Der Plan seit 3 Jahrzehnten ist, die Türkei gegen die Ukraine auszutauschen. Damit dieser eigentliche Grund des Abstoßens nicht auffällt, wird unlösbarer Zwist zwischen dem Norden und dem Süden erzeugt, der dann bedauerlicherweise nur mit der Wahl für eine Erweiterung in Skandinavien gelöst werden kann, was zufällig auch gleich die Zange von Norden enger drückt.
Es gibt viele gute Gründe, dem Autor zuzustimmen, doch die geostrategischen Überlegungen in der Nato verhindern den eigentlich unvermeidbaren Schritt der Trennung von der Türkei wohl noch für eine geraume Zeit. Mit Schweden wird man Kooperationswege finden.
Es geht in der NATO doch gar nicht um Werte, sondern um die Abhör- und Überwachungsstationen in Ostanatolien sowie um die sonstige NATO Infrastruktur.
Geben wir Erdogan doch eine Chance. Die EU kann ja, z.B., mal die Wirtschaftspartnerschaft mit der Türkei aussetzen und das Visum- und Aufenthaltsrecht für türkische Staatsbürger überprüfen. Also als die Türkei einen russischen Jet über Syrien abgeschossen hatte und Erdogan dicke Arme machte, hat Russland etliche Importe aus der Türkei gestoppt (u.a. von Obst und Gemüse) und schwupps war der Herr 2 Nummern kleiner und hat sich entschuldigt. Schweden ist in der EU, richtig?
Der “Erdi” ist ein gerissener Hund. Er schleimt hier und beißt da, wie es grade am besten passt und laviert sich mit großem Erfolg durch die Weltgeschichte. Der Wahlsieg ist ihm sicher. (Notfalls hat er die richtig ausgefüllten Wahlzettel schon im Keller.)
An den Kommentaren läßt es sich ahnen. Wer hier nur auf die Türkei hackt, hat die Lage gar nicht verstanden. Die Nato hat nichts mit Demokratie zu tun. Krieg ist angestebt, vorangetrieben von den USA, Schlachtfeld Europa. Verlierer Europa, “Gewinner” Rußland und die vorallem USA. Europa wird nicht zur Siegesfeier eingeladen. Hitler konnte man damals auch wählen, der wollte was voranbringen, toller Mann, endlich einer der aufräumt. Die selbe Sorte Deutscher Nichtdenker steht wieder Schlange ...
Die geostrategische Lage der Türkei ist sicher auch relevant, der Grund für die Zurückhaltung gegenüber Erdogan ist aber ein sehr profaner: Er sitzt hier einfach am längeren Hebel. Weder kann die NATO ihn rauswerfen noch Finnland und Schweden ohne seine Zustimmung aufnehmen. Ideal für ihn, so kann er schachern und tricksen nach Lust und Laune. Warum sollte er diese angenehme Position schnell aufgeben? Mit “dem Westen” verbindet ihn ohnehin nichts. Ich würde die beiden Länder in allem außer eben der formalen Mitgliedschaft zu faktischen NATO-Partnern machen, volle Integration. Dazu wie schon angesprochen entsprechende Beistandsverträge. Hier könnte sich Erdogan dann auf den Kopf stellen, was könnte er schon dagegen tun? Auch auf dem Bazar gibt’s nun mal irgendwann Grenzen - Zeit, das Erdogan das auch Mal erlebt.
Was soll das Lamentieren über die Türkei und deren Bündnisvorstellungen? Die Amerikaner waren 1952 begeistert, die Sowjetunion an der Südflanke mit Hilfe der Türkei einzukreisen und zwangen als Kompensationsgeschäft für die Raketenstationierung die Bundesrepublik zur Aufnahme von türkischen Gastarbeitern. Nu sind se halt da die Osmanen und das Zusammenleben in der NATO wird neu ausgehandelt. Schweden wird die Türkei aber leider nicht mit der Androhung erpressen können, im Gegenzug Facharbeiter gen Südosten in Marsch zu setzen. Es könnte auch noch interessant werden, wenn sich Griechenland und die Türkei nicht einigen können, wem welche Bodenschätze zustehen. Ein Krieg zwischen diesen beiden NATO-Staaten ist daher nicht mehr völlig ausgeschlossen. Den Amerikanern kann es egal sein, wenn sich die Europäer selbst zerfleischen. Waffen verkauft, Infrastruktur zerstört, ein Konkurrent auf dem Weltmarkt weniger und Blackrock verdient am Wiederaufbau! Die Mitkommentatoren mögen mir meine zynischen Worte bitte verzeihen.
@ Dr. Stefan Lehnhoff: Nein, nicht ein Ahnungsloser, sondern ein sehr gut Informierter und Gebildeter schreit jetzt mal an dieser Stelle “russische Propaganda”. Die “Bandera-Truppe” ist mitnichten, wie Sie behaupten, “entscheidend wichtig”, sondern ziemlich nebensächlich. Vielleicht gehören Sie wirklich zu den Leuten, die an ein ukrainisches Nazi-LGBTQ-Satanisten-Regime unter einem jüdischen Präsidenten glaubt (für realitätsnähere Geister klingt das eher nach einem Plot aus einem Monty-Pythen-Film). Manchmal stelle ich mir die Frage, für welche Art Menschen wurde Propaganda erfunden. Und manchmal kriege ich dann schnell die Antwort.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.