„Die alten Zivilisationen behaupten, auf Liebe und Gerechtigkeit gegründet zu sein. Unsere ist auf Haß gegründet. In unserer Welt wird es keine Gefühle geben außer Angst, Wut, Triumph und Selbsterniedrigung. Alles andere werden wir zerstören - alles.“ Na, wer hat es gesagt?
Das genannte Buch kenne ich nicht. Aber wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, beschreibt Vilar die Intelligenz als Gegenpol zur Dummheit. Das würde ich so nicht unterschreiben. Wenn man z. B. die gravierenden Fehlentscheidungen der letzten Jahrzehnte in der Politik betrachtet, ist dies bestimmt nicht der mangelnden Intelligenz der Akteure geschuldet. Denn m. E. ist dieser Intelligente vielfältigen anderen Einflüssen unterworfen. Trotz seiner ansich guten Veranlagung, spielen bei seinen Entscheidungen oft ganz andere Kriterien eine Rolle, wie Charakterschwäche, Einbildung von Überlegenheit, ideologische Einflüsse usw. Insofern benutzt er diese Eigenschaft, um sich Vorteile zu verschaffen oder Widrigkeiten aus dem Weg zu gehen. Der Gegenspieler der Intelligenz ist der Verstand. Um als Mensch mit Verstand zu gelten, muß man nicht besonders intelligent sein. Sonst ließe sich der Spruch: “Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln” nicht erklären. So gesehen ist der Intelligente mit den kleineren Kartoffeln eigentlich der Dumme.
Was ist die größte Dummheit? Der US-amerikanischer Autor und Wirtschaftswissenschaftler Thomas Sowell: „Es gibt kaum etwas Dümmeres und Gefährlicheres, als wichtige Entscheidungen in die Hände von Leuten zu legen, die keinen Preis dafür bezahlen müssen, wenn sie sich geirrt haben.“ Genau das passiert in der Post-Demokratie.
Was die Dummheit so stark macht: Die Dummen haben immer eine stabile Mehrheit. Das ist eben auch ein Problem der Demokratie.
Den “dressierten Mann” habe ich als Jugendliche so um 1980 gelesen. Nach meinem Eindruck war es eine Satire, deren Verfasserin stellenweise zu weit ging und dann gehässig gegen fast alle Frauen pöbelte Im Unterschied zu der meist blindwütig frauenfeindlichen Gisela Friedrichsen hat Vilar keinen Schaden angerichtet. Mit der Dummheit hat sie natürlich recht, aber das, was sie pointiert über Kommunismus und Kapitalismus schreibt, übergeht teilkapitalistische, totalitäre Systeme, also den klassischen Faschismus, den NS und die Absichten für den Great Reset. Die letzteren sind nicht Geschichte, sondern eine Gegenwart/Zukunft, die sich weigert, aus der Geschichte zu lernen. Diesbezüglich ist mir das Lächeln längst vergangen. Aus Vilars Satz würde ich eher machen: “In geschlossenen Systemen mit verordneter Dummheit nach Vilar kann sich die Dummheit nur noch mit offener Gewalt durchsetzen. In offenen Systemen setzt sich außerhalb der politischen, zivilgesellschaftlichen und medialen Klasse meist Kompetenz durch. Das gilt auch für jede echte Wissenschaft, also nicht für die Genderei und die Haltungsprofessoren anderer geistes- und sozialwissenschaftlicher Fakultäten, aber durchaus für einige Geistes- und Sozialwissenschaftler und selbstredend für die MINT-Fakultäten. Aufgrund der größeren, geistigen Fähigkeiten und der Erlaubnis, sie einzusetzen, ist die kapitalistische Wirtschaft nicht auf nackte Gewalt angewiesen und kann sich offene Gesellschaften leisten”.
Aus jeder Ecke Deutschlands glänzt und funkelt es betörend: die Dummheit wuchert unbegrenzt, den linken Geist beschwörend. Kann man das so sagen? Immerhin reimt sich’s.
“Dumm wird man nicht, dumm bleibt man.” (Esther Vilar) Was den Dummen fehlt, ist Hirn. Ganz besonders solch “eingebildeten Universalgenies” (Akif Pirincci, aus seinem neusten Text “Unsere Feinde 2: Die dumme F….”) wie der deutschen Frau, die in der Politik die höchste Stufe ihrer Inkompetenz erreicht hat. Die Bücher von Esther Vilar sind alle gut und sauber in der Argumentation, natürlich musste sie gecancelt werden, hat sie doch auf das verlogene Frauengedöns hingewiesen und zwar heftig. Ich war 14 als “Der dressierte Mann” herauskam und habe den Furor der “armen Frauen” erlebt. Ertappt tut weh. PS.: Weil passt, ich habe mal nachgesehen: Wie viele Soldatinnen sind seit 45 im Einsatz gefallen? Genau. Längst bekannt, aber folgenlos: Und welches von den nicht vorhandene Geschlechtern lebt deutlicher länger als das andere nicht vorhandene Geschlecht? Genau. Was war da noch mit Femizid?
Das demokratische System läuft sich tot, durch das, was es nach Jahrzehnten seines Daseins zur Wahl anbietet. Soll das so letztlich enden? Eine Diktatur des Mittelmaßes mangels Angebots? Democracy = Mediocrity? Die Führung des demokratischen Systems in das Absurde, das ist die eigentliche Katastrophe … denn was kann folgen? Die Beschränkung der demokratischen Freiheiten, die Diktatur des Mittelmaßes ja der Dummen zur Zementierung ihrer Macht als das wesentliche Ziel? In trauter Einheit von Politik und (durch von Politikern bestimmter Zwangsabgabe finanzierter) veröffentlichter Meinung?
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