Nein, Nein und nchmals Nein! Das Lied passt nun gar nicht auf Herrn Broder. Für mich ist der treffendste von Heinz Rudolf Kunzes Songs: „Willkommen liebe Mörder“. Den höre ich mir immer wieder an (Youtube) und bin immer wieder begeistert. Leider hat er das Lied offiziell (nachträglich?) den Verkehrten gewidmet. Und das wohl aus Furcht, was ich voll und ganz verstehen kann.
@Nein, liebe Frau Kuhn, nicht Merkel löffelt die Suppe aus, sondern WIR, Sie eingeschlossen.
Die Überraschung ist gelungen, der Tag fing gleich flott an. Ich verstehe zwar die etwas ratlosen Zuhörer hier, aber ich glaube, das der Text durch seine ‘Vielschichtigkeit’ auch dem Herrn Broder gefällt. Hier versucht ein (in seinen Kreisen anerkannter) ‘Wortkünstler’ seinen Respekt gegenüber einem ‘Wortgiganten’ zu bezeugen. Und damit geht er ein großes Risiko ein, bei der nächsten Campino-Sause mit stinkendem Fisch gegen Rechts nicht eingeladen zu werden. Sicher ist er ein anständiger Mensch und greift nicht wie die ‘üblichen Verdächtigen’ Steuergelder ab, die die Berliner Machthaber dafür abzweigen.
Ich bin noch nicht durch alle Leserbriefe durch und mir läuft die Zeit dafür davon, ohne das ich mir sicher sein kann das ich durch deren weitere Lektüre noch erleuchtet werde. Bei manchen Interpretationen des Liedtextes fühle ich mich etwas an die Sache mit Kerkelings “Hurz” erinnert. Nur das sich diesmal nicht Hape innerlich kaputtlacht sondern HRKunze. Schon mit “Willkommen liebe Mörder ” will er viele auf eine falsche Fährte gelockt haben. Angeblich wäre der Text auf den NSU gemünzt. Wer wirklich draufhört, merkt aber, daß es eigentlich besser zu anderen Adressaten passt. Ich höre gern Kunzes Lieder und mein Verstand reicht für die meisten Texte, die ich in ihrer Brillianz bewundere. Aber aus manchen werde ich nicht so schlau, das ich mir anmaßen würde, wissen zu wollen , wie ich sie denn zu interpretieren wären. Ich bitte hier ergebendst um eine Nachhilfe. Aber wie beim Publikumsjoker. Bitte nur melden wer es ganz sicher weiß! Dankeschön
Oh nein, eine Ergänzung muss noch sein: “Es gibt Figuren, über die kann man nicht/lohnt es sich nicht, zu schreiben”, spricht Kunze im Interview, zitiert Hanns Dieter Hüsch mit: “Für böse Buben ist mein Kabarett zu schade”...Ach was! Solch ein Blödsinn! Man kann über jeden schreiben, tu ich auch, tut Herr Broder auch, wenn er jemanden kritisieren oder loben will, siehe “Bedeutende Denker des 21. Jahrhunderts”. Aber Herr Kunze!
@Ulla Smielowski: Schon wahr, hätte ich auch anderd geschrieben. Vielleicht sollten wir Achse-Leser mal was dichten. Einen Sammelband mit Tributgedichten und/oder Songs für Henryk M Broder. Das wäre doch toll! Denn im Nachhinein, nach mehrmaligem erneutem, nüchternen Lauschen dieses Werkes fallen erschreckend wenige wirkliche Parallelen zu Broder und ein insgesamt eher schwacher Text auf. Schade. Herr Heinz Rudolf Kunze übt und lernt noch…
Sorry, HRK, ich kann keinen Bezug Ihres Liedtextes auf Herrn Broder feststellen. Aber, das muss ich zugeben, die Melodie hört sich gängig an. Späte 80er würde ich sagen.
Ich habe recht spät angefangen, HRK zu hören - erst mit dem Ende meiner Gymnasial- und Beginn der Wehrdienstzeit 1987. Was mich an Kunze immer fasziniert hat, ist die Mehrdeutigkeit und teilweise Rätselhaftigkeit seiner Texte (nicht aller! es gab auch recht eindeutige, wie z.B. “Bestandsaufnahme”, oder auch solche, die eher wie Schlager klangen) auf einem recht hohen intellektuellen Niveau. Sehr oft ist es möglich, sehr mehrdeutige Inhalte herauszuhören oder hineinzulesen. Das ist - für mich und einige Menschen meines Umfelds - immer wieder eine wichtige Anregung und interessante Verunsicherung eigener Standpunkte. Das hat mir schon als junger Mensch sehr viel Spaß gemacht und mich n meinem Denken weitergebracht, obwohl ich politisch nie “links” gestanden habe und HRK sicherlich eher als Mensch des linken Spektrums zu verstehen ist. Er ist jedoch - trotz seiner von mir so wahrgenommenen politischen Grundüberzeugung - ein unabhängiger Mensch, der nicht einfach auf eine stereotype Grundaussage festzulegen ist. Noch wichtiger: ich habe ihn dabei immer als authentisch und aufrichtig wahrgenommen, glaubwürdig als Mensch und Künstler, auch wenn ich nicht in allem seiner Meinung bin, so habe ich doch immer wieder vielschichtige und interessante Anregung durch ihn erfahren. Ähnlich geht es mir mit diesem Lied, und wenn HRK sagt, er sei “ein Fan” von Herrn Broder, so nehme ich es ihm im Sinne des eErkennens verwandter unabhängiger Geister, die nicht immer in allem einer Meinung sein müssen, ab.
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