Sehr guter Artikel. Bin mal gespannt, ab wann “Mama Wutz” sich nicht mehr um “das Urmel” kümmern darf und durch eine Kuh ersetzt wird.
Wenn ich keinen Kaffee zur Hand habe, werfe ich einen Blick auf Zeit Online. Denn ich kann mich darauf verlassen, dort steht irgendein Schwachsinn, der meinen Kreislauf in Schwung bringt. Der hier zitierte Artikel aber war etwas besonderes. Denn ich habe nach der Lektüre eine geschlagene Stunde mit dem Versuch verbracht, meinen ugandischen Adoptivsöhnen, 12, zu erklären, warum Jim Knopf rassistisch sein soll. Trotz mehrfachem gemeinsamen Lesens ist es mir nicht gelungen. Einer der beiden (nach Selbstbeschreibung schwarzen) jungen Herren brachte es mit einer ugandischen Floskel, mit der Idiotie beschrieben wird, auf den Punkt: “Daddy, these people really need counseling.”
Michaela Kirchhoff: Die Audi-Werbung kommt mir zwar auch sehr harmlos vor, aber vielleicht ist sie es nicht. Vielleicht gibt es tatsächlich einen Kinderporno, in dem eine Banane eine Rolle spielt. Respice finem, auch bei Werbefotos und -sprüchen. Allerdings hat auch in der Werbung schon längst die politische Korrektheit Fuß gefasst. Manchmal ist die Sache komisch: nach einem Reklamefoto der Deutschen Bahn, auf dem nur “people of color” zu sehen sind, beschwerten sich die “Rechten” darüber, dass die autochthone Bevölkerung ausgeklammert wurde, während die moralisch Überbelichteten beweinten, dass in der Chefetage der Dt. Bahn alte, weiße Männer das Sagen haben. Schluchz! Aber, wie gesagt, das Bananenfoto könnte aus einem echten Grund heraus zurückgezogen worden sein.
Schade, dass es nun auch Jim Knopf erwischen soll. - Ferner demnächst auf dem Index: Alexandra (vielen Älteren unter uns bestimmt noch bekannt, eine früh verstorbene Sängerin), 1967, “Zigeunerjunge”: “Ich war noch ein Kind - Da kamen Zigeuner - Zigeuner in unsere Stadt Tam-tatatata-tam-tam, ta-tam-tam-ta-tam - Kamen in unsere Stadt - Die Wagen so bunt, die Pferdchen so zottig - Sie zogen die Wagen so schwer - Tam-tatatata-tam-tam, ta-tam-tam-ta-tam - Und ich lief hinterher - Immer nur hinterher - Dann kam der Abend, es wurde ein Feuer entfacht, la la la - Und die Zigeuner, sie haben getanzt und gelacht, la la la - Ein Zigeunerjunge, Zigeunerjunge - Er spielte am Feuer Gitarre - Tam-tatatata-tam-tam, ta-tam-tam-ta-tam…..”.
@Jürgen Riedl: Keine Ahnung, woran‘s liegt, die Kommentare auf der Achse werden immer lesenswerter. Ihren habe ich mir gar kopiert. Klasse!
Ich komme aus der Ecke der Selbsthasser. Es ist lange her, da wollte ich ein Neger sein, weil Hollywood einige Hauptrollen mit Afroamerikanern besetzte, die immer von hässlichen weißen Männern gejagt wurden und weil bei uns im Haus ein Professor oft Besuch von seinen afrikanischen Studenten bekam. Es war normal für mich. Der Rest meiner Umgebung war eher rein weis bis die ersten Vertragsarbeiter kamen, die nicht lange rumfackelten, wenn es Ärger gab und so gar nichts mit den Studenten vom Professor zu tun hatten. Da zog bei mir sehr langsam die Realität ein. Ich war Mitte 30 als der Prozess beendet war. Unser Land ist mit Schuld und Selbsthass zugeschissen. Wir können noch nicht mal auf die großen Erfolge Stolz sein, die uns unsere Vorfahren hinterlassen haben. Nun benehmen sich einige wenige wie Konvertiten, verleugnen unsere gemeinsame Geschichte und sind schlimmer als manche Feinde es je sein könnten. Selbsthass mündet in Selbstaufgabe und Selbstzerstörung oder wie die Bundes - Claudia staatstragend sagte: “Deutschland du elendes Stück Scheiße”. Das ist Rassismus. Gern würden diese Typen zwischen Hell- und Dunkeldeutschland einen Antirassistischen Schutzwall errichten, damit sich die Guten zu einer neuen allseits gebildeten Menschenrasse entwickeln können. Es wird wieder scheitern, denn wenigstens einige müssten dann doch noch arbeiten gehen.
@ Herr Kleinophorst - Sie haben in Ihrer Aufzählung “Dialoge Zukunft: Visionen 2050” vergessen…das sagt dann wirklich ALLES.
Was soll dieses kindische Festhalten am Bilderbuch des Kleinkindalters. Diese vorgetäuschte Normalität ist trügerisch. Wir sollten uns mehr mit dem Leidensweg Jesu beschäftigen, seine Ängste am Kreuz verstehen. Und hören wir nicht allerorten sein “Gott, Meingott, warum hast du mich verlassen?”. Wir alle wissen, dass es keine schwarzen Menschen gibt und deshalb ist das Rassismus. Im sechsten Monat a. C. müsste das doch nun wirklich JEDER*IN verstanden haben! Kanzleramtsminister Braun! Mehr Daumenschrauben! Die zucken noch. Bargeld verbieten! Wir haben ja Wirecard! Schickt Söder vor, der blökt am besten!
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