Felix Perrefort / 04.05.2020 / 10:00 / Foto: achgut.com / 47 / Seite ausdrucken

Leaving Team Merkel: Raus aus der Notstandsgemeinschaft 

Die letzte Zeit hat mir ein Unbehagen bereitet, mit dem ich zuweilen schon aufgewacht bin, eines, das in mir „kognitive Dissonanz“ auslöste und mich frappierend an die Zeit nach der Kölner Silvesternacht erinnerte; an eine Zeit also, zu der ich bemerkte, dass sich hier eine Entwicklung abspielt, die mich in meinem Leben auf durchaus persönliche Weise belastet und schließlich grundlegend anders verläuft, als ich zu dem Zeitpunkt erwartet hätte, zu dem ich sie noch mitgetragen habe.

Als die Bundeskanzlerin in skandalöser Anmaßung verkündete, es handele sich bei den in sadomasochistischen Sprachbildern verhandelten „Lockerungs“-Debatten um zügellose „Orgien“ und nicht etwa um Diskussionen um die Wiederherstellung grundgesetzlich verbriefter Individualrechte, plusterte sich der Souverän ganz offen autoritär gegenüber einer Bevölkerung auf, die zum Teil einen scheinbaren Sicherheits- als Lustgewinn darin verspürt, sich „am Riemen zu reißen“. Spätestens seitdem drängt sich die Notwendigkeit auf, Merkels Corona-Politik im Licht ihres in ihrer Amtszeit betriebenen Krisenmanagements zu betrachten.

Dieses zeichnet sich zunächst durch einen Opportunismus aus, der sich an der veröffentlichten Meinung orientiert, und schließlich dadurch, dass die aus ihm heraus entschiedenen Weichenstellungen im Nachgang stur und rechthaberisch verteidigt, als ganz und gar alternativlos behauptet und dementsprechend gegen jede Vernunft durchgehalten werden – und das, obwohl sie nachhaltig und bisweilen irreparabel auch die Substanz der Republik erodieren, deren medial und aktivbürgerlich vorbereitete Anpassung an den gerade aktuellen „Humanismus“ bislang stets zulasten der „einfachen Leute“ und ihrer materiellen wie bürgerlichen Interessen ging.

Gebannt vom Anblick der Schlange 

Der Atomausstieg der Energiewende legitimierte sich durch das „Ereignis Fukushima“: Der teuerste Strom Europas und die Verschandelung der Landschaft sind seine Folgen. Die islamische Masseneinwanderung rechtfertigte sich durch das Notstandsereignis der in Ungarn angelangten Migranten: unzählige, mitunter tödliche Delikte gehören zum Kollateralschaden einer im wahrsten Sinne des Wortes grenzenlosen „Flüchtlings“-Politik. Welche sozialtransformative Dynamik das Ereignis des Corona-Notstands in Gang gesetzt hat, deutet sich bereits an: Die psychischen wie materiellen Folgen betreffen insbesondere die ökonomisch Schlecht- bis Mittelmäßiggestellten.

Mediale Bilder des Grauens in ihrer Unmittelbarkeit wahrzunehmen, anstatt sich zu fragen, wie sie zustande kommen, führt unweigerlich in eine Schockstarre, aus der heraus undemokratischer Aktionismus als Rettung durch den Souverän erfahren wird. Waren es damals die katastrophalen Bilder einer Flutkatastrophe und des damit verbundenen Reaktorunfalls und später dann die Bilder verzweifelter Migranten vor der ungarischen Grenze, die die folgenden politischen Entscheidungen ins Recht setzten, verführten nun die dystopischen Zustände in italienischen Krankenhäusern dazu, Zuflucht in den schützenden Armen des Souveräns zu suchen. 

Wie vom Anblick einer Schlange gebannt, schaute die Gesellschaft auf die Exponentialkurve, deren dystopischer Fluchtpunkt sich in Bergamo empirisch anzukündigen schien – die Mischung aus Angst vor dem Zusammenbruch des Gesundheitssystem und vor dem Verlust des eigenen Lebens ließen auch mich die „harten Maßnahmen“, also die Einschränkung der Bürgerrechte zunächst abnicken. Qualitativ wären diese von den „sanften“ zu unterscheiden, zu denen – verfassungsrechtlich unbedenklich – die vorübergehenden Schließungen von Großveranstaltungen oder Schulen gehören sowie die schlimmstenfalls als lästig empfundenen Hygieneregeln inkl. des Gebots, in der Öffentlichkeit eben etwas mehr als sonst auf Abstand zu achten.

