Hans-Hermann Tiedje, Gastautor / 24.08.2021 / 11:00 / Foto: Imago / 61 / Seite ausdrucken

Lasst die Wahlen doch ausfallen!

Noch fünf Wochen bis zur Wahl, und die Frage lautet: Sollte man sie nicht besser verschieben, weil der Wahlkampf nicht stattfindet. Frau Merkel könnte dann noch drei Monate weiterwursteln, etwa bis zum Jahresende, für die Weihnachtsansprache nimmt man halt die vom Vorjahr. 

Dazu folgende Richtigstellung: 

Ich finde den Wahlkampf bisher sehr gelungen. Er öffnet einen tiefen Blick in die Intelligenz der deutschen Politik und das Verständnis von Politikern über den Wähler, also den deutschen Trottel an sich, der mehrheitlich sogar die Regierungspolitik bei Corona gut findet.

Wer so denkt, hat keinen besseren Wahlkampf verdient. Die grüne Frau Baerbock zum Beispiel tritt nur noch im Tandem mit starken Männern auf – oder sie bleibt backstage. SPD-Scholz wird immer kleiner, je näher man ihm kommt. Ein Scheinriese. Aber: Wer ihn wählt, wählt laut SPD den „Mindestlohn 12 €“. Hut ab, Olaf.

Womit wir bei Armin Laschet wären, dem stillen Helden des Wahlkampfs. Was soll man dazu sagen, dass dieser Gschaftelhuber aus Aachen auf jedem Wahlplakat grinst? Was soll das? Welche Agentur verantwortet das? Lacht sich Laschet so zum Kanzler – oder hat er nur seinen Humor noch nicht verloren? Das CDU-Hauptplakat: „Weil es um die Menschen geht, wenn es um Deutschland geht.“ Wie dumm ist das? Umgekehrt wäre der Slogan übrigens genauso schlecht. Ich schlage als Alternative vor: Nachts ist es kälter als draußen. 

Wahlkampf 2021: Die Linkspartei („Soziale Gerechtigkeit wählen“) lässt ihren Bentley (Wagenknecht) in der Garage und fährt lieber im Trabant (Hennig-Wellsow). Aber da war doch noch was, richtig: Gregor Gysi wurde neulich bei einer Wahrheit erwischt. Leider habe ich vergessen, bei welcher. 

Zuerst erschienen Im Euro am Sonntag

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S. Marek / 24.08.2021

Der “Wahlkampf” verläuft als ob keiner wirklich den Job und mit ihm auch die Bürden übernehmen.Das alleine sollte für die Klugheit de Bewerber sprechen. EDEKA hat dem deutschen Trottel die Möglichkeit die sich beim genissen von Smootis mit dem Wahlprogrammen der wichtigsten Parteien zu beschäftigen und nach Geschmack des Getränks zu entscheiden.  Also wenn nicht, dann übernimmt die Alternativlose, wohl oder übel, die Geschäfte wie gehabt wieder..  Dann braucht man die CCP nicht mit unserer Wahl zu beschäftigen. Da sind wir international zu unwichtig nicht so wie bei US Präsidentschaftswahl am 06 Nov. 2020 für Präsident D. Trump waren die Umfragen klar zu seinen Gunsten, bis dann in der Wahlnacht um ca. 03:00 Uhr die größte “demokratische” Aktion gestartet wurde ! Die Chinesen waren im Internet digital voll dabei.

Sabine Heinrich / 24.08.2021

Extrem misstrauisch, wie ich meinen lieben Volksvertretern gegenüber geworden bin, sehe ich einen riesigen Wahlbetrug auf uns zukommen. Wieso? Verdächtig finde ich, dass die Grünen ihre Werbeplakate mit dem Aufdruck “Briefwahl jetzt” anreichern und ich ungefragt die Formulare für den Antrag für eine Briefwahl ins Haus geschickt bekomme. Vielleicht täuscht mich meine Erinnerung - aber m.E. mussten wir uns noch vor ein paar Jahren selbst um alle nötigen Formulare kümmern, wenn wir per Brief wählen wollten. Das wurde einem nicht leicht gemacht. Und nun? Selbst wenn vor Ort korrekt ausgezählt wird - wer kontrolliert die Auszählenden der Briefwähler??? Es war NIE ein Thema, für die Briefwahl zu trommeln - warum ausgerechnet jetzt? Weil sich Manipulationen förmlich anbieten und alle korrupten Gestalten unbedingt an ihren Fressnäpfen hängen bleiben wollen.

Andreas Rochow / 24.08.2021

@ Horst Jungsblut - d’accor! Aber Menschenhandel ist Menschenhandel. Wie man es auch dreht und wendet, auf der SED-Seite war es Gangstertum und auf der Westseite haben sich Sozialdemokraten dafür als Helden feiern lassen. Hubertus Knabe weiß Genaueres!

E. Albert / 24.08.2021

Die Sprüche auf den Plakaten sind doch immer wieder ausgesprochen selbstentlarvend, fragt man sich unweigerlich: was haben die eigentlich die vergangenen Jahrzehnte gemacht?! IHR seid doch für den ganzen Schlamassel verantwortlich und dafür, wie dieses Land mittlerweile aussieht! (Wenigstens bleibt uns in diesem Jahr der Anblick der Todesraute aus der Uckermark auf Riesenplakaten erspart.)

S. v. Belino / 24.08.2021

Angesichts des bei weitem noch nicht festgelegten Kurses der deutschen Regierung bezüglich der zu erwartenden afghanischen Flüchtlingsbewegungen, wäre es ohnehin vielleicht zu empfehlen, die Wahl um einige Zeit nach hinten zu verschieben. Dies gewiss nicht, um Frau Merkel noch länger ihren Ruhestand vorzuenthalten, sondern weil zahllose Wähler ein gesteigertes Interesse daran haben könnten, noch VOR ihrer Stimmabgabe festzustellen, wie in besagter Frage letztlich entschieden wurde, und zwar glaubhaft und unumstößlich.

Roland Müller / 24.08.2021

Warum nur erinnert mich der Wahlkampf an den Rheumadeckenverkauf bei der Kaffeefahrt.

g.schilling / 24.08.2021

@A. Ostrovsky: Sie haben natürlich Recht. Es wird der Bundestag gewählt. Die Abgeordneten wählen dann den Kanzler. Dieser muss nicht zwingend auch ein Bundestagsmandat haben. Und so bewirbt sich mancher Hanswurst halt über seine Partei für dieses Amt, in der Hoffnung anschließend eine Mehrheit zu bekommen. zu Ihrer Frage: “Könnte man da nicht einfach solche MdB wählen, die nicht verrückt sind….” Es gibt 299 Wahlkreise = direkt gewählte Abgeordnete aber im Bundestag sitzen 709 Abgeordnete. Somit werden durch die Parteien 410 Personen in ein Gremium entsendet, die keiner kennt und niemand wirklich will und kein Mensch gewählt hat. Die Marionetten haben also eine deutlich Mehrheit vor den wirklich gewählten MdB’s. Wen wundert es, dass dabei nichts vernünftiges rauskommen kann.

Bertram Scharpf / 24.08.2021

Der heurige Wahlkampf ist der Spiegel der letzten 3-4 Jahrzehnte Bildungspolitik.

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