Ich bin mir absolut sicher, auch ich habe in meiner Jugend viel dummes und verqueres Zeug dahergeredet. Wenn ich heute allerdings Texte lese, die ich vor vier bis fünf Jahrzehnten verfasst habe, so blöd wie bento heute, klingen sie nicht.
“Von Bento da kann man fi x was von lernen fürs Leben”, hätte Frau Puvogel, Klein Erna ihre Mutter, gesagt. Und nu? Alles aus und vorbei. Schade.
Immerhin—es gab eine Männerquote. Doch nach dem Pigmentzählen (dernier cri) war das redaktionelle Aus dann wohl unvermeidlich. Nicht weiter tragisch, seit frau bei der Neofa—Hochhalten von ‘Deutschland Abtreiben’-Schildern, begleitet durch stoßweise Ejakulationen von Urlauten im Falsett—, gewissermaßen also auf dem zweiten Bildungsweg, gute Chancen für einen Quereinstieg in der Sparte ‘Arbeiter*In der Faust’ offenstehen. Die Quotenmänner können in der Zwischenzeit ihr Geschlechtskonstrukt ja noch einmal überdenken…
Als Studenten sind wir in den 80ern nach der Disco Sonntag nacht noch am HH-HBF vorbeigefahren um ein Nachtexemplar des Montags-SPIEGEL zu kaufen, der damals so ab 02:00h verfügbar war. Heute unvorstellbar. Heute klicke nicht mal mehr auf Spiegel.de - pure Zeitverschwendung, das kostet mich nur wertvolle Millisekunden meines Lebens. Das es Bento gab, wusste ich übrigens, aber ich dachte es gehört zur ZEIT (die ich auch nicht mehr lese).
Ich habe mal auf den ze.tt li.nk ge.klickt (St.ellen.an.gebote) und nach unten gescrollt. Und, wie nicht anders zu erwarten: Rechtschreibung mangelhaft. “Freie Autor_in” ist entweder ein Eigenname oder nicht. Und ein ein.deutig männlicher Mensch wäre dann ein “freie Autor”. Ergo ist gemeint: “Geistfreie Autor_innen” können sich melden. Da wären die ben.to Bu.ben und Mäd.els gerade richtig.
Mein Gott, Herr Schneider, sind Sie masochistisch veranlagt, auch nur eine Zeile dieses Zeugnisses tiefstmöglichen Journalistenniveaus zu lesen? Während ich dies tippe, steht rechts ganz oben in der Werbespalte ein Titelbild von COMPACT Nov 2019 mit einer zur Horrorfratze verzerrten Ansicht der Schwedengöre mit dem Sprung in der Schüssel. Wie hat sich unsere Welt in den letzten 20 Jahren verändert… und trotz all der studienabgebrochenen Gutmenschen nicht zum Guten oder gar Besseren. Sic transit gloria mundi. - Denken Sie, Spirgel-Start wäre besser als bento? Ich werde es nicht beurteilen können, denn ich lese keines der Schmierblätter aus diesem Verlag, ich taugen nicht mal zum Hinternputzen, denn da steht mehr - Pardon, verzeiehen Sie meine drastische Ausdrucksweise - Scheisse drin als ich am Arsch habe.
Herr Schneider, haben Sie tatsächlich in sowas herum geblättert? Ernsthaft? Dann sind Sie hart im Nehmen. Alle Achtung! Ich hätte dafür sicher eine Flasche mit irgend etwas “Hochprozentigen” gebraucht, um die zu Papier gebrachte geistige “Dünnbrühe” für ewig Studierend X-Y-beliebig halbwegs schadlos zu überstehen. Aber gut zu wissen das jetzt wieder Papier-Ressourcen frei werden, für viel zu große Pappkartons, nur weil man sich mal ein 10er Päckchen 3-mm-Schräubchen bestellt hat. Ja, früher haben das mal Menschen verpackt, da waren die Größen angepasster, doch heute machen das Automaten und die sind genauso doof wie die Grünen. Ein dreifaches “Hoch” auf die Umwelt.
Tja, wo man früher jahrelang studiert hat, wird man heute durch regelmäßigen Konsum der sozialen Medien innerhalb kürzester Zeit zum Universalexperten.
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