Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat eine Kontaktaufnahme der Behörden im westafrikanischen Mali zu einem privaten russischen Militärunternehmen bestätigt, meldet derstandard.at. "Sie haben sich an eine private Militärfirma aus Russland gewandt", habe Lawrow in New York gesagt. In Frankreich und anderen westlichen Ländern hätten Berichte über einen möglichen Einsatz von Truppen der russischen Söldnerfirma Wagner in Mali zuletzt große Besorgnis ausgelöst.
So mehrten sich Berichten zufolge Stimmen, in einem solchen Fall zu prüfen, ob man sich nicht die eigenen Truppen aus Mali zurückziehen sollte. Zur Erläuterung habe Lawrow der Agentur Interfax zufolge am Samstag bei einer Pressekonferenz am Rande der UNO-Vollversammlung gesagt: "So, wie ich das verstehe, im Zusammenhang damit, dass Frankreich sein militärisches Kontingent erheblich kürzen möchte, das sich dort aufhielt und (...) Terroristen bekämpfen sollte." Den Namen Wagner habe Lawrow nicht genannt, sondern lediglich betont, dass Moskau mit Malis Kontakt zu der privaten Militärfirma nichts zu tun habe.
Die malische Regierung habe hingegen vor rund einer Woche erklärt, dass es sich bei den angeblichen Plänen, die russische Söldnerfirma Wagner anzuheuern, lediglich um Gerüchte handle. Nach Informationen aus der Hauptstadt Bamako solle es der durch einen Putsch an die Macht gekommenen Führung vor allem um den eigenen Personenschutz gehen.
Die Verteidigungsminister von 13 europäischen Ländern hätten erst am Freitag einen möglichen Einsatz der russischen Söldnertruppe Wagner in Mali als "inakzeptabel" zurückgewiesen. "Wir werden es nicht hinnehmen, dass die Wagner-Gruppe im malischen Theater auftritt", habe der schwedische Verteidigungsminister Peter Hultqvist bei einem Treffen der Europäischen Interventionsinitiative (EI2) am Freitag in Stockholm gesagt.