Claudio Casula / 19.01.2023 / 09:00 / Foto: Imago / 81 / Seite ausdrucken

Kurzkommentar: Buschmann ist kein Afrikaner

Die peinlichen Verrenkungen um die Urheber der Silvester-Krawalle erreichen im Bundestag einen neuen Höhepunkt. Und ausgerechnet der Justizminister macht sich erst recht zum Horst.

Gestern fand im Bundestag eine Debatte zu den Angriffen auf Polizei und Rettungskräfte in der Silvesternacht statt. Und man kann es leider nicht anders sagen: Das Niveau der meisten Redebeiträge passte bequem unter der Tür durch. Es war wirklich erschütternd. Von rot-grüner Seite war erwartungsgemäß zu hören, die Ausschreitungen fast durchgehend junger Männer „mit Migrationshintergrund“ hätten nichts mit verfehlter Einwanderungspolitik zu tun und wer etwas anderes behaupte, sei Rassist und bereite seinerseits den Boden für Gewalt gegen Ausländer, aber ausgerechnet Justizminister Marco Buschmann (FDP) meinte, das ideologische Gequatsche noch unterbieten zu müssen.

Im Bundestag und bei Twitter ließ er sich wie folgt vernehmen:

Mein Vorname ist Marco. Macht mich das zum Kind italienischer Einwanderer? Könnte man meinen, ist aber Quatsch. Die Forderung, die Vornamen von Tätern zu veröffentlichen, trägt nichts zu einer seriösen Aufarbeitung bei, sondern will nur ausbeuten, was es an Ressentiments gibt.“

Nun heißt es ja zuweilen „Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm / Bei Helge ist es andersrum“, aber auf Buschmann würde der Gag nicht zutreffen, denn er stellt sich hier tatsächlich dümmer, als er ist. Einige Abgeordnete, die mit Sicherheit dümmer als Buschmann sind, nehmen das ernst und applaudieren an dieser Stelle. Dabei ist an diesen vier Sätzen so viel falsch, dass nicht mal das Gegenteil richtig wäre.

Buschmann spielt ja darauf an, dass die CDU Fragen für den Innenausschuss zu den Silvester-Krawallen und den Angriffen auf Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte eingereicht und nach den Vornamen der deutschen Tatverdächtigen gefragt hatte.

Buschmann und Strohmann

Nun gibt es selbstverständlich eine Korrelation zwischen türkischen und arabischen Vornamen und den begangenen Straftaten, aber Buschmann „widerlegt“ hier ein Strohmann-Argument, indem er behauptet, böse Buben wollten eine Kausalität feststellen, was natürlich grober Unfug ist. Nicht weil jemand Mohammed heißt, schießt er mit Feuerwerkskörpern auf Sanitäter, das ist selbst dem Dümmsten klar. Es gibt ja auch genügend Mohammeds, die das nicht tun. Und natürlich bedeutet die Tatsache, dass dem Justizminister der Vorname Marco von seinen Eltern in die Wiege gelegt wurde, nicht zwangsläufig, dass man ihn für einen Italiener halten muss, so wenig, wie sein Nachname Buschmann auf eine Herkunft aus dem südlichen Afrika hindeutet, zumal man heutzutage von San und nicht von Buschmännern spricht. Tatsächlich muss nicht jeder Silvio, Claudio oder Enrico in Deutschland Italiener sein, zumal nicht in den ostdeutschen Bundesländern, so wenig wie Kevins, Justins und Dustins Briten oder Amerikaner sein müssen oder Chantals, Jacquelines und Babettes Französinnen. Insbesondere dann nicht, wenn sie einen pupsdeutschen Nachnamen tragen.

Aber wenn von hundertfünfzig Randalierern in Berlin mindestens hundert Marco, Luigi und Francesco geheißen hätten, hätte man zwingend daraus geschlossen, dass es mit italienischen Einwanderern ein Problem gibt. Haben sie aber nicht. Tatsache ist: Dutzende Mohammeds sind nun mal kein Hinweis auf einen christlich-jüdisch-westlichen Hintergrund, und in Berlin hat auch kein Marco einen Notarzt attackiert.

Hinzu kommt, dass die Medien gern herumdrucksen, wenn die Herkunft eines Straftäters heikel erscheint, dafür aber umso schneller den Vornamen (und meist auch den Nachnamen) eines biodeutschen Tatverdächtigen verbreiten. Bei den „Reichsbürgern“ ging’s ja auch. Klar, dass die Leute dann irgendwann stutzig werden. Dass ein Drittel der Tatverdächtigen in Berlin „Deutsche“ gewesen sein sollen, kommt daher fast jedem klardenkenden Menschen spanisch vor. Offenbar handelt es sich mindestens hauptsächlich um solche, denen man wohl zu voreilig einen deutschen Personalausweis überreicht hat. Sollte es sich hingegen um Christians, Steffens und Thorstens gehandelt haben, könnte bzw. würde man die Vornamen ja locker herausrücken und müsste nicht so elendig um den heißen Brei herumschleichen.

