Michael Miersch / 09.11.2007 / 15:56 / 0 / Seite ausdrucken

Lechts und rinks - neue Folge: Die rote Luisa machts den Neonazis

Aus der National-Zeitung Nr. 46/07:
„Israel praktiziert Apartheid“
Interview mit Luisa Morgantini, Vizepräsidentin des EU-Parlaments. Die ehemalige Gewerkschaftsführerin Luisa Morgantini (geb. 1940 in Villadossola) wurde erstmals 1999 auf der Liste der „Partei der Kommunistischen Wiedergründung“ als italienische Abgeordnete in das Europaparlament gewählt, wo sie seitdem Mitglied der Konföderalen Fraktion der Vereinigten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke ist…

National-Zeitung: Sie hatten letztes Jahr in einer Presseerklärung zu einem Abbruch diplomatischer Beziehungen mit Israel und den Ausschluss Israels aus allen internationalen Organisationen gefordert, nachdem die israelische Armee das Gefängnis von Jericho besetzt hatte. Welche Reaktionen bekamen Sie darauf zu spüren?

Morgantini: Natürlich wird man von allen Seiten angegriffen, wenn man Israel kritisiert. Ich bin jedoch keine Antisemitin, sondern die Tochter eines Partisanen, der im Zweiten Weltkrieg in den Bergen Italiens gegen die deutsche Wehrmacht kämpfte. Aufgewachsen bin ich mit dem „Tagebuch der Anne Frank“, das unter meinem Kopfkissen lag. Weil ich mich grundsätzlich für Minderheiten einsetze, engagiere ich mich auch gegen Israels Palästinenser-Politik, zumal die Besetzung Palästinas ein Verstoß gegen die eigene Moral ist. Aus diesem Grund sollte die internationale Gemeinschaft so viel wie nur möglich unternehmen, um die Besetzung der palästinensischen Gebiete zu beenden.

Weitere Zitate von Luisa Morgantini aus dem Interview:

… Wir sind alarmiert, weil die Situation im Westjordangebiet und im Gazastreifen einfach unglaublich ist. Selbstverständlich tragen Palästinenser hierfür auch Verantwortung, aber die Hauptverantwortung liegt bei Israel…

… Solange Israel das Völkerrecht weiter verletzt, sollte meiner Meinung nach das EU-Freihandelsabkommen mit Israel aufgehoben werden, was aber nicht mit einem Boykott verwechselt werden sollte, sondern nur bedeutet, dass israelische Erzeugnisse bei einem Import in die EU mit den üblichen Zöllen belegt werden…

…Wir sollten jedoch darüber hinaus jegliche militärische Zusammenarbeit mit Israel beenden…

… Ein Regierungswechsel in Washington würde nichts ändern, da in den Reihen der Republikaner sowie der Demokraten eine bedingungslose Unterstützung für Israel existiert. Es wird sich erst dann etwas ändern, wenn die USA ihre Waffenhilfe in Milliardenhöhe an Israel einstellen…

 

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