Laschet zum Frühstück?

Angela Merkel klebt nicht an ihrem Stuhl. Sie hat sich festgetackert. Ihr Instrument sind die so genannten Inzidenzwerte. Ihre Strategie ist ganz einfach. Je länger sie im Kanzleramt weilt, desto schlechter ist das Wahlergebnis der CDU/CSU und desto größer ihre Chance, auch lange nach einer möglichen Bundestagswahl geschäftsführend im Amt zu bleiben. Bei einem ihrer letzten häufiger gewordenen Auftritte vor der Bundespressekonferenz hat sie ja süffisant erklärt, sie bliebe ja solange geschäftsführend im Amt, bis ein neuer Bundeskanzler gewählt ist. Dass uns derzeit eine Frau beglückt, scheint ausgeschlossen. Letztes Mal hat das Ausverhandeln des “Koalitionsvertrag” genannten Vier-Jahresplans bis Ostern 2018 gebraucht. Geht vielleicht auch länger. 

Doch je näher die Wahl rückt, desto größer wird das Unbehagen der CDU/CSU-Hinterbänkler und gerade derjenigen mit einem “Überhangmandat”, weil sie um ihre Diäten fürchten müssen. Je niedriger das Wahlergebnis, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass sie nicht ihrem erlernten Beruf nachgehen, wenn sie denn einen haben. 

Armin Laschet hat das gegenteilige Interesse. Je schlechter das Wahlergebnis der Union, desto schwieriger wird seine Kanzlerschaft. Merkels Versuch, auch noch Söder ins Rennen zu bringen, ist an dessen Selbstgefälligkeit gescheitert. Dass es bisher kein Bayer ins Kanzleramt geschafft hat, ist zwar kein ehernes Gesetz, den Nimbus des Heilsbringers hat er aber verloren. Und sein Inzidenzwert sinkt. Stark. 

Dolchstöße kann man nicht ankündigen. Sie werden sonst keine Legende, aber verpuffen vor allen Dingen wirkungslos. Sie müssen elegant hinter edlem Tuch, von hinten und überraschend durchgestochen werden. Dafür braucht Laschet Mut. Aber ohne Mut wird das nix. Er hat zwei Optionen. 

Merkel und Vertraute in der Wagenburg

Erstens: Die SPD-Minister erkennen ihre Chance, ihre Pensionsansprüche durch ein Fortdauern ihrer Amtszeit zu verlängern. Als Regierungspartei in den Bundestagswahlkampf zu ziehen, könnte die Nischenpartei auch noch in die Nähe der 20 Prozent katapultieren, und sie könnte damit vielleicht doch noch regierungsfähig bleiben. Denn, wie das Urgestein Franz Müntefering sagte: “Opposition ist Mist.”

Zweitens: Wenn die Sozialdemokratie sich verweigert, kann Jamaika seine Kurz-Zeit-Chance nutzen. Zusammen mit Grünen und FDP kann er sich als Retter in der Corona-Krise präsentieren, die den Irrwitz des Lockdowns beendet und damit Popularität gewinnen.

Der Sturm auf das Kanzleramt hat längst begonnen. Und in der Wagenburg sind Merkel und ihre Vertrauten sich der Sache wohl bewußt. Kaum schießt der Chefredakteur der Bild-Zeitung, Julian Reichelt, massiv gegen die Kanzlerin, findet sich ausgerechnet am Weltfrauentag ein wachsweicher Vorwurf gegen die Compliance-Regeln im Spiegel und der Süddeutschen. Als ob Boulevard-Journalismus bisher dafür bekannt gewesen wäre, dass Journalisten und Objekte in Watte gepackt wären. Wer dort einen Arbeitsvertrag unterschreibt, weiß, dass er nicht bei Cosmopolitan oder Vanity Fair gelandet ist. Goldkettchen, offenes Hemd und Brustbehaarung gehören zur Attitüde. 

