Die Hamburger Wochenzeitung Die Zeit plant, in bestimmten Unternehmensbereichen Kurzarbeit einzuführen, meldet medium.com. Das habe eine Verlagssprecherin gegenüber dem Medienpodcast Unter Zwei bestätigt. Es werde gerade geprüft, welche Bereiche von der Maßnahme betroffen sein werden. Über den Zeitraum, genauso wie über die Höhe der Löhne in der Kurzarbeit könnten noch keine Aussagen gemacht werden. Über einen Stellenabbau spreche man nicht.
Die Verluste im Anzeigenmarkt und in diversen anderen Geschäftsfeldern habe die Zeit nicht mit höheren Vertriebserlösen kompensieren können, hätte der Verlag erklärt. „Das Ausmaß werden wir erst einschätzen können, wenn wir absehen können, wie lange diese Krise anhält“, wird Rainer Esser, Geschäftsführer der Zeit, von Unter Zwei zitiert. „Verschiedene Arbeitsgruppen aus Redaktion und Verlag überlegen, welche Angebote wir Lesern und Geschäftskunden jetzt insbesondere digital machen können.“ Esser habe hier den Ausbau der Podcasts und das Angebot von digitalen Weiterbildungs- und Eventformaten erwähnt.
Geld vom Steuerzahler ist offenbar auch willkommen, auch wenn dem Geschäftsführer eine direkte staatliche Subventionierung nicht gefallen würde. „Es wäre aber ausgesprochen hilfreich und sehr sinnvoll, wenn die Bundesregierung und alle öffentlichen Stellen die Zeitungen intensiv für Ihre Kommunikation in Zeiten von Corona nutzen“, also die Verlage als gut zahlende Anzeigenkunden stützten. Das macht es womöglich – im Unterschied zu Subventionen – auch leichter, zu entscheiden, welchem Medienhaus man mit Steuergeld hilft und welchem nicht.