“Würden wir sterben für Narwa?” - Eine gute Frage! - Es fehlt allerdings die noch viel bessere Frage: Was haben die baltischen Staaten in der NATO zu suchen? Einen gesteigerten militärischen Schutz erhält kein einziger anderer NATO-Staat durch irgendeinen baltischen Staat. Es ging und geht einzig und allein um eine Provokation gegenüber bzw. eine Destabilisation von Rußland. Und zwar von den USA. - Mit der Auflösung des Warschauer-Paktes war die NATO obsolet und hätte sich auflösen sollen. Hat sie aber nicht gemacht, weil dann die USA ihren Einfluß in Europa verloren hätten. - US-Präsident Donald Trump hat erkannt, daß die größte geopolitische Gefahr für den Westen (also für die USA) von China ausgeht. Und daß es deshalb strategisch deutlich sinnvoller ist, das (man glaubt es kaum) auch zu Europa gehörende Rußland als Verbündeten zu gewinnen, als es in die Arme von China zu treiben. Und da stören die von seinen Vorgängern begangenen Todsünden wie die Auslösung des Ukraine-Krieges nur. - Und ein Nebeneffekt wäre ein Ende des Krieges. Dieses Ende des Tötens sollte für jeden als extrem positives Ziel angesehen werden (selbst für die notorischen Alt-Kaltkrieger und Russenhasser).
@Wilfried Nauck “Es ist erstaunlich, wie viel Zuschriften hier Verständnis für den Kriegsverbrecher Putin aufbringen”. Könnten Sie das konkretisieren? Was für Kriegsverbrechen meinen Sie? Das Fressen von Babys? Die Zerstörung von Kiew? Den Einsatz von Streubomben gegen die Zivilbevölkerung? Die gezielte Zerstörung von Kindergärten und Krankenhäuser? Noch so ein Propagandading: ‘“Dass Anrainer Russlands die Nato-Mitgliedschaft wollten, war ihr gutes Recht ...” Das stimmt, die Kehrseite verschweigen aber Protagonisten tunlichst. Natürlich kann jeder Staat der NATO beitreten. Eine andere Angelegenheit ist es, ob ein Militärbündnis diese Länder auch aufnimmt, weil das eben als Bedrohung eben durch dieses Bündnis mit gutem Recht wahrgenommen werden kann. Die NATO ist ja kein Verein, in dem sich jeder einschreiben kann, sondern es muss auch in die Konzeption der NATO passen, ob sie jemanden aufnimmt, mit den entsprechenden geopolitischen Konsequenzen.
Zur Erinnerung an alle: Russland hat die Ukraine nicht grundlos “überfallen”. Vielmehr ist die Ukraine ein “Proxy-Staat” im Proxy-Krieg des Westens gegen Rußland und Russland ist sozusagen zum Gegenangriff übergegangen. Die Historie dieses Krieges gegen Russland reicht vom 1. Weltkrieg über den 2. Weltkrieg über den kalten Krieg und eine Zwischenstufe Afghanistan bis heute in die Ukraine. Wer es nicht glauben will, ziehe sich den Vortrag von George Friedman, dem Chef von Strategic Forecasting Inc. (abgekürzt Stratfor) rein, der beim Chicago Council on global affairs 2015 gehalten wurde. Zum zweiten hält sogar der “Spiegel” (und nicht nur der) entgegen seiner sonstigen “präzisen” Weltsicht genau diese Information von ntv am 06.03.25 bereit: “Dem Sender Fox erklärt US-Außenminister Rubio, der Krieg in der Ukraine sei in Wahrheit ein Krieg zwischen Russland und dem Westen.” Andere Quelle: “US-Diplomaten bezeichnen Ukraine-Konflikt als „Stellvertreterkrieg. Außenminister Rubio sieht USA und Russland als eigentliche Konfliktparteien in der Ukraine”. Richtig! Nicht eine einzige Rakete könnte ohne Zieldaten/Programmierung aus dem Wertewesten starten. Es geht letztlich darum, Russland zu “dekolonisieren” d.h. in Einzelstaaten zu zerstückeln, die man sich dann Stück für Stück ohne größere Gegenwehr zur Ausplünderung vornehmen kann. Mit der Ukraine glaubte sich der “Wertewesten” am Ziel. Hat aber bis dato nicht so geklappt, deshalb wollen nunmehr deutsche Altnazis in guter deutscher Tradition “den Krieg nach Russland tragen” und der Welt zeigen, was ne Harke ist. Viel Spaß auch dabei. WOW, wenn das alles der Autor vorher gewußt hätte! Aber wenn Ideologie auf die Realtät trifft, wird halt die Realität an die Ideologie angepaßt.