Mit Verleugnen, Vernebeln und Vertuschen löst man keine Probleme, schon gar keine offensichtlichen. Das ist eine Tatsache und bleibt auch eine, wenn sie ein AfD-Abgeordneter benennt. Also raus mit der Sprache.

Foto: Imago

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Leserpost

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Gerald Weinbehr / 19.01.2023

Sage ich doch. Die Panik der Linksgrünen vor der Benennung der Täter-Vornamen beweist, dass sie exakt die gleichen “Vorurteile” (die sich in 95% der fraglichen Fälle als richtige Urteile herausstellen) haben wie die von ihnen als vorurteilsbeladene Rassisten diffamierten “Rechten”. Denn Claudio Casula hat ja absolut recht: “Sollte es sich hingegen um Christians, Steffens und Thorstens gehandelt haben, ...”. In diesem Fall würden die Linksgrünen die Namen erleichtert und triumphierend hinausposaunen (“2/3 der 38 festgenommenen Böllerer waren Deutsche!”). Aber die Multikulti-Freaks wissen natürlich ganz genau, welche Namen auf der Liste stünden. Also: Nazikeule rausholen und Redeverbot verhängen. So “lösen” Linksgrüne Probleme, die für jeden erkennbar immer drängender werden.

T. Schneegaß / 19.01.2023

Gestern berichtete der MDR über einen Polizeibericht, der die Silvesterausschreitungen zahlenmäßig den einzelnen Bundesländern zuordnete. Sieger: Berlin; Letzter: Sachsen. Und das, obwohl es gerade in Sachsen die meisten Nazis und Reichsbürger gibt, die rechtsextreme AfD in Umfragen stärkste Partei und der Anteil an erlebnisorientierten Gästen am geringsten ist.

Frank Danton / 19.01.2023

“....trägt nichts zu einer seriösen Aufarbeitung bei…”, was bitteschön trägt dann zu einer seriösen Aufarbeitung bei? Der religiöse Hintergrund? Die Herkunft? Das soziale Milieu? Der Nachname? Oder soll man einfach nur feststellen, das dieses Drittel eben nicht Marco hieß und auch keine häbräische Namen hatte? Was ist dieser Buschmann nochmal? Justizminister? Hat nicht gerade er eine Liebe zu Vornamen die allsamt aus dem Koran entnommen sind manifestiert? Ist nicht er es der seine weisungsgebundenen Staatsanwälte dazu animiert hat Mohammeds, Abdullaramas usw wenn möglich Straffreiheit zu gewähren? Mir fällt nur eine Konsequenz ein die diesem ministerialen Trottel gerecht würde. Änderen sie ihren Namen in Mohammad Buschmann. Dann können sie das arabische Drittel guten Gewissens veröffentlichen und an sich selbst den Beweis führen, das nicht alle Mohammads in Berlin geboren sein müssen.

Franz Klar / 19.01.2023

Buschmann reimt sich auf Buschbrand , womit wir bei der männergemachten Klimakatastrophe wären . Und das ist kein Gefasel . sondern eine klare Kausalkette ... Wer das leugnet , ist ein brandgefährlicher Leugner !

Dr. Wacker / 19.01.2023

Das Bild zeigt alles: Marco ist ein in sich selbst verliebter eitler Geck.

Marc Jenal / 19.01.2023

Der AfD und anderen, rechts-konservativen Parteien wird häufig vorgeworfen, dass sie das Problem (höherer Kriminalität, Gewaltbereitschaft und bewusster, selbst gewählter Nichterbringung von Integration aus einzelnen Migrantengruppen) nur “bewirtschaften” um “entsprechende Wählergruppen zu bedienen”. Den Vorwurf, den ich allen diesen rechts-konservativen Parteien mache (nebst dem, dass sie teilweise tatsächlich zu wenig differenzieren), ist, dass sie genau den Vorwurf der “Bewirtschaftung” nicht oder zu wenig klar, laut, deutlich und oft an die Gegenseite richten! Aus meiner Sicht betreiben genau linksextreme bzw. dumm-naive bzw. gespielt ignorante, bzw. ideologisch verblendete Parteien die Bewirtschaftung von unpassender Migration. Denn diese Art Migration bringt ihnen neue Aufgaben, Budgets, usw. derer sie sich (oft aufgrund mangelnder sonstiger Fähigkeiten?) gerne dauerhaft annehmen und die genau sie bewirtschaften. Warum wird dies nicht immer wieder, klar und deutlich ausgesprochen? Für mich sind heute Linksradikale und ihre Zudiener aus der sogenannten “Mitte” der Politik, Gesellschaft und Medien die wahren Rassisten, den sie ignorieren (absichtlich oder gespielt für politische Mehrheiten) die offensichtlichen Probleme und verhindern damit erfolgreiche Integration, die fördern und fordern bedingt.

Thomas Szabó / 19.01.2023

Die Ressentiments die laut Herrn Buschmann geschürt werden sind völlig berechtigt.

Dr. med. Jesko Matthes / 19.01.2023

In der Hamburger Bürgerschaft gab es auch Ordnungsrufe, Sitzungsunterbrechung und die grüne Rassismuskeule, weil jemand von der AfD gewagt hat zu sagen, wer das wesentliche “Klientel” war.

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