Roger Letsch / 12.10.2021 / 11:00 / Foto: Mini Misra / 95 / Seite ausdrucken

Lauterbach, Covid, Kant

Ich habe Covid durchgemacht, kann es aber dank zweier negativer PCR-Tests nicht beweisen. Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?

„If you don't like the vaccine, then try Covid instead.“ So lautet ein schnippischer Kommentar unter einem Tweet des Chefpanikers Karl Lauterbach, wo sich seit vielen Monaten die Jünger dieses Meisters der Schwarzmalerei mit jenen prügeln, die – um es vorsichtig zu formulieren – eher von den Coronamaßnahmen und dem medialen Sirenengeheul genervt sind als von der Krankheit selbst. Lauterbach zieht nun also seine Verzeihung an Jan Josef Liefers zurück, weil dessen „Gang nach Canossa“, also der Besuch einer Intensivstation, Liefers nicht ausreichend geläutert habe.

Als prominentes Aushängeschild von #allesdichtmachen in Ungnade gefallen und gewissermaßen auf Konsensbewährung, genügte dem Lauterbach der Abstand nicht, den Liefers zu den Verrätern zu markieren habe und auch die Lauterbachlaudatoren finden pflichtschuldig abfällige Worte des Missfallens. Der Liefers habe doch den ITS-Mitarbeitern ohnehin nur im Weg gestanden, er verbreite, die Impfung selbst gut vertragen zu haben und deute damit an, dass es auch anders sein könne, er rationalisiere die Impfung, indem er davon spreche, sich vorher kundig gemacht zu haben – als hätte er selbst nur einen Hauch von Ahnung, wovon Mediziner sprechen, und außerdem verbreite er sowieso nur „Hass und Hetze“, kurz, die Impfung sei weniger eine medizinische Maßnahme als ein Akt des Gehorsams, eine obligatorische Messe für einen neuen Gott. (An dieser Stelle dreimal „Ich folge der Wissenschaft!“ rufen und mit der linken Hand Salz auf eine schwarze Katze unter einer Leiter werfen.) War ihnen das zu zynisch? Nun, Wissenschaft, die Widerspruch ausschließt, nennt man Religion oder Aberglaube, je nach Zahl und Organisationsgrad der Anhängerschaft. Bei den Jüngern Karls des Einzigartigen ist noch nicht entschieden, wohin sich die Waage neigt.

Diese knapp zwei Minuten BILD-TV-Interview mit Liefers müssen jedenfalls die ruhigsten und sachlichst vorgetragenen Hass-und-Hetzminuten gewesen sein, die ich je sah. In der Folge des Lauterbachschen Lobesentzugs entspann sich ein regelrechter Twitterkrieg zwischen den Hashtags #dankeKarl und #esIstVorbeiKarl. Die Meinungen schwanken also stark zwischen Heiligsprechung und Verbannung.

Doch kann man leugnen, dass Liefers mit der Einschätzung richtig liegt, der gegenwärtige Druck auf Ungeimpfte stelle Nötigung oder Erpressung dar? War es nicht Lauterbach selbst, der, seiner Lieblingsbeschäftigung „Warnen“ nachgehend, noch im Juli erklärte, kostenpflichtige Coronatests seien die Impfpflicht durch die Hintertür? Das dürfe nie kommen, davor warne er? Nun, das war im Juli. Nun sind die kostenpflichtigen Tests da und sind plötzlich nicht mehr problematisch? Wenn wir eines gelernt haben in dieser Pandemie, dann dies: Die Raupe Verschwörungstheorie verpuppt sich gern in Faktenchecks, um nach drei Monaten als parlamentarisch abgesegneter Verordnungs-Schmetterling kräftig mit den Flügeln zu schlagen.

Einmal Besserwisser sein!