Bei den Grundrechten handelt es nicht um hedonistisches oder luxuriöses Schmuckwerk, weshalb ihre Einschränkung psychische und existentiell-materielle Folgen für etliche Menschen hat. Das diskursverweigernde Auftreten der Kanzlerin, ihr autoritärer Starrsinn, knüpfte damit an jene Empathielosigkeit an, die sie bis heute gegenüber den Opfern der deutschen Einwanderungspolitik an den Tag legte. Ob das Leid der Vereinsamten, depressiv Gewordenen, Überlasteten oder in die Armut und Schulden Getriebenen sich jemals wird öffentlich aussprechen können und zwar als eines, das sich durch eine umsichtige Krisenpolitik hätte verhindern lassen, ist eher unwahrscheinlich.

Zusammenrücken gegen Sozialdarwinisten 

Immerhin gilt bis heute die Thematisierung von Vergewaltigungen, sexuellen Belästigungen und (Frauen-)Morden durch Migranten, die keine Flüchtlinge sind, als Stimmungsmache gegen ein paternalistisch bevormundetes Kollektivsubjekt, das gestern noch „Flüchtlinge“ hieß und morgen schon durch das der „Risikogruppen“ ersetzt sein könnte; ein von der Regierung und ihren linksaffinen Hilfssouveränen ideologisiertes Objekt kollektiver Fürsorge, an dem sich wieder einmal zu beweisen hätte, wer ein vorbildlicher Mensch ist.

Ähnlich wie in der „Flüchtlingskrise“ zeichnet sich gerade eine Ideologie ab, mit der eine als humanistische Alternativlosigkeit daherkommende politische Entscheidung – hier den Lockdown betreffend, dort die Grenzpolitik – von wohlmeinenden Deutschen im Verbund mit ihrer Regierung gegen bürgerlich argumentierende Ketzer verteidigt wird. Der im Vorstellungsvermögen der besseren Deutschen waltende „Mechanismus“ lautete bis vor Kurzem noch: „Schließt man die Grenzen, ertrinken die Flüchtlinge im Mittelmeer“ – und könnte nun heißen: „Wer Lockerungen will, überantwortet die Alten und Vorerkrankten dem Tod“. 

Ob das migrations-bedingte Team Merkel sich gerade zu einer dauerhaften Notstandsgemeinschaft von Corona-Panikern mausert, wird die Zukunft noch zeigen; neben dem „Rassisten“ (und dem „Klimaleugner“) hätte sie jedenfalls schon einen neuen Störenfried der feinen Gesellschaft ins Visier genommen: den Sozialdarwinisten, der kaltherzig die Schwachen zugunsten schnöder bürgerlicher Interessen opfert. In der „Kälte“ der kapitalistischen Gesellschaft rücken die Guten einmal mehr zusammen, versichern sich ihrer Feinde und der eigenen moralischen Überlegenheit, welche die Ignoranz gegenüber den Folgen der Corona-Politik nur notdürftig zu kaschieren vermag.

So vermeldet etwa die „Welt“

In der Corona-Krise kommen nur noch wenige Patienten mit akuten anderen Leiden in deutsche Kliniken. Da niemand an einen plötzlichen Einbruch der Schlaganfall-Zahlen glaubt, beschleicht die Mediziner eine böse Vorahnung. (...) Eine genaue Statistik gibt es noch nicht, aber Mediziner registrieren das Phänomen deutschlandweit: „Wir haben auf einmal sehr viel weniger Patienten mit dringenden Symptomen“, sagt der Lungenkrebsspezialist Niels Reinmuth, Chefarzt für Thorakale Onkologie an der Asklepios Fachklinik in Gauting bei München. „Das ist etwas, das wir alle beobachten.“ 

Der tatsächliche Verrat an den Risikogruppen 

Dr. med. Gunter Frank, Allgemeinarzt in Heidelberg und Dozent an der Business School St. Gallen, empfiehlt auf Achgut.com, sich einmal anzuschauen, „was das RKI als eigentliche Ursache dafür ansieht, warum der R-Wert konstant bleibt und nicht noch weiter fällt“:

„Ein Grund dafür, dass der Rückgang der Neuerkrankungen trotz der gravierenden Maßnahmen nur relativ langsam passiert, ist, dass sich das Virus nach dem 18. März stärker auch unter älteren Menschen ausbreitet und wir zunehmend auch Ausbrüche in Pflegeheimen und Krankenhäusern beobachten. (...)