Wenn Armin Laschet Kanzler werden will, darf er nicht zögern. Er muss jetzt handeln und Merkel auf das Altenteil schicken. Lässt er sie gewähren, verliert er die Bundestagswahl. Er ist derjenige, der keine hat. Keine Wahl. 

Foto: Stefan Klinkigt

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Leserpost

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Michael Elicker / 12.03.2021

Wenn ich den Artikel recht verstehe, soll Herr Laschet endlich aus der Defensive kommen und in einer Art “Flucht nach vorne” Merkel noch vor der BTW aus dem Amt jagen. Verbündete könnten die an der aktuellen Regierung beteiligten Sozen sein, oder, falls diese sich verweigern, die Grünen und die FDP. Option 1 ist definitv keine: denn wenn Merkel sich an ihren Stuhl getackert hat, dann ist die SPD das Polster auf dem Merkel unverrückbar sitzt. Und warum in aller Welt sollten sich die Grünen bei einem Szeanrio gemäß Option 2 vor der Wahl noch die Hände schmutzig machen? Diese Herrschaften haben doch das, was man allgemein einen Lauf nennt. Andere machen ihre Politik; sie müssen selbst nichts tun und selbst noch der größte verbale Unsinn kann ihren Umfragewerten scheinbar nichts anhaben. Hier gilt ganz klar der Grundsatz: Wer nichts macht, macht auch nichts falsch und wird: Bundeskanzler! Und die FDP: na ja….

Hubert Bauer / 12.03.2021

“Dass es bisher kein Bayer ins Kanzleramt geschafft hat, ist zwar kein ehernes Gesetz”. Ludwig Erhard aus Fürth ist genauso ein Bayer wie der Nürnberger Söder. Helmut Kohl wurde in Ludwigshafen geboren, als es noch zu Bayern gehört hat. Und nachdem Gerhard Schröder seinerzeit mit der gebürtigen Münchnerin Doris Köpf verheiratet war und man gemäß der Bayrischen Verfassung die bayrische Staatsangehörigkeit durch Verehelichung erwirbt, hat es sogar schon drei bayrische Bundeskanzler gegeben.

Rolf Lindner / 12.03.2021

Aufruf - Noch nie in jüngster Vergangenheit war so groß die Notwendigkeit, zu stürzen, was auf dem Throne noch sitzt, diesem Volk zum Hohne. - Doch schaut man sich um im ganzen Land, wer soll erheben zum Sturz die Hand? Nur Laschis weit und breit zu sehen. Keiner, der will aufrecht stehen. - So günstig ist die Gelegenheit, zu stoppen die Unmündigkeit, in die sich dieses Volk begeben, als hätt’ es Furcht vor jedem Beben. - Wer könnte dieser eine sein, der endlich wirft den ersten Stein? Wer hat es in den Händen, das Merkelreich zu enden? - Nur keiner, der von Merkels Gnaden weiterführt den Pleiteladen. Es sollte der sein, der sich traute, zu widersprechen der Merkelraute. - Sollte den miesen Verein verlassen mit Männern, die wie er es hassen, dass man sagt, sie wären zu weich, zu beenden Merkels Lügenreich.