Ich bin mir ziemlich sicher, die Zahl derer, die nur noch wollen, dass dies alles einfach enden möge, weil niemand die 3G-Kakophonie aus Gewarne, Geschwurbel und Gezänk mehr ertragen kann, ist mindestens so hoch wie die tatsächliche Impfquote, die man praktischerweise lange als viel niedriger angab. Nur über die Art, wie es enden möge, herrscht laute Uneinigkeit. Ein Impfmandat der Sorte „Strich drunter, Spritze rein und gut ist“, wie in den Lauterbach-Kommentaren gefordert, wird aber nicht kommen, ebenso wenig wird die Politik es wagen, den Druck um die Hälse der Bürger zu lockern. Wir haben uns in einem Patt verrannt. Man braucht die Freiwilligkeit für die moralische Mithaftung, ganz gleich, mit welchen geradezu mafiösen Erpressungen sie auch zustande gekommen sein mag. Den Druck will man nicht lockern, weil dies die ultimative Legitimation des Widerstands bedeuten würde. Unsere Regierung verhandelt vielleicht mit Terroristen, jedoch nie mit ihren Bürgern! Das ist die Crux bei jedem autoritären Weg. Einmal eingeschlagen, muss er immer bis zum Ende gegangen werden. Erst zum Ende der Freiheit und dann dem Ende der autoritären Idee selbst. Leider können zwischen beiden Enden oft Jahrzehnte liegen.

In der Zwischenzeit setzt man auf die Vergesslichkeit der Bürger, und wer sich darüber beklagt, dass heute unwidersprochen gelten solle, was gestern noch abgestritten und als Verschwörung gegeißelt wurde, der wird – wenn er Glück hat – mit dem Hinweis auf die voranschreitende Wissenschaft abgespeist. Meist aber – weil es schneller geht und Nachfragen und Widerspruch abschneidet – gleich persönlich angegangen und als Covidiot, Schwurbler oder sonstwas diskreditiert. Jede noch so dämliche Anschmutzung geht sogleich als Beweis durch, ein Fest für intellektuelle Minderleister, die sich berufen fühlen, ihren Mitmenschen mit „Lass dich endlich impfen, du Sau“-Ratschlägen auf die Nerven zu gehen. Einmal Besserwisser sein, einmal moralisches Oberwasser saufen, einmal auf die herabschauen, die ihr Wissen nicht löffelweise aus Tagesschau, taz und Heute-Show holen!  

Lauterbachs Fans loben seine auf Studien basierenden Argumente und blenden mühelos aus, dass andere Studien zu ganz anderen Ergebnissen kommen und dass sich ihr Meister oft im eigenen argumentativen Netz verfängt und in Verlegenheit gerät wie neulich bei Maischberger. Solche Inkonsistenzen lassen sich im Netz natürlich mühelos ignorieren, inhaltliche Debatten erübrigen sich, und wenn ein erhobener Mittelfinger das Argument ersetzt, reagiert die andere Seite letztlich auf demselben Niveau. Man kann nicht mehr miteinander reden, also versucht man es auch nicht mehr mit Rede, sondern brüllt sich nur noch nieder. Da in etwa stehen wir gerade, und auf dem Weg dorthin entstanden Risse, die sich zu kontinentalen Grabenbrüchen ausgeweitet haben.

Was kann ich wissen?

Kurz vor Weihnachten war es, als die Rückenschmerzen begannen, sehr merkwürdige Rückenschmerzen, nicht die einer Verspannung oder Überanstrengung. Unmöglich, eine Lage zu finden, die den Schmerz erträglicher werden ließ. Es folgten Gelenkschmerzen und Mattigkeit. Husten und Atemprobleme kamen hinzu, als ich bereits mit Fieber im Bett lag. Nach zwei Tagen und weil inzwischen auch noch Geschmacksirritationen hinzukamen – alles schmeckte nach Metall, lediglich Mineralwasser bildete eine Ausnahme, das schmeckte nämlich nach Zuckersirup –, Termin zum PCR-Test. Ich lag mit allen Symptomen und im Dämmerschlaf im Bett und drückte das Fieber mühsam mit Paracetamol runter, als das Ergebnis am nächsten Tag eintraf: Covid negativ. Das kam unserem Gesundheitsamt angesichts meiner Angaben beim Test reichlich seltsam vor und man forderte mich zu einem zweiten PCR-Test auf. Erneut mit negativem Ergebnis. Die Weihnachtszeit in Quarantäne verbringend, brauchte ich etwa zwei Wochen, um wieder auf die Beine zu kommen. Zwar war ich mir sicher, eine Covid-Infektion durchgemacht zu haben, aber was wusste ich schon, ich bin ja kein PCR-Test!