Analog zu einer Schulnote würde damit die Regierung für ihr Handeln die Note 5–6 erhalten. Denn in frühen, vernünftigen Prognosen und späteren belastbaren Hinweisen wurde genau das bestätigt, was schon ganz zu Anfang als der beste Weg vorgegeben war. Es fällt mir wirklich schwer, sachlich zu bleiben, wenn ich mein Unverständnis darüber ausdrücke, warum aufgrund dieser Erkenntnisse der Shutdown nicht umgehend beendet wird und die Anstrengungen zum Schutz der Risikogruppen endlich professionell durchgeführt werden.

So wie man es seit 2015 versäumt hat, staatliche Programme für Aussteiger aus der islamischen Sittenmoral und der sie überwachenden Gemeinschaft zu entwickeln, hat man sich trotz allen vorgetragenen Lebensschutzes keinerlei Gedanken darüber gemacht, wie der Schutz der Gefährdeten ganz konkret aussehen soll. Als anrüchig galt von vornherein, den Fokus von der ungefährdeten Bevölkerung weg und hin zu den „Risikogruppen“ zu verlegen. Das regierungsamtliche Gebot des „sozialen Distanzierens“ radikalisierend, verstiegen sich viele bis zu der Behauptung, das Verhalten der normalen Bevölkerung, etwa bei Parkbesuchen, führe nun dazu, die Alten und Vorerkrankten dem Tod auszusetzen.

Protochinesische Musterbürger 

Dabei hätte aus den Medienberichten der „gesunde Menschenverstand“ schlussfolgern können, dass Infizierte andere nicht im einander Vorbeigehen anstecken, sondern durch Niesen und Husten in dichten Menschenmengen, insbesondere in geschlossenen Räumen: zum Beispiel zu Hause bei der Familie, wo man naturgemäß weniger Abstand hält als zu fremden Menschen, in ohnehin schon keimverseuchten Krankenhäusern oder auf alkohol-enthemmten Partys, bei denen man sich in den Armen liegt und wegen lauter Musik minutenlang ins Ohr quatscht. Was Menschen im Glauben, es mit einem leichten Schnupfen zu tun zu haben, da „anrichten“, ist leicht vorstellbar und dürfte die anfangs hohe Verbreitung des Virus erklären, während es absurd ist, anzunehmen, ein Park voller picknickender Menschen, ein Einkaufszentrum oder ein Restaurant mutierte zu einem Seuchengebiet. 

Entsprechend informiert auch das Robert-Koch-Institut, dass „die bisherigen Untersuchungen insgesamt darauf hin[weisen], dass eine Übertragung von SARS-CoV-2 über Aerosole im normalen gesellschaftlichen Umgang nicht wahrscheinlich ist.“ Vor diesem Hintergrund war es zwar noch vernünftig, dicht gedrängte Großveranstaltungen zu verbieten und Hygieneregeln durchzusetzen, wie sie etwa in Supermärkten zu beobachten sind – eine polizeilich durchgesetzte Kontaktsperre sowie der wirtschaftliche Lockdown lassen sich damit jedoch keineswegs begründen.

Dass dies dennoch akzeptiert wurde, liegt zum einen an dem weithin unhinterfragten Gebot, dass soziale Distanz konsequent nur als häusliche Selbst-Isolierung umgesetzt werden darf, zum anderen in der durch permanente Selbst-Ideologisierung hervorgerufenen Panik, durch welche die Mitmenschen nur noch als potenzielle Seuchenträger erfahren werden, die sich bloß nicht zu nahe kommen dürfen, bei unbotmäßigem Verhalten zivilgesellschaftlich denunziert gehören und von der Staatsgewalt in die Schranken zu weisen seien. 

