Peter Grimm / 16.05.2020 / 06:06 / Foto: Holger Ellgaard / 55 / Seite ausdrucken

Kümmert Greta sich jetzt auch ums Corona-Virus?

Sie erinnern sich sicher noch an Greta Thunberg, die schwedische Schülerin im Sabbat-Jahr, in dem sie sich ihrer Hauptbeschäftigung als reisende Klimaaktivistin widmen wollte. Vor wenigen Monaten eilte sie noch von Auftritt zu Auftritt und war in jedem Sender, in jeder Zeitung, auf jeder journalistischen und politischen Webseite tagtäglich präsent. Doch seit etlichen Wochen herrscht das Coronavirus über fast alle Sendeplätze und Nachrichtenseiten. Zu Auftritten reisen darf man auch nicht, es gibt ja auch so gut wie keine Veranstaltungen, auf denen sie derzeit auftreten könnte. Sicher, das Fähnlein der „Klimarettung“ wird von Politikern ab und an noch pflichtschuldig hochgehalten. Das ist ja schon allein deshalb nötig, um der klimabewegten Anhängerschaft zu signalisieren, dass der Fördermittelstrom zu den Klimarettungs-Organisationen auch in der Corona-Krise nicht versiegen werde. Doch so richtig Konjunktur hat das Thema gerade nicht, denn die einschlägigen Regierungen profilieren sich derzeit lieber durchweg als Retter aus der Corona-Krise, denn als Retter der Welt vor der Klimaerwärmung.

Das ist sicher schade für Greta, die nun bei längerer Dauer der Corona-Saison glatt vergessen werden könnte, bis einmal in zehn oder zwanzig Jahren ein Kolumnist auf der Suche nach Geschichten für die Porträt-Reihe „Was macht eigentlich …“ auf ihren Namen stößt. Aber zum Glück ist Greta jung genug zum Umlernen, und sie soll ja auch professionelle Beratung haben. Wenn jetzt also Corona als Thema gefragt ist, dann kann Greta offenbar auch Auftritte als Corona-Expertin anbieten. Jedenfalls berichtet dpa, dass Greta via CNN an die Kinder der Welt appelliert habe, in Corona-Zeiten physische Distanz zu wahren und sich und andere zu schützen. "Es gibt im Moment eine Art Mythos, dass Kinder von diesem Virus nicht betroffen sind", habe die 17-jährige Schwedin dem US-Sender gesagt. Man müsse darauf achten, dass sich diese Fehlinformation nicht etabliere.

"Wir jungen Menschen tragen eine sehr große Verantwortung, weil wir die Symptome vielleicht nicht so schlimm empfinden wie viele andere", habe Thunberg gesagt. "Deshalb müssen wir besonders vorsichtig sein, denn unsere Handlungen können für viele andere den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen." Immer mehr Menschen würden nun begreifen, dass man auf Wissenschaftler und Experten hören müsste. "Ich hoffe wirklich, dass das bei anderen Krisen, wie der Klima- und der Umweltkrise, so bleibt."

Die Betroffenheit zählt 

Greta ist leider bei der Neuanwendung alter Sprechblasen nicht aufgefallen, dass es – beim Corona-Virus noch deutlich erkennbarer als in Klimafragen – höchst unterschiedliche Auffassungen von Wissenschaftlern und Experten zu einem Thema gibt. Ich würde mich beispielsweise freuen, wenn die deutsche Regierung besser auf den Chefvirologen aus Gretas Heimat gehört hätte als auf den Hof-Virologen des deutschen Kanzlerinnenamtes. Könnte Greta nicht dahingehend eine Empfehlung abgeben?

Aber möglicherweise ist Greta umgekehrt die deutsche Corona-Linie näher als ihre heimische. Vor allem muss sie jetzt die Position als moralische Instanz halten. Für Corona-Fragen ist sie schließlich ähnlich kompetent wie für Klimafragen – sie ist betroffen. Die Agenturmeldung erinnert: „Die Aktivistin vermutete im März selbst, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Sie mietete deshalb nach eigenen Angaben eine Wohnung, um sich von ihrer Familie zu isolieren.“ Die Frage, ob Greta auch tatsächlich infiziert war, blieb in der Meldung offen, ist für eine Betroffenheit aber wohl auch irrelevant.

