Kulturstätten im Vergleich

Wer in ein Theater oder in ein Konzert geht, sucht vorher, in der Pause oder nachher gelegentlich eine zu der Spielstätte gehörige Toilette auf. Haben Sie diese Orte schon einmal miteinander verglichen? Ein kritischer Blick könnte sich lohnen. Nehmen wir Regensburg als Beispiel und vergleichen das zentral in der Altstadt gelegene Stadttheater mit dem Auditorium Maximum der vor den Toren der Stadt gelegenen Universität, in dem Konzerte mit hochrangigen Künstlern wie Daniel Barenboim oder Edita Gruberova stattfinden. 

Die Toiletten – ich spreche hier nur von denen für die Herren – im Stadttheater sind stets gepflegt, obwohl das Foyer des Theaters den ganzen Tag offen ist und die darin befindlichen Toiletten bestimmt untertags auch oft von ortskundigen Passanten “einfach so” benutzt werden (Siehe Galerie, oben im Bild anklicken). 

Die Herrentoilette, die den Konzertbesuchern im Audimax zur Verfügung steht, stellt sich krass anders dar, nämlich als stinkender Ort des Vandalismus. Es gibt keine Fläche, die frei von Aufklebern und Antifa-Sprüchen wäre wie etwa Deutschland muss sterben, damit wir leben können. (Siehe ebenfalls Galerie, oben im Bild anklicken). 

Es ist schwer anzunehmen, dass die Konzertbesucher für diesen Zustand nicht verantwortlich sind. Städtische Laufkundschaft gibt es auf dem Unigelände nicht. Also kommen hier wohl nur die sogenannten “Studierenden” infrage. Den Sprüchen und Aufklebern nach zu schließen, kommen sie aus dem Party- und Weltrettungsmilieu, in dem viel von Klima, Seenotrettung, Plastikmüll, Fleischkonsum und generell “Nachhaltigkeit” die Rede ist. Die kleineren Fragen scheinen hier keine Rolle zu spielen, wie etwa: Wer bezahlt für den Vandalismus? Was bekommen die unterbezahlten Akkordarbeiter für die Reinigung? Wieviel umweltbelastender Aufwand muss für die Wiederherstellung des Sollzustands getrieben werden? Ich wette, dass in Gemeinschaftseinrichtungen für mündige Bürger wie etwa in Ämtern, Bürohäusern, Fabriken, Geschäftsräumen vergleichbare Verwüstungen kaum je vorkommen.

Es gibt – und das Beispiel der Toiletten des Regensburger Stadttheaters legt es nahe – eine zivilisierte schweigende Mehrheit, die sich aller Voraussicht nach sorgsamer und bewusster im Sinne von Umwelt- und Naturschutz verhält als die ständig plärrende, geifernde und fordernde Minorität, die zur Rettung des Planeten bzw. zur Zerschlagung des Staatswesens angetreten ist, anstatt erst einmal vor der eigenen Tür zu kehren. Der Zustand der Toiletten legt diesen Schluss jedenfalls nahe.

Foto: Josef Bayer

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Sabine Heinrich / 13.11.2019

Nun betätige ich mich als Nestbeschmutzerin (Immerhin hinterlasse ich WCs stets sauber): Als (inzwischen pensionierte) Lehrerin einer großen Grundschule mit über 30 Kolleginnen sahen die WC-Becken immer mal wieder so aus, dass ich mich irgendwann bemüßigt fühlte, eine Kopie von Loriots Gebrauchsanweisung für eine Klobürste an den beiden Türen anzubringen. Hat sogar gewirkt! Über Sozialverhalten von Schülern wurde ständig und ausgiebig räsoniert - aber beim Hausmeister Bescheid zu sagen, dass kein Toilettenpapier mehr ausliegt nach dem Motto: “Hauptsache, für mich hat es noch gereicht!” - darauf kamen außer mir nur manchmal solche Kolleginnen, die plötzlich in einer hochnotpeinlichen Situation waren. Zustand der Küchenzeile im Lehrerzimmer - je nachdem, wer Dienst hatte, konnte man sehen, wie weit es um das Sozialverhalten einiger Frauen bestellt war. Es waren nicht selten diejenigen, die einen schlechten Eindruck hinterließen, die zu Hause kein Fleckchen hätten alt werden lassen. Das Sozialverhalten in diesem überschaubaren Rahmen war altersunabhängig. Das ist immerhin schon ein paar Jahre her - ob es inzwischen wohl besser geworden ist? Ich hatte Schwierigkeiten, einen treffenden Ausdruck für die Regensburger Vandalen zu finden, da alle, die mir einfielen, mit Tieren verbunden sind (Ferkel, Schwein, Sau, Spatz, Fink). Damit tut man den Tieren Unrecht!