Im Namen höherer Moral 

Im Corona-Wahn blamieren sich nicht nur die in Panik versetzten Alltagsphobiker, die ihre Masken nicht einmal im Auto oder beim Spazieren ablegen und damit die Öffentlichkeit in eine scheinbar allgegenwärtige Gefahrenzone verwandeln; es antizipieren sich in ihm auch die protochinesischen Musterbürger, die „auf der Suche nach Formen von Gemeinschaft und Bürgersinn [sind], die eine westliche Demokratie einfach nicht im Angebot hat.“ Jede Krise bringt ihre konformistischen Spinner hervor: Zum erdnahen „Klima-Hüpfer“ bzw. flüchtlingsbewegten „Teddybären-Werfer“ gesellt sich nun noch der virenbesorgt radelnde Maskenträger, der vorauseilend exekutiert, was offensichtlich Symbolpolitik ist. Mit der medizinisch nicht rationalisierbaren Maskenpflicht zieht der „gnädig lockernde“ Souverän die Zügel an anderer Stelle noch einmal enger – mit dem Ergebnis, dass den Menschen draußen nun eine permanente Gefahr suggeriert wird, welche die Einschränkungen wiederum als legitim erscheinen lässt.

Dabei kann er sich auf die Wahrheitsmomente verlassen, die jede Ideologie schon alleine deshalb enthält, weil sie nicht im luftleeren Raum entsteht, sondern als Reaktion von Menschen auf die von ihnen vorgefundene Wirklichkeit Teile dieser in sich aufnimmt – wozu im Falle von Corona die mitunter durchaus bedrohlichen Zustände in Krankenhäusern gehören oder etwa die Tatsache, dass sich der Virus über Aerosole in der Luft überträgt.

Verfassungswidrigkeit läge bei der aktuellen Regierungspraxis wie schon bei der Grenzöffnung 2015 und der fortan von oben diktierten Nicht-Kontrolle der Grenzen nahe. Doch weil die Kanzlerin wieder einmal im Namen einer höheren Moral handelt, die dieses Land bereits zu einer ökologischen und kulturell-diversen Vorbildnation gemacht haben, und es nun noch in ein bundesweites Sanatorium verwandeln könnte, steht sie in den Augen besserer Deutscher weit über einem bürgerlichen Firlefanz wie dem Recht, dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit und der demokratischen Willensbildung bezüglich weitreichender Weichenstellungen. 

Eine neue Misanthropie 

Vor einigen Tagen habe ich eine Person vor den zum Teil grimmig dreinschauenden Menschen in einer Schlange vor dem Supermarkt umarmt, und das nicht etwa aus einem Anarchowillen zur Provokation heraus, sondern weil das soziale Distanzieren gesunder Menschen, die sich weder in Corona-Hotspots aufhielten noch sich in der Nähe evident infizierter Menschen befanden, sich schlichtweg nicht mehr rechtfertigen lässt – insofern dies überhaupt je der Fall war. Je willkürlicher die Politik einer Kanzlerin wird, die den Ausnahmezustand anfangs allein mit dem bezweckten Senken der Reproduktionszahl legitimierte und nun, da diese längst unter 1 gesunken ist (nach den amtlichen Zahlen des RKI sogar vor Durchsetzung der Notstandsmaßnahmen), zu neuen Argumenten übergegangen ist, um die angezeigte „Lockerung“ zu verzögern, desto nötiger wird der zivile Ungehorsam. 

Das konfrontiert den einen oder anderen zwar mit der unangenehmen Erkenntnis, sich dem Willen der Autorität viel zu lange gebeugt, ja womöglich die ganze Zeit über schon falsch gelegen zu haben. Noch unangenehmer aber wäre, aus falscher Scham am Irrtum auch dann noch festzuhalten, wenn die pathetisch ausgemalten Horrorszenarien offensichtlich nicht eingetreten sind und selbst die offiziellen Statistiken zeigen, dass die Coronawelle schon vor dem Lockdown und der Ausganssperre am Abflauen war. Der Zugriff auf die Gesamtheit aller Staatsbürger und ihre Zurichtung zu einander Ünberührbaren – als würde man die islamische Geschlechter-Apartheid nun geschlechtsindifferent verallgemeinern – ist durch nichts zu rechtfertigen.

