Peter Grimm / 28.04.2025 / 06:00 / Foto: DonkeyHotey / 109 / Seite ausdrucken

Lehren aus einem Krieg, der nicht zu gewinnen ist

Der angestrebte Trump-Putin-„Deal“ zeigt, dass der Ukraine-Krieg wohl mit einem bitteren Frieden enden wird. Der Westen sollte sich dringend einiger Lehren aus dem Kalten Krieg erinnern.

Ob und wann ein Trump-Putin-„Deal“ nach dem sich abzeichnenden Muster das vorläufige Ende der opferreichen Kämpfe in der Ukraine bringt, ist noch offen. Aber wie es aussieht, wird dieser Ukraine-Krieg vorerst nicht mit einem guten Frieden enden. Vielleicht sollte der Westen das zum Anlass nehmen, sich einiger Lehren aus dem Kalten Krieg zu erinnern.

Es rächt sich gerade jetzt, dass die Unterstützer der Ukraine in ihrem Abwehrkrieg nach dem russischen Angriff Ende Februar 2024 kein eigenes Kriegsziel ausgeben mochten. Es blieb bei wolkigen Formulierungen. Mal hieß es, Putin dürfe diesen Krieg nicht gewinnen, ein anderes Mal sogar, er müsse diesen Krieg verlieren. Aber wann der Krieg für wen als verloren oder gewonnen gelten würde, ließen die Ukraine-Unterstützer offen. Zuweilen erklärten einige von ihnen sogar, dass die Entscheidung darüber der Regierung in Kiew obliege.

Selbstverständlich entscheidet die Ukraine darüber, mit wem sie unter welchen Umständen einen Waffenstillstand oder gar einen Frieden vereinbart. Aber darüber, wer welche Unterstützung leistet, entscheiden nun einmal die Unterstützer. Der wichtigste Unterstützer – die USA – hat nach dem dortigen Präsidenten-Wechsel bekanntlich auch die Ausrichtung der Ukraine-Politik gewechselt. Und plötzlich kommt statt weiterer Unterstützung im Abwehrkrieg ein Friedens-Vorschlag aus dem Weißen Haus, bei dem die Ukraine viel verlieren würde. Aber wie könnte sie ohne die verlorene Hilfe mehr gewinnen? 

Die Ukraine-Unterstützer aus Europa sehen sich plötzlich in einem Dilemma. Als diese sich darüber erregten, wie Donald Trump seinen ukrainischen Amtskollegen Volodymyr Selenskyj im Weißen Haus behandelt hat, warteten sie noch mit vielen Worten voller unbedingter Solidarität auf. Sie klangen, als wollten sie neben Wladimir Putin auch noch dem US-Präsidenten Trump die Stirn bieten. Wollen tun sie vielleicht immer noch, nur die Zweifel am Können sind gewachsen.

Waren die großen Worte falsch?

Sollten Trump und Putin tatsächlich einen Waffenstillstands-„Deal“ vereinbaren, ist es kaum wahrscheinlich, dass die europäischen Staaten die Ukraine dabei wirksam unterstützen können, die Annahme dieser Bedingungen um den Preis einer Fortsetzung des Krieges gegen den amerikanischen Willen zu verweigern.

Es scheint ein wenig so, als würden manche EU-Staatenlenker inständig hoffen, dass der „Deal“ nicht kommt, weil sie sonst versuchen müssen, ihr Einlenken irgendwie in gute Worte zu verpacken.

Es sieht also so aus, als könnte die Ukraine neben der Krim auch noch den größten Teil der erst seit dem russischen Angriff vom 24. Februar 2022 besetzten Gebiete verlieren. Putin dürfte dieses Ergebnis problemlos als Sieg feiern. Aber wie sollen die Kriegsverlierer damit umgehen? War alles umsonst? Waren alle großen Worte falsch?

Ungeachtet der unzähligen Fehler, um die es hier aber nicht im Einzelnen gehen soll, hätte Putin ein erklärtes Ziel nicht erreicht. Es gibt weiterhin eine unabhängige Ukraine, die nicht von einem Marionettenregime à la Weißrussland regiert wird. Das macht keinen Verlust kleiner, aber dieser markante Unterschied zum Appeasement ist keineswegs unwichtig. Vor allem dann nicht, wenn die Kriegsverlierer ihre Lektionen in Machtpolitik lernen würden.

