dass Nazis rechts waren kommt von den Faschisten, die sich nun „Antifaschisten“ nennen. Die Linken (als vom rechten Wege abgekommene Jünger Satans und dessen Groupies Karl Marx, Josef Stalin) arbeiten ständig mit Wortverdrehungen, Wortverunstaltungen, Wortverfälschungen. Neusprech genannt.

Thomas Szabó / 03.02.2024

Ich sehe gerade, es gibt einen interessanten Wikipedia Eintrag zum Kosenamen Nazi.

Sabine Heinrich / 03.02.2024

Vielleicht wird man in den Kühltruhen der Supermärkte (z.B. bei dem staatstreuen Edeka- Mann) irgendwann kein “Nasi Goreng” mehr finden, weil die herangezüchteten Analphabeten kein s von einem z mehr unterscheiden können - und entsprechend handeln.

Thomas Szabó / 03.02.2024

Náci ist eine ungarische Kosename für Ignác = Ignaz.

Wilfried Cremer / 03.02.2024

@ Szabo, Kosename für Nathalie, wie Natz in Deutschland?

A.Schröder / 03.02.2024

Nazi, @Thomas Szabo schreibt es, Worte sind mal Kosename, mal Schipfwort, so wie diese gemeint und die Zeit es hergibt. Neger gehört wohl auch dazu. Weil nie so gemeint als Schimpfwort, und schon gar nicht bei süßem Negerkuß so gemeint sein könnte. Erst die Grünen-(Polizei) haben es dazu erklärt. Wobei ein “Grüner” ganz früher bei eine ausgerotze Aule war und heute die Leute dazu bezeichnet, ist also in Bedeutung gleich geblieben.

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