Der Januar brachte die Ausrollung der vermeintlichen Wundermittel, die besonders gefährdeten Gruppen krempelten in echt, Prominente nur in Simulation die Ärmel hoch. Bei meinem Besuch fand ich meinen Hausarzt in entspannter Stimmung. Meine Frage nach der Impfung, die damals noch stark verknappt war, ließ ihn nur abwinken. Erst mal abwarten, keine Gefahr für Sie, wahrscheinlich hatten Sie es ja ohnehin schon, und überhaupt sei es viel wichtiger, sich statt gegen Corona gegen Pneumokokken zu immunisieren, schon weil kritische Covid-Verläufen häufig bakteriologische Lungenentzündungen entweder begünstigen oder am Ende noch „on top“ hinzukämen. Ein durch und durch rationales und offenes Arzt-Patient-Gespräch mit Risikobewertung. Impfung ja, aber eben nicht die gegen Covid.

Der Frühling kam, der Lockdown blieb. Die Covid-Impfungen wurden ausgeweitet und in meinem Umfeld häuften sich Nebenwirkungen und Fälle von „geimpft und trotzdem krank“. Nichts Ernstes zum Glück, aber ich wollte mich vor meiner Entscheidung noch mal mit meinem Arzt beraten. Welcher Impfstoff wird empfohlen, welche Reaktionen muss ich aufgrund von Allergien und anderen Vorerkrankungen gewärtigen, was empfiehlt er, solle ich tun angesichts dieser Impfhysterie. Berechtigte Fragen, wie ich fand. Und da war ja noch meine mysteriöse von zwei negativen PCR-Tests eingerahmte Weihnachtsunpässlichkeit…

Genesen, aber nicht dokumentiert

Im August saß ich also wieder bei meinem Arzt, der mir wie ein anderer Mensch erschien. Antikörpertest? Ja, könne er veranlassen. Kostet aber. Kein Problem, sage ich. Welchen Impfstoff er empfehle? Wir verimpfen hier ohnehin nur BioNTech, alles andere seien nur „Nischenprodukte“. Ob ich womöglich in eine dieser Nischen passen würde, weiß er nicht. Bleibt die Frage nach meinem individuellen Risiko aufgrund… – weiter kam ich nicht. Das Risiko müsse man ohnehin gesamtstatistisch betrachten. Die Schwerkraft zog hart an meinem Unterkiefer. Denn wenn ich gesamtstatistische Betrachtungen wünsche, unterhalte ich mich für gewöhnlich nicht mit Ärzten, sondern mit Mathematikern.

Den Antikörpertest ließ ich noch machen und als ich das Ergebnis in den Händen hielt, holte ich mir interpretative Hilfe bei anderen Medizinern. Dass meine „Episode“ aus Dezember 2020 eine Covid-Infektion war, steht demnach fest. Die gemessene Menge entsprechender Antikörper belege das. Weil der Wert aber nach fast neun Monaten noch so absurd hoch ist, sei es mindestens wahrscheinlich, dass ich einen weiteren Kontakt zum Virus hatte. Falls dies so ist, hat mein Immunsystem mir diesmal nichts davon mitgeteilt. Ich bin also im besten Sinne des Wortes eines der begehrten „G“, nämlich genesen und bin es doch ­– eingerahmt von zwei falsch negativen PCR-Tests – gemäß den geltenden Bestimmungen – nur illegalerweise.