Eines der Argumente in der hiesigen politischen Auseinandersetzung für das deutsche Engagement im Ukraine-Krieg war beispielsweise die steigende Bedrohung für das Baltikum und Polen, wenn Russland sich durch einen Krieg vergrößern könnte. Wladimir Putin, der den Zusammenbruch der Sowjetunion bedauert, sähe die baltischen Staaten wahrscheinlich gern wieder als russische Ostseeprovinzen unter Moskauer Herrschaft. Nur ist es derzeit unrealistisch für ihn, dies zu erreichen. Und das muss es bleiben. Dafür muss der Westen vieles tun, wozu auch gehört, sich nicht über seine Kräfte hinaus zu verausgaben, sondern zuerst eine eigene Schlagkraft aufzubauen, die allein durch ihre Existenz abschreckend wirkt. Vielleicht sollten wir uns einiger Lehren aus dem Kalten Krieg erinnern.

Keine schönen Fragen

Viele, die fordern, man dürfe sich nicht auf Bedingungen einlassen, wie sie in Trumps Friedensplan stehen, argumentieren damit, dass sich Putin, so man ihm einen Kriegsgewinn einräumt, zu weiteren Eroberungen ermutigt sehen könnte. Das stimmt aber nur dann, wenn die Ukraine mit der schwindenden Zahl ihrer Verbündeten in der Lage wäre, eine bessere Lösung als diesen Frieden im Krieg zu erringen. Das ist aber offenbar nicht der Fall. 

Stattdessen mehren sich die Meldungen über eine wachsende Kriegsmüdigkeit unter den Ukrainern und eine steigende Zahl von Deserteuren, weil immer mehr junge Männer entschlossen sind, sich dem drohenden Tod auf dem Schlachtfeld zu entziehen. Soldaten wird der Westen nicht schicken, und ohne die USA sind auch Ressourcen für die Lieferung von Waffen und Munition nicht unendlich. Wie schlimm ist ein schlechter Frieden, wenn als Alternative eine noch schlimmere Niederlage droht? 

Keine schönen Fragen, vor die u.a. Donald Trump die Europäer stellt. Sie haben keine tragfähigen Antworten vorbereitet, weil sie sich um solche Fragen in gut drei Jahren Krieg immer herumgedrückt haben. Es ist eben nicht nur eine Frage des Willens und Wünschens, wenn es darum geht, wie weit man jemandem Beistand leisten kann, sondern auch des Könnens. Und im Ukraine-Krieg wird die „Koalition der Willigen“ gewahr, welche Grenzen der Westen im Kriegsfall hat.  

Ob es nun dieser „Frieden“ à la Trump oder eine andere Waffenstillstandsvereinbarung ist, die das Schlachten in der Ostukraine und all die Drohnen-, Raketen- und Luftangriffe beendet, es wird darin kein Sieg der Ukraine festgeschrieben sein, außer dem, dass es sie noch gibt. Und wir sollten uns erinnern: 2022, in den ersten Kriegswochen, glaubten viele Beobachter – darunter auch etliche Freunde der Ukraine – Putins Truppen könne allein dank ihrer militärischen Übermacht ein schneller Sieg gelingen. Viele waren von der Stärke des Widerstands, der den russischen Vormarsch bremste, überrascht. 

"Sterben für Narwa?"

Aber selbst wenn nun noch ein von Moskau unabhängiger ukrainischer Staat existiert, bleibt nicht das Argument gültig, dass Putin oder ein jüngerer Nachfolger nach einer kleinen Friedenspause Appetit auf neue Kriegsbeute bekäme? Vielleicht auch versucht wäre, die NATO-Bündnistreue im Baltikum zu testen?