Frank Mertes / 13.11.2019

Etwas außerhalb des Themas, aber mich nervt, dass immer von “Studierenden” statt von Studenten gesprochen wird. Ist ein Sportler, der 100-Meterlauf betreibt, dann kein Läufer, sondern ein Laufender? Muss es politisch korrekt also heißen: “Die Laufenden sitzen in den Startblöcken”? Muss der Sportreporter sagen: “Die Schwimmenden stehen am Beckenrand”?

R.E.Rath / 13.11.2019

Wir brauchen Singapurer-Verhältnisse. Nur deftige Strafen erziehen diese Minusprodukte. Allein die Androhung einer Strafe hält viele „Bürger“ davon ab Allgemein- und Fremdgut in unzivilisierter Form zu behandeln. Spätestens tatsächlich verhängte und vollzogene Strafen erziehen viele andere Personen.

Frank Holdergrün / 13.11.2019

Ich schätze achgut auch wegen dieser Art von Artikeln, die jene Bereiche beleuchten, die man geneigt ist, zu übersehen. Das Große spricht aus dem Kleinen! Der Kampf gegen den Kapitalismus ist in seine letzte Phase eingetreten, statt ihn sachlich zu kritisieren, wird geschmiert und vernebelt. Der Kapitalismus ist die liderliche Seite der modernen Seele, der Sozialismus seine fade, habe ich irgendwo gelesen. Und letztere erkennt man an unzähligen, dümmlichen Klebern und Sprüchen, die den Niedergang Deutschlands versinnbildlichen. 

Karla Kuhn / 13.11.2019

Man muß froh sein, daß es überhaupt noch öffentliche Toiletten gibt,  trotzdem versuche ich diese zu meiden.  Im Untergeschoß einer Münchner Toilette wurde vor vielen Jahren einer meiner Enkel von einem Mann begrapscht und hat laut geschrien, so daß die Polizei, die damals noch STARK vertreten war, sofort zu Hilfe gekommen ist. Seitdem   ist er nur noch auf die Damentoilette gegangen.  Wenn es sein muß, gehe ich in ein Kaufhaus, wo ich allerdings mit eigenen Augen gesehen habe, daß die Toilettenfrau mit einem Wischer die P… von einer Toilettenbrille auf die andere gewischt hat und genau so hat es gestunken, was die “Dame” ratz fatz mit einem Spray übertünscht hatte. Aber in Berlin können die Frauen jetzt im STEHEN pinkeln. Ein “ENORMER” Fortschritt in einem Land, was so peu a peu den Bach runtergeht. Die Toiletten im ICE, jedenfalls in denen, wo ich bisher gefahren bin, verdienen diesen Namen nicht mal, es waren STINKENDE, viel zu kleine Löcher, teilweise auch außer Betrieb. Eine sehr adipöse Person, paßt wahrscheinlich gar nicht rein. Vielleicht bekommt sie einen Eimer. Herrliche Zustände ABER die Lösung naht, Deutschland braucht einen WELTRAUMBAHNHOF. Da können wir dann ungeniert rumpinkeln, wie wir wollen.

B.Busse / 13.11.2019

Die Gleichgültigkeit der sog. „Zivilgesellschaft“ ist es, die WC‘s so verkommen lässt.

Michael Mertens / 13.11.2019

Viele Toiletten-Sticker gibts auch an unserer Uni. Komischerweise findet man überall immer dieselben Sticker wie “Tiere sind keine Ware” oder “Kein Mensch ist illegal” (gleiche Größe, gleiches Design, gleiche Lobbygruppe?)  oder irgendwelchen Unsinn zu Flüchtlingen oder zum Veganismus. Handschriftliche Kommentare gehören auch dazu, einige verwehren sich gegen diesen Unsinn, andere führen aus, dass man mehr Flüchtlinge aufnehmen müsse, weil Deutschland für den 1. und 2. WK und den Holocaust verantwortlich sei. Solche Äußerungen mal zu dokumentieren wäre ja auch mal ein interessantes Projekt. Und ja, an unserer Uni kann man auch Geschichte und Politikwiss. studieren.

SilviaOrlandi / 13.11.2019

SOS Uni Klinik Frankfurt, Patientenbad: Haare im Waschbecken, Urinspuren auf dem Boden. Nach einer Woche immer noch der gleiche Dreck. Arzt lässt Katheter auf den Boden fallen , hebt ihn auf und benutzt ihn für den Patient. Auf der Intensivstation wischelt die „Reinigungsfachkraft“ mal schnell über eine nicht zugestellte Fläche, Besucher und Ärzte gehen in Straßenschuhen ein und aus, verdreckte Betten noch um 12 Uhr mittags…Bilanz : 20 000 Sepsis Fälle im Jahr , viele mit Todesfolge. Deutsche Kliniken sind zur Brutstätte multiresistenter Keime geworden , ein Faktor ist die mangelnde Hygiene und die fehlende unangemeldete Kontrolle.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen

Es wurden keine verwandten Themen gefunden.

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com