Herr Liebezeit: In einem Punkt gebe ich Ihnen Recht: Besonders weise waren sie zur “Wende” nicht. Sich der Alt-BRD anzuhängen, war nicht so gut. Jedenfalls haben sie aber mehr Durchblick bewiesen als ihre überheblichen Brüder und Schwestern. Die haben nach 75 Jahren “Freiheit und Demokratie” immer noch nichts begriffen!
“Mit Nationalismus hat das rein gar nichts zu tun. Eher mit der Würdigung und Anerkennung des Schönen und der Erkenntnis.” - Oder schlicht mit den Menschen in der regionalen Heimat. Die Liebe zur Heimat vor der Haustür, der Region in der man lebt, arbeitet und stirbt. Die Werte der Nachbarn schätzt, bewundert oder schützt. Wo man sich das Heim aufbaut, pflegt und wenn es sein muss gegen jeden Wahnsinn von Kosmopolitismus und Gleichmacherei verteidigt und nicht wegen Weltrettungsdogmen zerstört. Letzteres gab es schon in ähnlicher Form bis 1989: das sozialistische Warten auf Godot, auf das versprochene bessere Leben in einer schleichend, permanent zerfallenden Infrastruktur. Schliesslich gingen sie los, erst in kleinen Gruppen, dann zu hunderttausend und dreihunderttausend in Leipzig. Heute muss man nicht mehr auf der Straße stehen. In Sachsen und Thüringen wählt man die Feinde des Volkes weg, siehe dortige, zukünftige Landtagswahlergebnisse der SPD und Grünen.
Klingt interessant. Deutsche Kultur ohne Deutschstaat, das entspricht bekanntlich nicht nur der Realität der besseren 9/10tel deutscher Geschichte vor 1871, das ist auch eine brauchbare Perspektive für all jene Deutschen, die heuer Deutschstaat überleben wollen, physisch wie mental überleben. Neo Rauchs Bilder aus den 1990ern erscheinen mir in der Rückschau als durchaus bemerkenswerter Beitrag zum Verständnis der jüngeren (staats)deutschen Geschichte und sind auch malerisch von hoher Qualität.
Was soll das Völkerrecht rechtlich absichern, wenn nicht die Nation und den Nationalstaat? Die Verschmelzung von Rechts und Nation ist ... völkerrechtswidrig. Was sonst. Die Ostdeutschen mögen meinetwegen sogar belesen sein, aber weise sind die nicht. Und rechtlich bewandert auch nicht. Eher ein bisschen unterbewandert. Was einfach geht, muß schwierig werden. Wenn keine Wand da ist, druch die man mit dem Kopf durchgehen kann, muß man eine Wand aufstellen. Bevor ich mich jetzt aufrege und sich orthographische Fehler häufen, belasse ich es dabei.
Ich schätze die deutsche Sprachkunst des Uwe Tellkamp, ich halte Caspar David Friedrich für einen der weltbesten Maler und ich schätze auch sehr Herrn Axel Krause und seine politischen Ansichten. Um so unverständlicher, dass die Redaktion zur Illustration ausgerechnet eines der vielen obszönen Bilder des “Commune”-Künstlers Courbet auswählt! So kann die 180°-Wende in der Kultur nicht gelingen!
“Mit Nationalismus hat das rein gar nichts zu tun.” - Man muss nicht alles glauben, was über dieses Wort hervorgewürgt wird.
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