Ahmet Refii Dener, Gastautor / 15.02.2023 / 12:00 / Foto: ARD / 43 / Seite ausdrucken

Kurzkommentar: Türkische Kriminelle in Deutschland

Nachweislich ist Deutschland bei vielen Geschehnissen, die am Ende die Türkei belasten, der Grund allen Übels, wenn man nur an Milli Görüs und die PKK denkt. Solange Deutschland mit islamischen und sonstigen kriminellen Gruppierungen derart locker agiert, kann die Türkei niemals zur Ruhe kommen.

Nachweislich ist Deutschland bei vielen Geschehnissen, die am Ende die Türkei belasten, der Grund allen Übels, wenn man nur an Milli Görüs und die PKK denkt. Aus dem ersteren, ständig unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, entsprang zum Beispiel Erdogan. Und dass die PKK als Terrororganisation eingestuft ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Beide Organisationen konnten, dank Grundgesetz und den darin penibel geschützten Grundrechten Einzelner ab den 1970ern wachsen und gedeihen. Hatten Mitglieder dieser Organisationen sich etwas in der Türkei zuschulden kommen lassen, so konnten sie immer wieder in den sicheren Hafen Deutschlands zurückkommen und Asyl beantragen.

Eigentlich kann man sich im Umkehrschluss sicher sein, dass, solange Deutschland mit islamischen und sonstigen kriminellen Gruppierungen derart locker agiert, die Türkei niemals zur Ruhe kommen kann. Womöglich haben auch andere Länder ihre Schwierigkeiten mit der deutschen Haltung, vertraut bin ich nur mit der Situation in der Türkei.

Es war der 2. Juli 1993 in der anatolischen Stadt Sivas. Im Rahmen eines alevitischen Festes steckte eine religiös motivierte Gruppe (Mob), das Madimak Hotel an. Bei dem Brandanschlag von Sivas kamen zumeist Menschen alevitischen Glaubens um, darunter auch viele Musiker, Schriftsteller und Verleger. Insgesamt 37 Menschen.

Viele der Tatverdächtigen flüchteten nach Deutschland und erhielten hier Asyl, und einige andere, zum Beispiel die Rechtsanwälte der Verdächtigen, kamen bei der AKP zu hohen Ämtern. Einer von ihnen, Mevlüt Uysal, war der vorletzte Oberbürgermeister Istanbuls. Er war ernannt und nicht gewählt worden. Die Erdogan-Partei AKP hatte den bis dato amtierenden Bürgermeister Kadir Topbas, einen der ihren, als Oberbürgermeister abgesetzt. Er wurde der Korruption beschuldigt, natürlich nicht von der AKP. Diese wollte ihn schützen und ernannte daher Uysal zum Oberbürgermeister.

 

Ahmet Refii Dener, geb 1958, ist deutsch-türkischer Unternehmensberater, Blogger und Internet-Aktivist aus Unterfranken.

Foto: ARD

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Wolfgang Richter / 16.02.2023

“sicheren Hafen Deutschlands zurückkommen und Asyl beantragen.” Das fing massiv Anfang der 1980er an, als infolge der bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen in der Türkei Mitglieder der involvierten Gruppen nach Deutschland vor der türkischen Justizn flüchteten und ihre Asylanträge mit der Mitgleidschaft in den entsprechenden Gruppen und der Teilnahme an bewaffneten Auseinandersetzungen begründeten, der damit verbundenen erwartbaren staatlichen Sanktion in der ‘Türkei. Und hier haben die Aktivisten dann entsprechend Gruppierungen gegründet, um von hier aus unbehelligt ihre Aktivitäten hierzulande, wie auch die der “altenn Kämpen” in der Türkei zu unterstützen und auch zu finanzieren. Das trifft aber nicht nur auf Asylbegehrende aus der Türkei zu, sondern auch auf alle möglichen anderen Ethnien, egal ob indische Sikhs aus dem indisch-pakistanischen Grenzgebiet, Ruander oder wen auch immer. Allein für den inneren Frieden hierzulande hätten hier alle entsprechenden Betätigungen untersagt werden müssen. Aber “wir” sind ja so tolle-rant und lassen den “Molli” machen.

K.Behrens / 15.02.2023

@Roland Müller, die italienische erfolgreiche ndrangheta ist bereits bekannt! Das impliziert, nicht weiteres Fußvolk an Kriminellen als Vorhut einreisen zu lassen!  Visa für Reisefreudige aus der Türkei mit Verwandtschaft in Deutschland ist die neueste Idee? Da ruft ein xy-Türke via sozialer Medien nach Verwandtschaft in Deutschland und schon läuft die Einreise! Nix mit Trümmer beseitigen im eigenen Land, dafür sind die Hände viel zu feingliedrig beim Spiel auf dem Klavier oder man denke an Ballett-Eleven!