Also doch „Strich drunter, Spritze rein und gut ist“? Also doch die „gesamtstatistische Betrachtung“, Kolben müssen gedrückt werden für den Sieg? Danke, aber „nein danke“! Ganz einfach deshalb, weil ich mit Stand heute – wer kennt schon die Zukunft – die erste der Kant’schen Fragen, die nach dem Wissen, wie folgt beantworte: Ich bin ganz offensichtlich den „…then try Covid instead“-Weg gegangen. Zweifellos kein angenehmer Weg, so viel kann ich für meinen Fall sagen, aber gemäß Studien – wie dieser der Yale University – schützt eine natürlich erworbene Immunität immerhin fünf bis 13-mal besser vor schweren Verläufen als die bisher verfügbaren Impfungen. Gewiss, die erworbene Immunität lässt mit der Zeit nach, aber das tut der Schutz durch die Impfung ja schließlich auch.

Sicher ist hingegen, dass es – wissenschaftlich betrachtet – keinen Zweifel an meiner durchgemachten Infektion geben kann, während die politische Definition „vollständig geimpft“ eine Schlingelformulierung von großer Flexibilität darstellt. Ein Booster hier, eine Auffrischung dort, schon wird empfohlen, die Johnson&Johnson-Impfung durch eine weitere mit Biontech zu „ergänzen“, welche sich viele nur deshalb injizieren ließen, weil es dann bei einer Impfung hätte bleiben sollen. Was heute vollständig ist, kann morgen schon als gefährlich lückenhaft, ja covidiotisch gelten. Und wer weiß, ob nicht irgendeine Studie demnächst zu dem Schluss kommt, dass die Verläufe umso milder werden, je öfter man sich infiziert? Nun, auch das wissen wir bislang noch nicht. Auch nicht, ob es eine gute Idee ist, die Impfwirkung mit einer nachträglichen Infektion zu ergänzen, wie Christian Drosten so ganz nebenbei ausplauderte.

Was soll ich tun?

Doch was mache ich hier eigentlich? Gewiss, ich wollte meine Geschichte schon lange aufschreiben, schon weil ich sie immer und immer wieder erzählen muss. Immer dann, wenn ich angegangen werde, mich für meine „Verweigerung“ zu rechtfertigen. Ich will mich aber nicht rechtfertigen und das Grundgesetz sagt, ich muss dies auch nicht tun. Weder für meinen Glauben noch für meinen Unglauben noch für meine Zweifel, die auf ganz spezifischen Informationen, Gegebenheiten und Entscheidungen fußen. Ich will auch nicht auf die gnädige Gewährung als Privilegien verkleideter Grundrechte oder die Zuerkennung irgendeines G-Status drängen. Denn ganz gleich, ob es 2, 3, 4 oder 99G sind, bleibt das G-schubse doch stets ein nicht durch Wahl zustande gekommenes politisches Mandat, mit dessen Hilfe unveräußerliche Grundrechte dosiert und nach Wohlverhalten zugeteilt werden sollen. Verfestigt sich die Tolerierung dieser Verknappung und Zuteilung von demokratischer Atemluft und wird zur Gewohnheit, ist es aus und vorbei mit der Freiheit.

Was darf ich hoffen?

Im Verständnis Kants bezieht sich alles Hoffen im religiösen Sinn auf die Glückseligkeit, im rationalen Sinn jedoch eher auf die Frage, was berechtigterweise zu hoffen sei – und da ist der liebe Gott natürlich raus aus der Haftung. Hier bin ich zugegeben noch ratloser als Kant. Die Impfung erfüllt die Hoffnung auf den Sieg über die Krankheit schon mal nicht, wie wir wissen, hingegen sind die durch die Coronamaßnahmen angerichteten Schäden weltweit äußerst manifest. Herbeigerechnete bessere Statistiken für Verläufe und Schutz vor dem Tod helfen da wenig, weil sich die sehr reale Panikmache bezüglich Covid nicht mit statistischen Wirkungsgraden oder politischen Beteuerungen besiegen lässt. Absolute Versprechen rufen nach absoluter Erfüllung, und letzteres ist bei der Impfung leider ausgeblieben.