Karla Kuhn / 12.03.2021

“Wenn Armin Laschet Kanzler werden will, darf er nicht zögern. Er muss jetzt handeln und Merkel auf das Altenteil schicken. Lässt er sie gewähren, verliert er die Bundestagswahl. Er ist derjenige, der keine hat. Keine Wahl.”  Der liebe Gott möge die ALLE verhindern, wenn nötig auch mit einer “Sintflut”, denn völlig NEUE Köpfe braucht das Land ! Ansonsten, Gute Nacht mein liebes ALTES Deutschland, so wie ich es zwischen 1975 und 2005 erleben konnte. Wenn ich an die MASKEN KORRUPTION denke (wurde da die Decke nur ein klein wenig gelüpft ??) kann ich nicht vestehen, daß die zwei noch nicht im KNAST sitzen, sie haben sich an der HERBEIGEFÜHRTEN NOTLAGE des Masken-ZWANGS, schamlos bereichert ! Oder an SPAHN, NEIN wir brauchen KLUGE, vor ALLEM für das jeweilige AMT KOMPETENTE Köpfe, die zum WOHLE DES DEUTSCHEN VOLKES regieren und keine POLITIKER wie MAAS, SPAHN und andere, die ZIG MILLIONEN für Berater ausgeben müssen, weil sie offenbar nicht in der Lage sind konstruktive Entscheidungen zu treffen, ohne MILLIONEN BERATERGELDER.  (Heute Morgenlage !) Was mich interessiert , wurden für die Beratungen nahe Angehörige, Freunde oder Bekannte eingespannt, die untergebracht werden mußten ? Oder die den Posten für einen “Gefallen” erhalten haben ?? Karsten Pauksch, RRG, nicht Ihr Ernst ! Wollen Sie solche Zustände wie in Berlin ?? Oder waren sie mal ein Unrechtsstaats-Freund, Begünstigter ? Gegen diese äußerst treffende Karikatur ist der Satan ein Engel.

Thomas Brox / 12.03.2021

Es ist egal wie die etablierten Parteien im einzelnen abschneiden. Es ist egal wer die Regierung bildet und wer Kanzler wird. Es ist schon lange egal. Ungefähr 10 bis 15 Millionen Absahner beim “Staat” und 7 bis 10 Millionen Sozialhilfe- und Asylhilfeempfänger geben den Kurs vor, und die EU/Eurozone hängt auch noch dran. Die etablierte Politkaste ist die Negativ-Auslese aus diesem unfähigen, schmarotzenden System. Das ist nicht reformierbar, es geht immer tiefer in den sozialistischen Sumpf. ++ Was Sache ist, kann man in der heutigen “Morgenlage” der Achse nachlesen: Die beiden Abschnitte über die EZB. Die Umverteilung durch inflationäres Gelddrucken wird euphemistisch als “Staatsfinazierung durch die Notenbank” bezeichnet. Richtig wäre: Staatsfinanzierung durch Ausplünderung der Untertanen. Das reicht aber noch nicht. Zusätzlich werden noch Steuern und Abgaben erhöht. Die CO2 Schraube, die jährlich weiter angezogen wird, ist nur ein Vorspiel. ++ Thomas Sowell: “Es gibt kaum etwas Dümmeres und Gefährlicheres, als wichtige Entscheidungen in die Hände von Leuten zu legen, die keinen Preis dafür bezahlen müssen, wenn sie sich geirrt haben.”

Carlos Redder / 12.03.2021

@A.Lisboa…Die waren auch schon 1933 so dämlich. Was sollte heuer anders sein?

T. Schneegaß / 12.03.2021

@George Samsonis: Was ist denn das für ein Blödsinn? Die Alte ist jetzt schon Kanzler der GRÜNEN, SPD und LINKEN in Reinstkultur. Nachdem sie kurz nach ihrer Inthronisierung begann, Schritt für Schritt ihre Tarnung (CDU-Parteibuch) aufzugebeng, begann sie ihr geplantes Geschäft, für das sie sich heute sogar der begeisterten, öffentliche Unterstützung der linksextremen Rotfa rühmen kann.Welche Agenda dieser Deutschland-Zerstörer ist denn während ihrer Amtszeit “liegengeblieben”? Welche linksgrünen Projekte, angefangen von der Schwächung bis Zerstörung von Schlüssel-Industrien, der Abschaffung der Wehrpflicht, der wahnwitzigen “Energiewende”, der Flutung von Wirtschaftsflüchtlingen in die Sozialsysteme bei gleichzeitiger massiver Enteignung der schon länger hier Lebenden, der hirnrissigen Genderisierung u.v.a. mehr bis hin zur systematischen Zerstörung des Mittelstandes mit Hilfe einer erfundenen PLANdemie sind denn nicht umgesetzt? Viel wäre für den von Ihnen gefürchteten Linksblock ohne die Alte nicht mehr zu erledigen. Die Hauptarbeit wurde von einer CDU-Parteibuch-Trägerin erfolgreich getan.

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