Unübersehbar etabliert sich derzeit ein Menschenbild, in welchem der Mensch als soziales Wesen, das sich nach Nähe, Berührung, Diskussion und zweckfreiem Miteinander sehnt und diesen elementaren Bedürfnissen auch nachzugehen gedenkt, unter dem Generalverdacht steht, als schädliche Virenschleuder aktiv zu werden. Fünf auf einer Wiese liegenden Jugendlichen, drei Ehepaaren, die miteinander zu Abend essen, oder etwa vier Freundinnen, die einen Filmeabend machen wollen, dafür ein schlechtes Gewissen einzureden, zielt grundsätzlich und noch destruktiver auf das Miteinander der Menschen als die pseudo-feministische #Metoo-Dynamik, in der jede spontane Berührung zum potenziellen Übergriff wird. 

Es bleibt zu hoffen, dass solcherart auf die Grundfeste bürgerlichen Zusammenlebens zielende Misanthropie mit dem Abflauen der Corona-Welle verschwindet, zu befürchten steht jedoch, dass es anders kommt. Denn Krankheiten und Viren werden auch weiterhin in der Bevölkerung zirkulieren, während die massenhaft geweckten Phobien sich nun gesundheitspolitisch verbrämen lassen. Dass die Menschen einander wieder so unbeschwert wie zuvor begegnen werden, ist keineswegs sicher.    

Ich danke Thomas Maul für anregende Diskussionen.

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Karl Schmidt / 04.05.2020

Eine fortschrittliche Demokratie, die auch einen Rechtsstaat ausgebildet hat, zeichnet sich nicht durch binäres Denken aus: Es gibt nicht nur ein schützenswertes Interesse, nicht nur eine Lösung, einen Weg. Typisch für eine solche Gesellschaft ist die Abwägung, die Verhältnismäßigkeit und damit auch die Anerkennung vieler (berechtigter) Interessen, die es auszugleichen gilt. Hier gibt es kein K. O., alles bleibt in der Balance. Für Merkel und die veröffentlichte Meinung ist das aber nicht kennzeichnend: Leider herrscht hier das (primitive) Entweder-Oder, Alles-oder-Nichts, die Alternativlosigkeit. Das ist leichter zu begreifen, doch das politische und wirtschaftlicher Ergebnis ist stets verheerend, denn es ist die Grundlage für ein hierarchisches Denken, indem das (behauptet) Höherwertige das Rangniedrigere immer auch verdrängt. Und so strukturiert sich dann die Gesellschaft, denn wer das (behauptet) Minderwertige vertritt ist auch selbst von geringerem Wert. Ich habe den Eindruck, dass Deutsche in einer Endlosschlaufe festsitzen. Irgendwann müssen sie die Vorzüge einer liberalen Gesellschaft doch mal begreifen. Aber die Erkenntnis hält offenbar nie viel länger an als der Schock nach dem (jeweils letzten) Zusammenbruch.

Karla Kuhn / 04.05.2020

B. Rilling, “Ich bin der Meinung, dass zum Leben Risiko dazu gehört. Schützt die Alten und Kranken, wie es eigentlich zu jeder Grippesaison geschehen sollte und lasst den Rest leben! ”  Den ersten Satz unterschreibe ich sofort aber WARUM sollen dann die ALTEN und KRANKEN geschützt werden ?? Das ist ein EINGRIFF in ihr Persönlichkeitsrecht !  DIESE Gruppe hat noch NIE Sonderbehandlung erfahren. Wenn man sie wirklich hätte schützen wollen, hätte man diesen Menschen, falls sie in Heimen leben müssen, ein WIRKLICH lebenswertes Leben, auch für ARME im EINZELZIMMERN zu bezahlbaren Preisen ermöglicht, dazu noch mit GENÜGEND Pflegepersonal, was für seine Tätigkeit auch GERECHT bezahlt wird ! Und wenn sie zu Hause sind, dann eine PFLEGESTUFE OHNE erniedrigende Personenschau angeordnet. Aber was seit WOCHEN mit den alten und auch kranken Menschen durch die unsägliche ISOLATION angestellt wird, hat mit MENSCHENWÜRDE nichts mehr gemein !  Diesen Menschen werden vielleicht die Stunden, Tage, Wochen oder Monate gestohlen, die sie noch mit Freunden und Verwandten verbringen möchten. JEDES Jahr kommt eine mehr oder weniger gefährliche Grippe , auch mit vielen Toten aber kein Mensch, vor allem von der Politik, hat sich bisher um die “ALTEN” Sorgen gemacht. Und jetzt werden sie wie unmündige Kinder behandelt ?  oder- in meinen Augen noch schlimmer, “WEGGESPERRT ?? ”  Ich hoffe, daß diejenigen, die das veranlaßt haben mal das gleiche Schicksal erfahren !! Gnadenlos !