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Lars Schweitzer / 16.05.2020

Die ewig 16jährige Greta ist inzwischen doch noch 17 geworden. Das ist aber auch die einzige Neuigkeit, mit der sie aufzuwarten hat. So wird sie sich (ähnlich wie Habeck) nicht am Aufmerksamkeitsmarkt halten können. Wenn sie ihre Kohle (haha) gut angelegt hat (also nicht in “erneuerbare” Energien), wäre es doch für alle Beteiligten am besten, wenn sie in den Medienruhestand ginge. Die Einschaltquoten ihrer Show gehen stark zurück, Zeit, sie abzusetzen. Sie kann ja in ein paar Jahren mit Esoterik wiederkommen, vielleicht würde das ein paar alte Fans erreichen.

Dieter David Seuthe, Autor und Psychotherapeut / 16.05.2020

Ich versuche bis auf den bescheuerten Mundschutz, Merkels Maulkorb, zu leben wie immer. Nix Kontaktsperre, von wegen Enkel nicht sehen. Der Mitmensch als Gefahr, das soll suggeriert werden. Teile und herrsche, so haben die römischen Kaiser schon geherrscht, und die Kanzlerin beherzigt das mit großem Geschick.  Wissen Sie, wer mir mit fast 70 Jahren ungefragt und „zu meinem eigenen Schutz“ mein Leben verbieten will, damit ich nicht sterbe, der muss einen an der Waffel haben. Völlig lebensfremd, so was können sich nur psychiatrisch kranke Autisten oder Aspergers wie Greta ohne Kontaktbedürfnis als Lebensmodell ausdenken. Nicht umsonst gibt es in Diktaturen Isolationsfolter, für ein Leben ohne Kontakte sind Menschen nicht gemacht. Perfide finde ich, wie allein seligmachend die offiziellen Medien alles unentwegt in unsere Köpfe reinhämmern. Und die meisten Leute übernehmen diese Indoktrination, wenn man den mitgelieferten Zustimmungswerten glauben will. DDR 2020, aber nicht nur hier. Von den Medienalgorithmen hochgeschaukelte Schwarmdummheit weltweit, die uns als weise politische Entscheidung verkauft wird. Es wird sich bald rausstellen, wie dumm das alles war und ist, und zwar leider schneller, als uns allen lieb sein kann.

Dieter Kief / 16.05.2020

Greta Thunberg ist das zeitgeistige Approximationsmaximum zur Figur der altehrwürdigen Heiligen Jungfrau! Und richtig Heilige heilen sehr viel (s. Hildegard von Bingen, als ein historisches Beispiel). Das ist ihre Aufgabe. Literaturtip: Unsere Liebe Frau vom Wald - großartiger zeitgenössischer Roman vom sowieso superguten David Guterson über dieses Thema.

Lars Bäcker / 16.05.2020

Wenn die Einnahmequelle “Klima” versiegt, muss man sich halt anderen Geschäftsmodellen zuwenden.

S. Marek / 16.05.2020

Ach Herr Peter Grimm, nicht die Greta ist Verrückt, davon gibt es genügend in jeder Gesellschaft, sondern die die zu folgen vorzugeben und Sie so aufgebaut haben und Ihr die Weltbühnen eröffneten weil eine neue “Prophetin” aufgetaucht ist die die absolute “Wahrheit” verkundet. Die meisten einfältigen Menschen brauchen unbedingt eine Religion der sie dann streng folgen. Da sich die katholische Kirche durch ihre Eskapaden, Pädophilie - teilweise sturem verharren in 2000 Jahre alter Tradition - Blindheit und Untergebentum gegenüber dem Islam, dann wird nach neuen Ideologien bzw. “Religionen” gesucht. Außerdem, vermissen Sie die junge Göre?

G. Kramler / 16.05.2020

Vielfältig einsetzbare, globale Ikone des Wandels sucht neue Herausforderungen. Angebote bitte an die Thunberg AG.

Frank Volkmar / 16.05.2020

Ich habe es heute früh auch im DLF gehört. Das man Gretl irgendwann ins Spiel bringt war mir klar, denn man muss ja irgendwie die Brücke zur drohenden Apokalypse des Klimawandels schlagen, um sich ins Spiel zu bringen.

Volker Kleinophorst / 16.05.2020

Greta ist wie Merkel. Die kann einfach alles.

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