Nach Firmenangaben wegen Materialengpässen: Der Schweizer Solarhersteller Meyer Burger führt vom 1. Mai 2025 an Kurzarbeit an seinem Standort Thalheim in Sachsen-Anhalt ein.
Vor Monaten kündigte das Schweizer Unternehmen Meyer Burger Technology AG einen weltweiten Stellenabbau an. Nun gibt es Kurzarbeit in Deutschland, zumindest an einem der drei deutschen Standorte, meldet stern.de. Geschäftsleitung und Betriebsrat hätten sich auf Kurzarbeit vom 1. Mai 2025 an am Standort Thalheim im Landkreis Anhalt-Bitterfeld geeinigt, heiße es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Als Grund wird aber nicht die Wirtschaftskrise genannt, sondern etwas, das älteren Bewohnern des Landstrichs noch bekannt vorkommen dürfte: vorübergehende Materialengpässe in der Produktion. Davon seien laut Mitteilung etwa 300 Beschäftigte betroffen, die bisher im 24-Stunden-Betrieb sieben Tage die Woche Hochleistungssolarzellen hergestellt hätten. Durch die Kurzarbeit sollten nun kurzfristig Kosten eingespart werden.
Nach Unternehmensangaben seien auch die Produktionsabläufe am US-Standort Goodyear in Arizona angepasst worden, wo die Solarzellen aus Thalheim zu Solarmodulen verarbeitet würden.
Die Meyer Burger Technology AG mit Hauptsitz in Thun erforsche, entwickle und produziere Solarzellen sowie Solarmodule. Sie betreibe auch ein Forschungszentrum und eine Maschinenfabrik in Hohenstein-Ernstthal sowie ein Testzentrum in Freiberg in Sachsen. Das angeschlagene Unternehmen befinde sich derzeit in einer Restrukturierung, heißt es.
Nach vorläufigen Zahlen habe Meyer Burger 2024 nur einen Umsatz in Höhe von 69,6 Millionen Schweizer Franken erzielt, nach 135 Millionen Franken im Jahr zuvor. Der Rückgang sei vor allem mit der strategischen Verlagerung des Geschäfts von Deutschland in die USA begründet worden. So sei die Modulproduktion im sächsischen Freiberg beendet worden. Meyer Burger würde sich aber zu den verbliebenen Produktionsstandorten in Deutschland bekennen, habe eine Firmensprecherin gesagt. Mit der Veränderung der Konzernstruktur solle die weltweite Mitarbeiterzahl von rund 1.050 auf voraussichtlich 850 bis Ende 2025 reduziert werden.