Holger Schäfer / 15.02.2023

Die Liste, Herr Dener,  ist leider noch nicht vollständig. Deutschland lässt noch weitere Organisationen, die nicht auf dem Boden des GG stehen, gewähren. Als da währen z.B. die faschistischen und rassistischen Grauen Wölfe oder die DITIB und andere der Türkei nahe stehende Gruppierungen, die Religionsfreiheit sehr einseitig auslegen. Es wäre nett, wenn man hier mal aufräumen könnte. Würde mich mal interessieren, wie viele dann noch übrig bleiben.

K.Behrens / 15.02.2023

@Thomin Weller, der Autor ist beseelt von der Türkei, dem Autor ist unter anderem der Bürgermeister von Istanbul ein Anliegen? Etwas deutlicher, ein in Deutschland lebender Türke kennt die Türkei, mehr nicht! Ob der mittlerweile ältere jammernde Autor zwischen Türkei und Deutschland noch mehr an Reiseberichten zu bieten hat, ist zu bezweifeln! Wenden wir also den Blick auf wesentlich ästhetischere Momente als auf rückständige Länder unter dem Halbmond. In jedem Fall gibt es in 2023 wieder ein Feuerwerk der wie immer dezenten, japanischen, zurück haltenden Gemeinschaft in Hamburg, mit dem sie sich stets nur einmal jährlich für gebotene Gastfreundschaft bedankt, zauberhaft!

Thomin Weller / 15.02.2023

Ahmet Refii Dener, Sie sind gruselig. Weltweit von Neuseeland, Südafrika, gesamte islamischer Raum, Süd-Mittelamerika bis nach Nordamerika gibt es Deutsche in Clubs und Vereinen. Sie sind meist froh darüber dort zu sein. Was für eine MSD Krankheit ist bei Deutsch-Türken, dass sie dem Erdowahn huldigen, der sogar Wahlveranstaltungen in Deutschland durchführt? Das ist komplett krank. Sie reduzieren die Gastarbeiter in dritter Generation vollens integriert in der Gegenwart auf Minimum, gleichgestellt mit den irren Fundamentalisten die seit ~2015 kamen. Die SPD Sparkassen liegen denen zu Füßen!...mit Gebäuden und Immobilien wie in Hamburg. Ex Sparkasse = Moschee oder Restaurant. Stasi= Devisennot kennt kein Gebot.

Curt Handmann / 15.02.2023

@AUTOR: Werter Herr Dener, bei allem Respekt, ich bin mittlerweile der Ansicht, dass es in diesem Land nicht mehr um politische Themen geht (was nicht(!) heißen soll, dass die von Ihnen dargelegten, sehr bedenklichen Fakten nicht weiterer Aufmerksamkeit bedürfen!) ............. Kurz: Sie benennen in Ihrem Artikel die Lunte, ich wiederum denke da - Pardon - eher ans Pulverfass. Und betreffend die Pulverfässer, die in Deutschland stehen oder umherlaufen ... davon haben wir hier WEIT mehr als genug. Dennoch danke ich Ihnen aufrichtig für Ihren Artikel! JEDES Politikversagen MUSS an die Öffentlichkeit!

Katharina Fuchs / 15.02.2023

Deutschland als Grund allen Übels für die Probleme in der Türkei zu bezeichnen, ist schon ziemlich unverschämt. Die Türkei hätte viele ihrer Probleme nicht, gäbe es da noch moderne und ehrenvolle Politiker vom Schlage eines Atatürk - und keine Halunken wie Erdogan. Ein Sauhaufen wie die Ditib hätte sich unter Atatürks Regierung vermutlich auch nicht dermassen ausbreiten können, und türkischstämmige Politiker würden Deutsche nicht als ‘Köterrasse’ beleidigen.—- Auf der anderen Seite machen sich die Deutschen bzw. die deutsche Politik heute tatsächlich schuldig - ich erinnere an die arme Jesidin, die vor dem IS-Terror nach Deutschland flüchtete und hier auf einen ihrer Folterer traf. Die deutsche Polizei und die deutschen Behörden halfen ihr nicht, die wiesen zynisch darauf hin, daß die Terrorschergen des IS, Mörder und Vergewaltiger und jeder Dreck dieser Art hier in Deutschland Narrenfreiheit geniesst und ‘geschützt’ werden muß. Die junge Dame ging in den Irak zurück, weil sie sich dort dann doch sicherer fühlte.—- Man kann wohl sagen, daß heute sowohl für Deutschland als auch für die Türkei die gleiche Maxime gilt: Dreck schwimmt oben.

Peter Petronius / 15.02.2023

Ja klar, auch an der Situation in der Türkei ist Deutschland schuld! Hätte die Türkei den Kurden nach dem Ersten Weltkrieg bzw. dem nachfolgenden “Türkischen Befreiungskrieg” ihren eigenen Staat gegeben, zumindest aber volle Autonomie gewährt und auf eine türkische Homogenisierung verzichtet, und die Reformen von Atatürk, Laizismus und Säkularisierung, knallhart durchgesetzt, dann wäre heute wohl Ruh’. Was bin ich dieses türkische Gejammere satt. “Die Ehre des Türken ruht auf seinen Knien, steht er auf, dann fällt sie runter” (serbisches Sprichwort).

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