Von Alexander Gutzmer:
Als Zeitungsmacher beim Londoner Independent brachte er der Welt die Kolumne der Bridget Jones. Jetzt ist Charles Leadbeater wieder medienrevolutionär unterwegs. In seinem neuen Buch hält er ein lesenswertes und überraschend wenig naives Plädoyer für das Gesellschaft verändernde Potenzial des Internet.
Nicht alles, was Leadbeater schreibt, ist brandneu. Aber über vieles lohnt es sich nachzudenken…
Was heißt es zum Beispiel, wenn das Netz ein Ort ist, an dem kreative Leute zusammenkommen und an neuen Projekten arbeiten, wo also kollaborativ ökonomische Werte geschaffen werden? Wenn Computerspiele wie die Sims zu 60 Prozent von den Nutzern erstellt werden? Es bedeutet, dass unser Verständnis von Wirtschaft sich ändern muss. Eigentum hat dann als alles bestimmende ökonomische Kategorie ausgedient. Nicht mehr das eifersüchtige Hüten von Besitzständen und Monopolen macht dann Erfolg aus, sondern zunehmend die Verfügbarkeit von Netzwerken und die eigene Position in diesen. Erfolg hat, wer die richtigen Leute zusammen bringen kann.
Ein Prinzip übrigens, das nicht nur in der neuen Welt gilt. Auch Bridget Jones brachte Leute zusammen. Der Lerneffekt: Nichts schweißt so sehr zusammen wie geteilte Unsicherheiten. Die Kernfrage: Bin ich zu dick?