Zu hoffen, einige der befürchteten Nebeneffekte der Impfung würden bald ein Umdenken in der Politik bewirken, sind jedoch ebenso töricht. Umso verbissener würde der Chor politisch gefälliger Bänkelsänger gegen jene vorgehen, die ihrer Meinung nach von dem Umschwung moralisch profitieren könnten. Eine Impfung als gerichtlich angeordnete Maßnahme oder wie in Australien mit Polizeigewalt durchgesetzte Internierungen würde dann im Zweifel jede Kontrollgruppe, die durch ihre bloße und hartnäckige Existenz Zweifel an der allgemeingültigen, ewigen Wahrheit aufkommen ließe, zum Verstummen bringen. Den Pfizer-Probanden des Zulassungsverfahrens, die lediglich ein Placebo erhalten haben (Kontrollgruppe), hat man ausgerechnet mit Bezugnahme auf ethische Redlichkeit längst Impfangebote gemacht. Der ÖRR assistierte bereits seit Ende 2020 mit der Feststellung, dass „Placebo-Studien bald ethisch nicht mehr akzeptabel“ seien. Auf die Rückkehr wissenschaftlicher Redlichkeit und Gründlichkeit ist also auch kaum zu hoffen.

Was ist der Mensch?

Schaut man sich im Land um, dann ist der Mensch derzeit offenbar kaum mehr als ein Weisungsempfänger, eine statistische Größe, ein Störfaktor und wahlweise Hindernis oder Hilfspolizist. Für alle Lauterbachianer lautet die Antwort auf die Frage aller Kant’schen Fragen natürlich „zu impfen ist er, der Mensch, und zwar vollständig!“. Mein Leben wäre leichter, wenn ich dem blind zustimmen würde. Ob es länger andauern würde, ist ungewiss. Es ist nicht mehr ganz leicht, illegal gesund zu sein. Doch wo Kant von der „Befolgung legitimer Normen“ sprach, stellt sich mir zunächst die Frage nach der Legitimität der Normen, die zu befolgen sind und wer die Legitimation erteilt hat.

Wo Kant „persönliche Pflichten“ findet, tauchen in seiner Gleichung weder der Staat noch das „gesellschaftliche Wohl“ auf, auf welche sich diese Pflichten heute beziehen sollen. Was den Menschen quält, ist, dass er unzufrieden mit sich selbst und der Welt ist, seit die Politik ihn von seinen Nächsten entfremdet und diese zum Feind erklärt hat. Und er prügelt deshalb stellvertretend auf seinen Nächsten ein, weil er an die Politik nicht heranreicht. Noch. An dieser verordneten Spannung kann er wohl zerbrechen, der Mensch. Und er tut dies meist nicht lautlos. Die Politiker jedenfalls scheinen sich heute weit weniger vor Corona zu fürchten als vor den Menschen, die ihre Coronapolitik zu erdulden haben. Zerbrochene Menschen tragen keine Staaten, sondern Revolutionen.

Foto: Mini Misra

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Bettina Landmesser / 12.10.2021

Mein Kind hatte auch zweimal Corona. Beim ersten Mal letztes Jahr gab es zwei negative PCR-Tests. Beim nächsten Mal, 10 Monate später, zeigten die Schnelltests erst am vierten Tag Corona an, da lag das Kind schon drei Tage mit Fieber flach. Ab Tag 6 dann wieder negativ. Leider passierte das im Ausland…. ein offizieller PCR-Test wurde nicht gemacht. Mein Kind bekommt jetzt keinen Genesenenausweis. Das ist das einzig Tragische an der Sache, neben der Tatsache, dass es 3 Monate später immer noch nicht richtig riechen und schmecken kann.