Wolfgang Templin schrieb vor 14 Monaten im Deutschland Archiv:

„Sollte die Ukraine durch unzureichende Unterstützung oder innere Erschöpfung an den Verhandlungstisch getrieben werden und gezwungenermaßen einem Annexionsfrieden zustimmen, der die russischen Gebietsgewinne festschreibt, würde sich der Aggressor den nächsten Nachbarn zuwenden. Das muss einem bewusst sein.

Renommierte internationale Experten sprechen dabei von einem Zeitfenster von zwei bis drei Jahren vor einem Zugriff von Russland auf Nato-Territorium. Nimmt die Nato ihre Verpflichtungen ernst, müsste sie dann den Bündnisfall erklären und militärisch eingreifen. Sterben für Narwa? Diese scheinbar rhetorische Frage könnte dann schon bald eine reale werden. Leider.“

Narwa ist eine kleine Stadt an der estnisch-russischen Grenze, in der großteils Russen leben. Und dieser Tage findet sich das sogenannte „Narwa-Szenario“ in etlichen Warnungen von Experten wieder, obwohl es schon vor 22 Jahren von einem namhaften Schriftsteller entworfen wurde, woran Wolfgang Templin ebenfalls erinnert:

„Es war 2013, als ausgerechnet der international bekannte Thriller-Autor Tom Clancy in seinem letzten Buch ‚Command Authority. Der Kampf um die Krim’ ein bevorstehendes Zukunftsszenario entwarf, in dem Russland die Nato zunächst durch einen Blitzangriff auf estnisches Territorium herausfordert.

Natürlich lässt die russische Seite dem einen Hilferuf unterdrückter russischer Landsleute in Estland vorangehen. Die zu einem hohen Anteil von russischer Bevölkerung bewohnte estnische Grenzstadt Narva spielt eine entscheidende Rolle im Anfangsgeschehen. Im Roman ist es das konsequente, aber opferreiche Eingreifen von Nato-Truppen unter amerikanischer Führung, welches den Erfolg des Angriffs vereitelt.“

Aber würden diese Truppen in der Realität auch so entschlossen eingreifen? Der Focus fragte dieser Tage:

„Würden wir sterben für Narwa? Würde die Nato eine Eskalation, ja gar einen Atomkrieg mit Russland riskieren für eine 50.000 Einwohner-Stadt?“

Kalter Krieg statt Kapitulation

Diese Fragen brauchen eine klare Antwort. So bitter es ist: Dieser Ukraine-Krieg wird nicht ohne herbe Verluste enden. Er wird voraussichtlich nicht enden mit dem Sieg der ukrainischen Truppen und der Rückeroberung des ganzen früheren Staatsgebiets. Dazu fehlt dem Land auch mit der Hilfe der Verbündeten die nötige Kraft. 

Zwar musste die Ukraine nicht kapitulieren, wird aber wahrscheinlich, zusammen mit ihren Verbündeten, als Verlierer dieses Krieges gelten. Wer nun fürchtet, dass „sich der Aggressor den nächsten Nachbarn zuwenden“ werde, muss dafür eintreten, das zu verhindern. Dabei ist aber das Überstrapazieren eigener Kräfte in einem aussichtslosen Kampf nicht hilfreich, sondern das schnelle Lernen vielleicht bitterer Lektionen.

Wenn das westliche Bündnis nicht will, dass sich ein potenzieller Aggressor, also ein Herrscher, für den ein Krieg eine reale machtpolitische Option ist, einem kleinen Mitglied zuwendet, um die Verteidigungsbereitschaft zu testen, der darf ihn nicht dazu einladen. Und Schwäche, also militärische Schwäche, lädt ein. 

Die NATO braucht eine glaubhafte, kraftvolle Abschreckung. Möglichst technisch überlegen und einsatzbereit. In einer Stärke, die einen Gegner von vornherein daran hindert, ernsthaft über eine Provokation nachzudenken. Eine Stärke, die ihn auch davor zurückschrecken lässt, es bei nicht dem Bündnis angehörenden, ihm aber verbundenen Partnern zu versuchen.

