Wenn man um diese Tradition weiß und sie ablehnt, warum geht man dann auf diese Schule? Man wählt auch kein französisches Gymnasium, um sich dann über die Sprachauswahl zu beschweren. Eine Diskussion über die Weihnachtstradition anzustoßen finde ich nicht schlimm, dass sofortige, nicht offen reflektierte Zurückweichen der Schulleitung schon.
Gastfreundschaft ist eine gute Sache. Aber diese aufrechtzuerhalten für Gäste, die einen verachten, ist Schleimerei. Es ist mir unbegreiflich, warum man nicht einfach sagt, das ist hier nunmal so, und wenn es dir nicht passt, dann werde woanders glücklich. Welch ein unglaublicher Mangel an Selbstvertrauen der Deutschen bzw. Westeuropäer. Die geschilderte Begebenheit erinnert auch an an das Thema der islamischen Gräber, die nicht dort sein dürfen, wo vorher Ungläubige begraben wurden. Und der Staat bezahlt dann das Ausheben von zehn Metern Erde, damit Muslime ihrer Verachtung für die Gastgeber frönen können.
Man hat den Eindruck, dass es der moslemischen Schülerin bzw. deren Eltern weniger um die Religion als darum ging, auszutesten, inwieweit sich eigene Interessen durchsetzen lassen und die Mehrheit zu nerven. Der Direktor hätte lieber anordnen sollen, das Mädchen während der Weihnachtsfeier - ausgerüstet mit Kopfhörer, damit es die Weihnachtslieder nicht hören muss -, in ein leeres Zimmer zu setzen, wo es dann hätte Aufgaben bearbeiten können, die man dann hätte benoten können. Querulanten gibt es allerdings nicht nur bei den Moslems. Ich war heute hier in der Nähe in einem Einkaufszentrum. Im Foyer setzte ich mich und schaute die schöne Weihnachtsbeleuchtung an. Eine ältere Dame, die neben mir saß, meinte, sie sei Atheistin. Sie feiere nicht den Geburtstag eines Mannes, der angeblich vor 2000 Jahren gelebt habe. Sie sei egoistisch und feiere nur ihren eigenen Geburtstag. Dazu ihr missmutiger Gesichtsausdruck.
Man stelle sich vor, man würde von einem wohlmeinenden und wohlhabenden Menschen eingeladen, bei ihm so lange seine bedingungslose Gastfreundschaft zu genießen, wie es einem beliebt. Wie würde sich jeder normale Mensch, aus jeder beliebigen Kultur stammend, daraufhin verhalten? Richtig, außer der Gastgeber heißt Deutschland. In dem Fall werden alle herkömmlichen Regeln der üblichen Verhaltensweisen, etwa demütige Dankbarkeit, außer Kraft gesetzt. Da darf der Gast erwarten, dass sogar gewachsene Tradition plötzlich nicht mehr ausgeübt werden dürfen, nur weil er da ist. In welchem anderen Land wäre so etwas denkbar?
Ich bin sprachlos. Wie lange soll das noch so gehen? Wann erhebt sich die Wut?
Komisch, was in Westdeutschland alles möglich ist. In Ostdeutschland scheint sich manches entgegengesetzt zu bewegen. Kürzlich - wie jedes Jahr fand wieder ein Weihnachtskonzert eines Gymnasiums statt, das besonders mathematisch-naturwissenschaftlich geprägt ist. Dieses Weihnachtskonzert war überwiegend von geistlichen Stücken geprägt, obwohl nur ein geringer Teil der Schüler - und Lehrerschaft eine kirchliche Tradition hat! Trotzdem waren alle aktiv Beteiligten und die vielen Zuhörer engagiert bei der Sache - ohne eine irgendwie durch Minderheiten verursachte Einschränkung. Beginnt man im Osten Deutschlands (Gauck: “Dunkeldeutschland”) mehr zu ahnen, was zu unserer Kultur gehört, als in Westdeutschland?
Sehr geehrter Herr Matthes, ich fürchte, die besagte Schülerin kennt die entsprechenden Verse des Korans und die entsprechenden Hadithe durchaus, nämlich z. B. jene, in denen die Gläubigen (also die Muslime) aufgefordert werden, sich von den “Ungläubigen”, den “Affen und Schweinen” etc. fernzuhalten, um “nicht zu werden wie sie”. Sie “weiß” sicherlich auch, dass die Christen die Schrift “gefälscht” haben und dass Jesus ein “muslimischer Prophet” ist und in Wirklichkeit nicht am Kreuz gestorben ist. Sie kennt eben auch andere Verse als die der “Sure Maryam” - und wenn sie sie nicht kennen sollte (wie die meisten Muslime, die den Koran sehr viel weniger kennen als die Christen ihre Bibel - auch wenn sie sie in einem ihnen fremden Hocharabisch auswendig dahersagen können), hat sie zumindest in ihrer Familie und von ihrer Moscheegemeinde (oder auch von den angesagten TV-Predigern) gehört, welche Verse des Korans gültig und bedeutungsvoll sind und welche eher nicht. Vielleicht hat sie auch al-Qaradawis “Erlaubt und verboten im Islam” gelesen oder Teile des “Reliance of the Traveller”... Die angebliche islamische Toleranz ist doch wohl eher ein individuelles Phänomen einiger Muslime, die ihre Religion nicht so k o n s e q u e n t leben, wie Koran und Sunna es von ihnen eigentlich verlangen. Schöne Grüße R. Tiede
Gute Argumente und großratig geschrieben!
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