Fabian Heidenreich / 12.10.2021

Das wäre mal richtig schön, wenn man durch solche Antikörpertests bzw. T-Zellen-Tests ein Zertifikat erhalten könnte, dann hätte ich mich vermutlich auch schon längst mal testen lassen. Ich kann nämlich nicht ausschließen, daß mich das Virus nicht auch schon erwischt hat, Ende Februar 2020. Mein Arzt diagnostizierte grippalen Infekt. Ein grippaler Infekt ist bei mir etwas, wo ich mich erst zwei Tage matt fühle, dann geht’s mir zwei Tage richtig dreckig (Männergrippe, wir Männer sind doch so wehleidig…), dann erhole ich mich ein oder zwei Tage und dann bin ich fit. Damals fühlte ich mich zwei Tage lang schlapp, ging zum Arzt, bekam eine Krankmeldung für 1,5 Wochen und freute mich, da ich davon ausging, daß es in vier Tagen vorbei sein würde und ich dann quasi eine Woche “Urlaub” geschenkt bekäme. Tja, denkste… ich lag 11 Tage im Bett, es ging mir zwar nicht wirklich schlecht, aber eben auch nicht gut. Ich war noch nie so müde, es war alles irgendwie vernebelt. Ich konnte nicht klar denken, gar nichts. Am Tag 8 war ich schier verzweifelt, nach dem Motto “Geht dieser Mist denn nie vorbei?”. Am letzten Tag meiner Krankmeldung habe ich überlegt, ob ich am nächsten Tag nochmal zum Arzt renne und mich nochmal eine Woche krankschreiben lasse. Habe dann aber gedacht “Nein, du kämpfst jetzt”. Also bin ich wieder zur Arbeit. Für den Weg, für den ich normal 15 Minuten zu Fuß brauche, benötigte ich anfangs 30. Und dazu noch diese gräßliche Müdigkeit und Erschöpfung. Dieser Zustand hielt nochmal für eineinhalb Wochen an, erst dann ging’s mir endlich wieder richtig gut. Mit Covid habe ich das alles erst gar nicht in Verbindung gebracht, war ja kaum verbreitet damals. Erst als ein Freund fragte “Sag mal, war das vielleicht Corona?” kam ich ins Stutzen. Ich ließ es nie prüfen. Ob es Corona war oder nicht - keine Ahnung. Ist auch egal. Die wollen jeden impfen, der nicht bei drei auf den Bäumen ist, also würde der Nachweis nix bringen… aber nicht mit mir.

T. Schneegaß / 12.10.2021

@Wolfgang Draeger: Im Prinzip praktizieren wir den Alltag genau wie Sie, waren uns aber von Anfang an sicher, uns niemals (freiwillig) impfen zu lassen. Für eine primitive Anmache wegen fehlender Maske (wird immer seltener hier in Sachsen), habe ich mehrere fertige Antwortbausteine im Gepäck. Und in Sachsen müsen wir auch nicht auf Retaurantbesuche verzichten, es gibt eine beachtliche Anzahl von Betreibern, die sich der Anti-G-Initiative angeschlossen haben und jeden MENSCHEN gleichbehandeln.

T. Merkens / 12.10.2021

Autor: “Unsere Regierung verhandelt vielleicht mit Terroristen, jedoch nie mit ihren Bürgern!” Stimmt, und ich kenne mindestens einen der Gründe [sinngemäß zitiert aus dem Locus]: “eine Million Handfeuerwaffen mit mehreren Milliarden Schuss Munition, 600 Schützenpanzer Typ M1117, 8500 Humvees, 150 geschützte Hightech-Fahrzeuge Typ Maxxpro, 100.000 Geländewagen der afghanischen Polizei, 1000 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge, 68 leichte Kampfhubschrauber Typ MD 500 Defender, 19 Bodenkampfflugzeuge Typ A-29, 16 Transporthubschrauber, vier Transportflugzeuge C-130 „Hercules“, 100 Transport- und Angriffshubschrauber Typ Mi-17 und Mi-24 sowie Drohnen Typ ScanEagle von Boeing.” Damit könnten sich auch Querdenker u. dgl. zu ernstzunehmenden Verhandlungspartnern unserer Regierung mausern - natürlich nur mit Maske und Impfnachweis! (zunächst auf freiwilliger Basis)