Im Kalten Krieg konnte der Westen das. Die roten Linien waren klar abgesteckt und durch Abschreckung geschützt. Die politischen Grenzen des Westens haben sich verschoben, der Westen sich ausgedehnt. Nur wuchs militärische Verteidigungskraft und -bereitschaft nicht im gleichen Maße, sondern schwand stattdessen. Da der klassische Verteidigungsfall nicht mehr eintrat, glaubten viele – gefangen im Traum von der Friedensdividende –, dass die alte kriegerische Machtpolitik in Europa ein für allemal überwunden wäre und man die Streitkräfte auf spezialisierte Einsatzgruppen beschränken könne. Es ist wahrscheinlich einfach normal menschlich, dass man bestimmte Gefahren vergisst, weil nur lange genug nichts passiert ist. Wie wenn man die Feuerwehr nicht mehr neu ausstattet, weil es doch schon lange nicht mehr gebrannt hat.

Eigentlich hat es in den vergangenen Jahrzehnten auch in Europa immer mal wieder kriegerische Weckrufe gegeben, die den Westen eines Besseren hätten belehren können. Aber jetzt, spätestens jetzt, sollten die Europäer die zu lernenden Lektionen nicht mehr übersehen. Der Westen muss jene militärische Stärke und Klarheit gewinnen, die er im Kalten Krieg hatte. Und dazu gehört mehr als „Sondervermögen“ und Rüstungsaufträge. Dazu gehört u.a. Motivation. Die Bereitschaft, Demokratie und Freiheit zu verteidigen, gedeiht nicht dort, wo die eigene Obrigkeit Demokratie und Freiheit spürbar abbaut. 

 

Peter Grimm ist Journalist, Autor von Texten, TV-Dokumentationen und Dokumentarfilmen und Redakteur bei Achgut.com.

Achgut.com ist auch für Sie unerlässlich?
Spenden Sie Ihre Wertschätzung hier!

Hier via Paypal spenden Hier via Direktüberweisung spenden
Leserpost

netiquette:

Dieter Weiß / 28.04.2025

Ich bin mir nicht sicher ob man das so sehen kann. Putin hat eine bemerkenswerte Rede im Bundestag gehalten und uns die Hand gereicht. Was war unsere Antwort darauf? NATO Osterweiterung! Wir haben einen erfolglosen Putschversuch in Weißrussland und einen Putsch in der Ukraine finanziert der eine neutrale bis russlandfreundliche Regierung durch eine direkt antirussische Regierung ins Amt gehoben hat. Die Ukraine wurde aufgerüstet und NATO Spionagestützpunkte, bemannt mit NATO Fachleuten, installiert. Es gab ein Flottenmanöver in dem NATO Verbände gemeinsam mit Ukrainischen Truppen geübt haben, wie man Russland den Zugang zum Schwarzen Meer abschneiden kann. Was sollte Putin tun? Warten bis ein amerikanischer Flugzeugträger in Sewastopol einläuft oder bis atomare Kurzstreckenraketen an der russisch/ukrainischen Grenze stationiert werden? Rein militärisch gesehen hat er zu lange gezögert und das mit schweren Anfangsverlusten bezahlt die seinen Truppen mit NATO Waffen und NATO Spionage zugefügt wurden. Mittlerweile betreibt das Land Kriegswirtschaft und das Problem wird sein nach dem Krieg wieder zur Friedenswirtschaft zurückzukehren. Wenn wir da nicht helfen, bleibt die Kriegswirtschaft bestehen und sucht sich einen neuen Konflikt. Die großen Verlierer sind wir in Deutschland und Europa. Wir haben einen zuverlässigen und potenten Handelspartner verloren, der uns über Jahrzehnte hinweg mit Energie, Rohstoffen und Halbfabrikaten versorgt hat. Wenn Russland sich endgültig China zuwendet und uns zukünftig ignoriert, werden wir mittelfristig zur wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit herabsinken. Leider ist bei der ganzen Kriegsrhetorik in Vergessenheit geraten dass wir fast 20 Jahre einen Krieg gegen Afghanistan geführt haben.  Anlass war eine direkte Lüge über chemische Kampfstofflabors. Auch unsere Soldaten haben Kriegsverbrechen begangen, gab es deswegen ein Tribunal, wurde jemals jemand von den Politikern angeklagt die das verzapft haben?

