Auf der Flucht vor der Überhöhung Merkels durch die deutschen Medien wurde ich Abonnent der NZZ, aber auch diese Zeitung ist anscheinen infiziert. Mich dort in Sicherheit glaubend, stieß ich heute voll Entsetzen auf eine lange Merkel-Eloge von Tilman Allert, Professor emeritus an der Goethe-Universität FFM, mit dem Titel “Merkels Authentizität”. Abstraktion, sic! “Wie man selbst in Krisenzeiten in der Politik eine unaufgeregte Zuversicht artikuliert, zeigte die Fernsehrede der deutschen Bundeskanzlerin in der Krise: Sie zeigte die hohe Kunst des nüchternen Pragmatismus.”
Zutreffende Analyse. Seit unserem Häuslebauer-Präsidenten, der vor laufender Kamera von einem Handschlag bei Hypothekenkrediten fabulierte, lässt sich eine eigentümliche Beisshemmung gegenüber der Politik, mit Ausnahme der gewünschten Rudelbildung gegen AfD, Trump und Johnson und alle, die vom Pfad der Tugend abweichen, beobachten. Verstärkt wird dies durch eine weitgehende Ahnungslosigkeit insbesondere in technisch-naturwissenschaftlichen und historischen Zusammenhängen. Damit fehlen die Grundlagen für eine kritische Recherche. Sicherheitshalber plappert man dann nach was gut klingt und vor allem politisch korrekt ist. Corona, genauer der naive Umgang damit, hat das Potential diese Blase zum platzen zu bringen. Man diskutiert, ob die Bw Supermärkte bewachen könnte. Nee, die kann sich nicht einmal selber bewachen wie eine Anfrage der Linke ergeben hat.
Wow. Das muss ich jetzt auch erstmal verdauen. Unglaublich. Danke für diesen Artikel.
Ich möchte Herrn Seibert fragen, ob es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Führungsstil von Frau Merkel und dem exorbitanten Toilettenpapierverbrauch in Deutschland gibt. Dass dieses gebunkert wird, halte ich noch nicht für bewiesen.
Regierungstreue bis zum bitteren Ende speichelleckende miese widerliche “Journalisten” waren ja auch zu Adolfs Zeiten und in der DDR “systemrelevant”... Wenn ein pädophiler Kindergärtner (Kevin F.) von der SPD-Familienministerin als vorbildlicher Erzieher ausgezeichnet werden kann warum sollte dann nicht auch Pinocchio Relotius “Journalist des Jahres” werden?
Der Weg vom Reporter mit Berufsethos zum Parasiten eines mit Steuergeldern fett gemästeten polit-medialen Meinungskartells ist nur konsequent auf dem Marsch in eine sozialistische, grüne Gesellschaft. Da machen gerne alle mit, jedenfalls die meisten; aus Überzeugung, aber auch aus Angst vor dem Gang zum Amt. Und niemand weiß dies besser zu nutzen, als die gelernte FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda, im Zweifel auch unter Zuhilfenahme dubioser Quellen oder manipulierter Informationen. Und es wird letztlich auch klappen mit der Umerziehung der Gesellschaft, denn die ideologische Indoktrination durch Schule, Hochschule und Medien produziert konsequent und erfolgreich jene Ahnungslosen, die diesen Prozess ja eigentlich ganz toll finden. Scheitern könnte der Staatsstreich durch die medial induzierte Umerziehung nur, wenn das Geld knapp wird und die Ahnungslosen plötzlich spürbar Verzicht üben müssen. Das aber könnte immun machen gegen betreutes Denken und Indoktrination, wenn eigenständiges Denken dann noch möglich ist. Es könnte aber auch sein, dass die liberale Gesellschaft vorher im linken und rechten Extremismus erstickt. Nichts ist unmöglich!
Im Vergleich zu deutschen Journalisten und ihren ewigen Jubelarien auf die Kanzlerin, sind die Borg aus Star Trek richtige Basisdemokraten und kritische Zeitgenossen.
Ja, Herr Röhl, alles richtig, was Sie schreiben. Die zweite Seite sind aber die Medienkonsumenten, die das abkaufen. Selbst die aktuelle Kamera in der DDR wurde “gut besucht”, obwohl alles, was da über die DDR-Wirtschaft gesagt wurde, von der Realität Lügen gestraft wurde. Das Problem scheint mir darin zu bestehen, dass die Deutschen mehrheitlich zwar gute Politik und gute Medienberichterstattung wollen, aber keine Konflikte für sich selbst wünschen. Wenn man ein Problem als solches erkannt hat, hätte man vielleicht ein schlechtes Gewissen, nichts dagegen zu unternehmen. Es gibt Menschen, die das tun, z.B. die Pegida-Leute, die ständig demonstrieren und damit zeigen, dass sie mit der Politik nicht einverstanden sind. Aber das ist unbequem; da ist es leichter mit allem einverstanden zu sein, denn dann braucht man ja nicht selbst aktiv zu werden. Und damit wird für die meisten die Medienberichterstattung lukrativ, denn die zeigt auf, dass man gar nichts unternehmen braucht, da ja alles gut ist, was unsere Regierung beschließt.
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