Manfred Haferburg / 12.03.2023 / 11:00 / Foto: Pixabay / 62 / Seite ausdrucken

Kurzkommentar: Ist das noch Aktivismus oder schon Terror?

Ein Hochspannungsmast sollte gefällt werden, und kaum einer fragt sich, was hätte passieren können.

Viele Medien haben am Samstag kommentarlos die dpa-Meldung gebracht, dass „Unbekannte“ einen Strommast auf dem Gelände des Tagebaus Garzweiler schwer beschädigt haben. Ein 80 Meter hoher Hochspannungsmast mit vier Hochspannungsleitungen steht schief bis kurz vor dem Umfallen. Betreiber RWE und Polizei „vermuten die Einwirkung Dritter“. Ein RWE-Sprecher sagte: „Sollte es Sabotage auf die kritische Infrastruktur gewesen sein, verurteilen wir das aufs Schärfste.“ 

Ein Hochspannungsmast sollte gefällt werden, die darauf angebrachten Hochspannungsleitungen mussten abgeschaltet werden.

Vermutlich können auch die dpa-Journalisten sehr wohl schon dunkel ahnen, wer da am Werk war. Es wird nicht berichtet, dass gefälschte Pässe oder vergessene Rollatoren gefunden wurden. Verurteilt es RWE eigentlich auch aufs Schärfste, wenn es sich beim Fällen des Hochspannungsmastes nicht um Sabotage handeln würde?

Es handelt sich in jedem Fall um einen Angriff auf die kritische Infrastruktur. Was sind denn in Betrieb befindliche Hochspannungsmasten anderes als kritische Infrastruktur. Ein Dutzend Schraubbolzen am Fuß eines Hochspannungsmastes lösen sich nicht von alleine. Und Stahlstreben von Hochspannungsmasten sägen sich auch nicht von selbst durch.

Die Verantwortungslosigkeit einschlägiger Terroristengruppierungen kennt offenbar keinerlei Grenzen mehr. Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn nicht RWE-Mitarbeiter den Sabotageakt entdeckt hätten und der Mast mit den unter Hochspannung (110.000 oder 220.000 Volt) stehenden Freileitungen umgestürzt wäre. Eine kräftige Windböe hätte womöglich gereicht. Was, wenn Kinder irgendwo in dem Bereich gespielt hätten? Was, wenn einer der Säger zu Tode gekommen wäre? Was, wenn der entstehende Kurzschluss eine Kaskade ausgelöst hätte, bei der ganze Kraftwerke und weitere Hochspannungsleitungen ausfallen? Wollten die Terroristen einen Blackout provozieren oder reicht ihr Grips nicht soweit, diese mögliche Folge vorauszusehen?

Ich wage mal eine Prognose: Die Täter werden nie gefunden. Bis zu dem Tag, an dem es mal richtig schief geht. Dann werden die zuständigen Bundes- und Lokalpolitiker den Hinterbliebenen ihr tief empfundenes Mitgefühl aussprechen und eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über ein Verbot von 17/19er Schlüsseln und Handeisensägen anregen.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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W. Renner / 12.03.2023

Das stimmt mich zuversichtlich, dass diese Vollpfosten eines Tages auch den Habeck nebst Gefolge fällen.

Matthias Ditsche / 12.03.2023

Sie war’s, sie war’s…..er war’s, er war’s, er…er! Die Reichsrentnerschaft wäre noch so eine gefährliche und zu der Untat fähige Organisation. Wollten die nicht nach eigener Aussage eine Stromfinsternis zum Putschen nutzen?

A.Lisboa / 12.03.2023

@Fritz Kolb: Sie irren, der Atlantiker Merz ist kein Oppositionsführer in D, er ist maximal ein gekaufter Opportunist!

A.Lisboa / 12.03.2023

@Wilfried Düring: “Und wie schon einmal in unserer Geschichte mißbrauchen sie dazu verhetzte und aggressive Pimpfe (in unserer Zeit meistens am Freitag). DAS ist die Wahrheit!” Freitags werden weltweit viele verhetzte und aggressive “Pimpfe” mißbraucht, und zwar im Namen der sog. “Friedensreligion” Islam. Das wollen leider 90% im Land mit ihren Augen nicht wahrhaben. Nun denn, bald werden sie ihre Augen nicht zum Sehen sondern zum Weinen nutzen müssen.

T. Merkens / 12.03.2023

Hallo Herr Jörg Naß, Ihre Erinnerungen an 1988 teile ich. Waren dabei nicht auch tatsächlich Freileitungsmasten sabotiert (d. h. zerstört) worden? Und geschah dies nicht im Rahmen von Anti-Kernkraft-Protesten? Leider habe ich auf die Schnelle keine alten Zeitungsberichte o. dgl. zur Kontrolle meiner Erinnerung gefunden. Ich finde es immer traurig, wenn die komplexesten Dinge, die mit äußerster Mühe entstanden sind, von Idioten zerstört werden - wozu meistens nur minimaler Aufwand erforderlich ist. Darum sollte man Menschen besser nicht zu Vollidioten erziehen. PS: der Ordnung halber möchte ich z. B. Herrn Habeck von der Bezeichnung “Vollidiot” ausdrücklich ausschließen.

Frank Baumann / 12.03.2023

Selbstverständlich Notwehr. Was für eine Frage…

Jürgen Krebs / 12.03.2023

@ H. Krautner,  auch in den späten 30er Jahren dachten sehr viele, es würde schon nicht so schlimm kommen. Kein Unterschied also zu heute.  Und was das DDR Regime anlangt, so denken auch heute noch einige, daß es so schlimm damals nicht war.  Im ersten Fall war es die Masse, im zweiten Fall die Mehrheit in Politik und Medien.

Karsten Kaden / 12.03.2023

Das in der DPA-Meldung gezeigte Bild paßt von den Dimensionen her nicht so recht zu einem 220kV-Tragmast mit vier Leitersystemen. Sieht alles ein wenig zu dünn aus.

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