G. Männl / 28.04.2025

Warum sind die ethnischen Russen in den baltischen Staaten bis heute Staatenlos? Wieso wurde nicht vor der Aufnahme in die EU eine Lösung angestrebt? Dauerhaften Frieden wird nur durch Diplomatie erreicht!

Albert Pflüger / 28.04.2025

Herr Grimm, mit Ihrem Schlußsatz zeigen Sie das Dilemma auf! Zu Zeiten des kalten Krieges war stets klar, auf welcher Seite des Eisernen Vorhangs Freiheit und Demokratie zu Hause sind, und gegen wen sie zu verteidigen sind. Das ist heute nicht mehr so, Gegner der Freiheit sind unter uns, demokratische Gepflogenheiten werden mit Füßen getreten, der Volkswille durch die Regierung offen ignoriert. Das fördert nicht die Verteidigungsbereitschaft.

Chris Groll / 28.04.2025

Herr Grimm, Ihrem Artikel möchte ich zustimmen. Es ist, wie Sie u.a. auch sagen wichtig, daß man weiß, was man zu verteidigen hat. Im Moment sind Demokratie und Freiheit im “Wertewesten” stark auf dem Rückzug. Man ist dabei, die Staaten in unfreie islamische Staaten (Kalifate) umzuwandeln.  Was ist daran verteidigungswürdig?

Hans-Joachim Gille / 28.04.2025

Mmmhm, Herr Grimm, irgendwie ist Ihre Analyse wenig plausibel & auch Ihre Schlußfolgerung extrem naiv. Wenn der Westen, wie von Ihnen beschrieben, sich nach Osten ausgedehnt hat, wogegen die Russen seit 2007 immer verbal intervenierten, lehnte es der Westen ab, Putin überhaupt ernst zu nehmen. Aber die Ausdehnung der NATO nach Osten basierte eben nicht auf militärischer Stärke. Und die gesamte Welt sah zu, wie man mit Rußland umging & die Welt hat keinen Bock, nach Rußland der nächste zu sein. Deswegen steht jetzt der sogenannte Westen ziemlich alleine da. Wenn der Westen den Ukrainekrieg hätte verhindern wollen, wäre es nötig gewesen, den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine bereits 2014 nach dem Ami-Putsch in Kiew sofort zu stoppen. Auch hätte man die Eiszeit zwischen Orban & Selenskyj ab 2019 sofort abtauen müssen. Hat man aber nicht. Ist doch alternativlos, daß sich zwangsläufig in Rußland innenpolitischer Druck aufbaut. Es rächt sich nun auch die Schuldenpolitik des Westens seit über 50 Jahren. Obwohl man die Ausgaben für das Militär rapide senkte, hielt man am Schulden machen fest. Jetzt ist 0 Spielraum mehr da. Die 1 Billion, die Merz locker macht, gehen ganz schnell dafür drauf, was Hegseth in Europa einsparen will & die Zinslast steigt weiter. Und, Herr Grimm, Sie wissen doch gar nicht, was Trump & Putin wirklich vereinbaren werden. Die westlich orientierten Ukrainer sind bereits im Westen. D.h. die Ukraine wird genauso ein Russischer Vasallenstaat, wie Weißrußland werden. Glauben Sie allen Ernstes daran, daß noch ein Ukrainer bei uns zurückwill? Wenn wir die Ukraine nicht glaubhaft verteidigen können, dann können wir auch das Baltikum nicht verteidigen. Dann werden die paar mio. Balten zu uns ausgewiesen, fertig. Mit schuld ist eben auch ein rapider intellektueller Niedergang Europäischer Politik & Medienschaffender. Wer mit Hirn, will denn sein ganzes Leben lang Staatsmärchen zu erzählen? Genau, nur Vollpfosten.

S.Buch / 28.04.2025

Der Westen sollte den Ausgang des von ihm zwecks weiterer Ressourcenerschließung angezettelten Ukraine-Kriegs vor allem zum Anlass nehmen zu erkennen, dass er die Welt nicht mehr unter sich aufteilen kann, wie es ihm passt (Stichwort Anmaßung). Das ist nun zumindest für lange Zeit vorbei. Die militärische Stärke und Klarheit, die er im Kalten Krieg hatte, wird er aufgrund der demographischen Entwicklung nicht mehr zurückerlangen (Stichwort Kriegsindex; Gunnar Heinsohn).