E. Grüning / 04.05.2020

Ich mache den vielen, durch die Regierung und unsere Systemmedien verängstigten alten oder kranken Menschen keine Vorwürfe. Die staatliche Propaganda verdeckt die Versäumnisse der Regierung als auch Unsicherheit ob der Beurteilung der Schwere der Viruserkrankung und wurde nach und nach zu einer politischen und wissenschaftlichen Rechthaberei, die in einer nie dagewesene Einschränkung des privaten und wirtschaftlichen Sektors endete. Neben der Bundesregierung und den Landesregierungen sehe ich viele Mitschuldige, die sich heute, angesichts absolutistischer Strukturen, mit nichts herausreden können: die gewählten Parlamentarier! Sie gaben mit ihren Zustimmungen die Ermächtigungen in die Hände der Amtsträger und sie haben, verdammt noch mal, die Pflicht und Schuldigkeit, die Kontrolle über das Tun in diesem Land wieder zurück zu holen! Es war eine große Naivität und Dummheit, der Regierung Rechte zuzustehen, die mit nichts zu entschuldigen sind! Selbst eine Kriegssituation gibt keinem Parlament das Recht, auf seine Kontrolle zu verzichten! Und ich fordere die für uns Bürger tätigen Abgeordneten auf, JETZT und nicht irgendwann, das Zepter des Handelns in die Hand zu nehmen und sich nicht hinter mutigen Bürgern, Menschen die um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen und klugen Wissenschaftlern, die ihre berufliche Pflicht und ihren Bürgersinn leben, zu verstecken! Gehen Sie an Ihren Arbeitsplatz in die Parlamente, führen Sie eine ehrliche Debatte, geben Sie uns, dem Volk, die Freiheit zurück und sorgen sie für höchstmöglichen Schutz gefährdeter Gruppen! Beenden Sie den Einfluss nie gewählter Milliardäre, Stiftungen, Gruppen mit finanziellen Interessen an Notstand und Zwang und beweisen Sie sich und uns, dass sie das Mandat eines Parlamentariers unserer Demokratie zu Recht tragen, ODER lösen Sie das Scheinparlament auf und ermöglichen dem Volk, durch vorgezogene Wahlen über seine Zukunft zu bestimmen!

Jirina Paskovsky / 04.05.2020

Es ist erschreckend, was in diesem unserem Lande passiert! Ich lehne das Tragen vom Maulkorb generell ab! Ich bin weder ein Hund, noch bin ich krank und schon gar nicht eine Muslima oder Islamistin, die gezwungen werden, ihr Gesicht zu verhüllen! Ich lass mich doch nicht per Gesetz (!?!) ersticken! Und da nicht einmal die Diktatorin eine Maske trägt, leiste ich den zivilen Ungehorsam! Mir nach !!! J. Paskovsky

Hermann Neuburg / 04.05.2020

“... plusterte sich der Souverän ganz offen autoritär gegenüber einer Bevölkerung auf, die zum Teil ein ...”.  Sorry, aber hier liegt dem Autor ein sehr, ja fundamentaler Irrtum vor: Der Souverän in Deutschland ist nicht der Bundestag, auch nicht der Bundespräsident und schon gar nicht die Kanzlerin, es ist das deutsche Volk. Im Grundgestz steht, dass alle Stastsgewalt vom Deutschen Volke ausgeht (mit Hilfe von Wahlen und Abstimmungen). Der Souverän sind die deutschen Staatsbürger, auch nicht die Bevölkerung, denn bevölkern tun Deutschland auch sehr viele Nicht-Deutsche.  Im Königreich England ist der Souverän im Übrigen Ihre Majestät, Königin Elisabeth II.  Sie ernennt und erlässt allein den Premierminister, der ihre Regierung darstellt. Das Parlament von Westminster wählt nicht den Premierminister, kann damit auch nicht der Souverän sein. Trotzdem ist England, noch dazu eine bessere, Demokratie als Deutschland. Aber das Wort “Souverän” sollte nicht benutzt werden für “Regierung” oder Machthaber. Ob der Souverän in Deutschland souverän handelt, das bezweifle ich. Denn die wenigsten Deutschen wissen, dass sie, und nicht Frau Merkel der Souverän sind.