“Es ist nicht weise, das zu verteidigen, was man ohnehin aufgeben muss.” (Machiavelli) - Da der “Westen” seine Existenz verbal und mit Waffen an die Ukraine knüpft, muss er sich tatsächlich sehr unangenehmen Fragen stellen: (1) Wie kam es zu diesem Junktim? (2) Ist das Junktim richtig, trifft dann auch zu, dass der “Westen” mit der Ukraine steht oder fällt? (3) Ist das Junktim falsch, warum wird es (a) seit über drei Jahren beschworen, und worin bestünde (b) in diesem Fall - also ohne die Rolle der Ukraine - der verteidigenswerte und verteidigungsbereite Kern des “Westens”, inhaltlich wie persönlich? - Jedenfalls kann man sich nicht in eine kognitiv-reziproke Dissonanz zwischen der angeblich essentiellen Rolle der Ukraine einerseits und der angeblich essentiellen Rolle des “Westens” andererseits manövrieren, ohne im Falle eines Misserfolgs mindestens eines von beiden Konzepten aufgeben zu müssen; (4) welches? (5) Was also wäre weise zu verteidigen und was muss man ohnehin aufgeben? Aufgeben muss man nämlich auch das, wofür niemand mehr Leib und Leben hinhalten will. Ein Beispiel: Wenn man den Begriff der “Nation” aufgeben muss, dann ist es nicht weise, eine “Nation” zu verteidigen [man bilde statt “Nation” nahezu beliebige weitere Beispiele, dann wird die Sachlage Stück für Stück klarer], (6) Wofür also sollen junge Leute Leib und Leben hinhalten wollen? (7) Sollen sie es auf Hoffnung tun, oder weil der “Westen” ihnen diese Begriffe und Beispiele [synonym: “Werte”] bereits garantierte? - Von den Antworten auf diese Fragen hängt die gesamte Zukunft des “Westens” ab.
Ein vorzüglicher Artikel; die FAZ wird ihn morgen zerreißen. Wenn alles so kommt, wie geschrieben und ein Friede diktiert wird, sollten wir bedenken: Die Kriegstreiber waren vorneweg die Grünen. Der Krieg passte in deren Energiewandelkonzept. Das mutwillige Unterbinden einer stabilen deutschen Gasversorgung, dem die führungslosen USA Vorschub geleistet haben, hat zu den geradezu größenwahnsinnigen Ausgaben innen und für die Ukraine geführt. Unter diesem Schutzschirm haben Grüne und Rote die deutsche Demokratie unumkehrbar transformiert; transformiert in einen Staat, der die eigenen Bürger verachtet, jeder Afghane zählte mehr, wie wir leider mitansehen mussten und müssen (die Wehrpflicht führt daher zu Verweigerern ...). Die Woke Blase dachte, das alles gibt es umsonst. Pustekuchen. Wir zahlen den Wiederaufbau; brauchen also neues Sondervemögen. Dabei ist Russland erst einmal am Boden. Vor allem die Qualität der Waffen war dürftig, hat aber beispiellose Improvisationen, Gleitbomben à la Henschel (Adolf grüßt)... usw., gebracht. Auch unser Material, überzüchtet. hatte erhebliche Schwächen. Russland kann und wird, alleine wegen dem bisherigen Blutzoll, so schnell nichts mehr anfangen. Wir sollten es mit Diplomatie zu einem - wie früher beim Gas - verlässlichen Partner werden lassen. Diplomatie kann das möglich machen. Aber wir haben Klingbeil, den falschen Kanzler, bald unsägliche Minister und außer Trump, ja, keinen vernünftigen Politiker weit und breit. Die Situation bleibt, auch wegen dem skurilen Macron und seinem Busenfreund Starmer brandgefährlich. Und unsere Kriegstreiber aus der Kategorie C-Personal sind auch noch da und haben Einfluß. Wir werden unter diesem letzten Gedanken bald von selbst darauf kommen, dass Hass- und Hetze neue, alte Namen bekommt. Nicht zu vergessen, Kriege gewinnt unterm Strich die Infanterie. Weder Deutsche noch Franzosen, noch Engländer werden sich darauf einlassen können.
Wenn die Russen clever sind, folgen sie dem Drehbuch der Nazis im Münchener Abkommen. Erst erkennen USA und EU, den Landraub an und die Russsen versprechen, keine weiteren Gebietsansprüche zu haben. Dann schließt man den Trump-Putin Pakt, der den Russen die Restukraine und den USA Canada, Grönland, und Panama ohne Schuß, aber mit Drohung des Einsatzes von Atomwaffen, garantiert. Zum Schluß greifen die Russen Europa, und die Chinesen Taiwan militärisch an, und alle fragen sich, wie es zu dem großen Krieg kommen konnte. Die meisten verstehen nicht, daß das gegenwärtige Rußland, wie das nationalsozialistische D damals, strukturell nicht friedensfähig ist, weil die politische Herrschaft bei den Geheimdiensten und dem Militär liegt. Deren Ziele sind die Unterwerfung nach Innen und Außen. Das Eine mit GULAG, das Andere mit Krieg, und beides mit der Propagandasoße von der Größe des Heiligen Rußlands garniert. Die Ziele in den westlichen Demokratien von friedlichem Leben und Wohlstand, sind solcher Herrschaft fremd. Frieden kann es erst geben, wenn die Russen ihre politische Herrschaft in die Hände von zivilen Herrschern mit zivilen Absichten legen.
Auch wenn bei diesem Thema die Putin - Versteher hier wieder schaulaufen und irgendeinen - dümmlichen - Grund für diesen Kriegsverbrecher an den Haaren herbei zerren : der Beitrag von Peter Grimm ist klug und ausgewogen. Ergänzend anzumerken wäre noch : Trump selbst scheint keine Ahnung zu haben wie Putin und die Russen ticken. Es bleibt zu hoffen, dass schnellstens bessere, kompetentere Berater im Weißen Haus zum Zuge kommen .
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