Steffen Huebner / 28.04.2025

Unwahrscheinlich, dass Putin Appetit auf Gebiete hat, die abgewirtschaftet sind, die keine russische Bevölkerungsmehrheit haben und in denen deshalb ein verlustreicher Partisanenkampf droht. Denke, er hat mit dem gegenwärtigen Zustand sein Ziel weitgehend erreicht. Jetzt ist ihm eine dauerhafte, international anerkannte, neue Grenzeziehung unter Einschluss der eroberten Gebiete wichtiger. Er kann auch nicht dahinter zurück, denn es ist bereits zuviel russisches Blut geflossen. Wer der russischen Armee Schwäche vorwirft, sollte bedenken, dass dort fast nur angeworbene Freiwillige und Berufssoldaten kämpfen, die man schonen muss und nicht einfach rücksichtslos verheizen kann.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Peter Grimm / 12.07.2025 / 12:00 / 62

Höhepunkte deutscher Spezialdemokratie

Eine Verfassungsrichterwahl scheitert, weil sich zu viele Abgeordnete nicht an Hinterzimmerabsprachen der Fraktionsführungen gebunden fühlten. Und jetzt? Jetzt droht demnächst die Wiederholung der gleichen Abstimmung,…/ mehr

Peter Grimm / 11.07.2025 / 12:00 / 110

Verfassungsrichter-Wahl: Die Staatstheater-Regie ist gescheitert

Kanzler Friedrich Merz und sein Union-Fraktionsvorsitzender Jens Spahn haben es nicht geschafft, die Unions-Abgeordneten zur geschlossenen Zustimmung zu den umstrittenen SPD-Verfassungsrichter-Kandidatinnen zu drängen. Jetzt sitzt…/ mehr

Peter Grimm / 11.07.2025 / 06:15 / 55

Heute im Parlament: Die Stunde der Sterbehelfer

Heute sollen zwei Juristinnen ideologischer Prägung ins Bundesverfassungsgericht gewählt werden, während gestern angekündigt wurde, Mitglieder der größten Oppositionspartei mit einer Art Berufsverbot im öffentlichen Dienst…/ mehr

Peter Grimm / 08.07.2025 / 10:00 / 46

Deutsches Staatstheater um die Verfassungsrichter-Wahl

Es ist eine Premiere: Noch nie war in der Bundesrepublik eine Verfassungsrichter-Wahl so spannend wie diese. Bislang war die Wahl der Richter des Bundesverfassungsgerichts in…/ mehr

Peter Grimm / 08.07.2025 / 06:00 / 59

Gehören Anschläge auf die Bahn jetzt zum Alltag?

Voraussichtlich für knapp eine Woche ist gerade eine der wichtigsten Bahnlinien Deutschlands durch einen Brandanschlag lahm gelegt, doch in der Medienzunft herrscht nur gedämpftes Interesse. Weil…/ mehr

Peter Grimm / 07.07.2025 / 10:00 / 80

Die große Schüler-Umverteilung

Kommt jetzt in den Schulen eine Migranten-Quote? Und werden dann deutsche und migrantische Schüler durch die Lande gekarrt, damit die Quote stimmt? Bildungsministerin Karin Prien…/ mehr

Peter Grimm / 01.07.2025 / 14:00 / 41

Willkommen in Merkels Welt

Wer Angela Merkels folgenreiche "Wir schaffen das"-Einladung von 2015 kritisiert, gilt immer noch als politisch nicht ganz stubenrein. Auch nach zehn Jahren soll das so bleiben.…/ mehr

Peter Grimm / 26.06.2025 / 06:15 / 53

Frische Rechtsextremisten entdeckt

Während die SPD auf ihrem Parteitag eigene Ermittlungen gegen die AfD beschließen will, um sie endlich verbieten lassen zu können, hat der Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com