Achim Baumann / 04.05.2020

Ja, “2015” war auch fuer mich das politische Erwachen. Ja, die Sturheit mit der sie einfach weitermacht/-en, wie die Mafia keinen Fehler zugeben (koennen), ist entsetzlich. Irreversibel zumal. Der Staat hat durch Zahlungen vielerlei Art - Renten, Gehaelter von Staatsdienern, Hartz u.v.a.m. 50 %+ der Bevoelkerung korrumpiert, politischer Widerstand ist nicht mehr zu erwarten (ausser es kracht so richtig, das kann aber noch 15 Jahre dauern, und selbst dann koennte die Option “verschaerfter Kampf” gegen Abweichler/Schuldige ueber die Option “Revolution” gewinnen). Da das Gemeinwesen als Ganzes nicht mehr zu retten ist, ist hier jeder pol. Einsatz fuer das Gemeinwohl sinnlos geworden, wenn ueberhaupt dann nur fuer einen neuen Lokalpatriotismus (=Sezession, bzw. Rueckkehr zu STARKEM Foederalismus). Aber - sie WOLLEN ES SO. Die Ideologie des Globalismus (auch ich habe sie unterschaetzt bis 2016/17) hat die Mehrheit der Waehler klar hinter sich. Es handelt sich um eine oberflaechlich ideologisch verbraemte Herrschaft des globalen Grosskapitals (inkl. der Sozialindustrie, groesster Arbeitgeber in D) im Verbund mit den Staatsapparaten, faelschlich als “links” betitelt - nichts liegt denen jedoch ferner als das Wohlergehen der Arbeiterklasse in dem Land, fuer das sie pol. Verantwortung tragen, daher handelt es sich um eine zum einen pol. RECHTE Bewegung; zum anderen um Rassismus (Nicht-Weissen wird ein universelles Einwanderungsrecht in Sozialsysteme ueberall zugesprochen, umgekehrt waere es “Kolonialismus” (= wenn also Weisse auf Kosten Nicht-Weisser leben wuerden). Diese rechte, rassistische Ideologie - propandistisch als “links” & “divers” vermarktet - hat sich in den Koepfen der Menschen eingenistet, und das wird noch lange so bleiben. Wem das nicht passt, muss tatsaechlich auswandern (ich habe das gemacht).

Katja Kempe / 04.05.2020

Nachdem ich mir von sogenannten Freunden zuerst die komplette Gutmenschen- und Merkelsaga zum Thema arme, dem Tode geweihte Flüchtlinge anhören durfte, dann desgleichen zum baldigen Ende der Welt wegen unserem, also speziell der Deutschen, Umgang mit dem Klima, haben besagte Freunde jetzt den ” Wir werden alle sterben, wenn wir nicht auf Mutti hören”- Sprech drauf. Und, ganz ehrlich: jetzt reicht es mir! Ich habe den Kontakt zu diesen Untertanen rigide eingeschränkt.

Sasa Stern / 04.05.2020

Brave Hausarbeit, keine Frage, indes mir zu geschwollen - zu überfrachtet - salopp: wissen wir schon alles - gilt auch für den Eisleben-Text. Aber bitte: alles freundlich gemeint. Mir schiene es wichtiger sich darum zu kümmern, dass echte Experten in den ÖR kommen - auch in die Presse. Also etwa Prof. Bhakdi, Püschel, Homburger usw usw usw - gottseidank sind das ja schon eine ganze Menge hervorragende Leute - auch schiene mir wichtig, dass juristisch von allen nur möglichen Seiten - jedoch bitte nicht durchgeknallt wie die RAin in Heidelberg - Anzeigen und Klagen erstattet werden. Meiner Meinung nach hilft nurmehr das ganz grosse Besteck. Die “schönen” und vermeintlich wortgewaltigen Texte kann man später verarbeiten und diskutieren.

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