Norbert Woelk / 12.10.2021

Die Testzuverlässigkeit ist abhängig von der Prävalenz. Also von der Anzahl der Infizieren. Man stelle sich eine Kleinstadt vor wo tatsächlich niemand infiziert ist. Prävalenz= 0%. Dann kann jeder positiver Test nur ein falsch/positiver Test sein. Diese Personen gelten dann nach ein par Wochen genesen, owohl das gar nicht der Fall ist und werden auf die Menschheit fast ohne Einschränkungen losgelassen. Das heißt ob wirklich genesen oder nicht ist ziemlich egal. Bei einer Prävalenz von 1% besteht eine Wahrscheinlichkeit für ein falsch/positives oder ein richtig/positives Ergebnis von 50%. Das heißt, man könnte sich das Testen sparen und stattdessen eine Münze werfen.

T. Schneegaß / 12.10.2021

@Steffen Huebner: “Ein gesetzlicher Impfzwang hingegen, würde eine Vollhaftung der politischen Führung bezüglich aller Folgen bedeuten.” Das mag ja durchaus theoretisch so richtig sein, aber wer, glauben Sie, sollte derartige Ansprüche praktisch durchsetzen? Die Justiz der Verbrecher? Und selbst wenn, denken Sie mal an Ansprüche völlig anderer Art an den Staat. Wenn Sie die nicht mit 30 stellen, sterben Sie vor der Entscheidung eines altersbedingten, natürlichen Todes .

Magdalena Hofmeister / 12.10.2021

Tja, ich hatte mir auch schon überlegt einen Test auf Antikörper und T-Zellenimmunität machen zu lassen, quasi als letzten Rettungsanker, um vor Gericht zu gehen. Nur könnte die Anerkennung solch eines Testergebnisses auch zum Pyrrhussieg werden, weil dann ein Präzedenzfall geschaffen würde, dass wir uns von gesundheitlichen Maßnahmen freitesten müssten und es würde legitimieren, dass sich der Staat das Recht herausnimmt, über unsere Körper zu bestimmen. Es ist schon irre genug, dass wir unsere Gesundheit beweisen müssen, bevor wir unsere Grundrechte wahrnehmen können oder Ärzte meinen, einen nicht mehr behandeln zu können, wenn man kein heilig Zeugs intus hat. Denn was beweist schon dieser Test, doch nur dass man vor einiger Zeit Covid hatte, was aber noch lange nicht heißt, dass man eine Impfung braucht. Wir hatten alle irgendwann unser “erstes Mal”. Oder hätte Herr Letsch dann eine Impfung akzeptieren müssen, wenn er damals kein Covid gehabt hat, obwohl auch er es ohne größeren Schaden hinter sich brachte. Oder hätte das wenige Monate alte Baby im Haushalt meiner Schwägerin, die zusammen mit ihrer Mutter Covid bekam, eine Impfung verpasst bekommen sollen? Denn sicherlich hatte es zu dem Zeitpunkt noch keine Antikörper o. T-Zellen oder Kreuzimmunitäten und trotzdem war es putzmunter während der Zeit. Muss man sich demnächst vorsorglich beide Brüste abnehmen lassen, wenn man eine genetische Disposition zum Brustkrebs hat? Wird der Darmkrebs nicht mehr behandelt, wenn man nicht regelmäßig zur Vorsorge gegangen ist? Sollen ab dann Laboranalysen über unsere Gesundheitsvorsorge entscheiden? Der Mensch in Zukunft von der Wiege zur Bahre im Drehkreuz der Prädiagnostik? Das wäre wissenschaftlich begründeterTerror u. Unfreiheit, schlimmer als in Zeiten mittelaterlicher Ignoranz.

T. Schneegaß / 12.10.2021

@Ilse Polifka: Das Verbrecher-System braucht solche Claqueure, die einen gewissen Bekanntheitsgrad besitzen. Er hat einen hervorragenden Job gemacht, nachdem er vorher kurz mal unangenehm aufgefallen ist.

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