Claudio Casula / 09.04.2024 / 14:00 / Foto: Imago / 57 / Seite ausdrucken

Kriminalität schönreden mit Nancy Faeser

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 ist alarmierend. Allerdings nicht für die offenbar unbeteiligte Bundesinnenministerin, die so auch Kochrezepte hätte vorstellen können.

Zuerst die gute Nachricht: Deutschland ist weiterhin eines der sichersten Länder der Welt! Sagt Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Es ist nur leider, und das sagt Nancy Faeser nicht, ein unkalkulierbares Risiko geworden, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten, weil es jederzeit passieren kann, dass ein psychisch auffälliger Mann eine Mutter samt Kind einfach mal so vor einen einfahrenden Zug stößt, ein Pärchen in der Regionalbahn von einem psychisch auffälligen Mann zu Tode gemessert oder eine Vierjährige im Supermarkt von einem psychisch auffälligen Mann einfach mal so niedergestochen wird.

Die Gewaltkriminalität in Deutschland hat im vergangenen Jahr um 8,6 Prozent zugenommen, die Zahl der vorsätzlichen einfachen Körperverletzung ist ebenso gestiegen wie die gefährliche und schwere Körperverletzung, Raubdelikte, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Mord und Totschlag. Bundesweit wurden rekordverdächtige 5,9 Millionen Straftaten verübt.

Gemeinsam mit Michael Stübgen (CDU, Vorsitzender Innenministerkonferenz, Innenminister Brandenburg) und Holger Münch (Präsident Bundeskriminalamt) musste Frau Faeser die unschönen Zahlen am heutigen Vormittag in der Bundespressekonferenz zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023 irgendwie so verpacken, dass man sich als Bürger trotzdem noch auf die Straße traut. Die besondere Schwierigkeit lag darin, dass sich die weit überproportionale Kriminalität von „nicht-deutschen“ Straftätern, insbesondere von „Zuwanderern“, wie Asylbewerber, „Geflüchtete“ und illegal Eingereiste genannt werden, nicht mehr schönreden lässt. 402.514 tatverdächtige Asylbewerber sind eine Hausnummer, ein Anstieg um satte 29,8 (!) Prozent. Von den insgesamt 2,246 Millionen Tatverdächtigen stellen nicht-deutsche stabile 41 Prozent – und das bei einem Ausländeranteil von 15,5 Prozent. Da konnte auch Brandenburgs Innenminister Stübgen nicht umhin, von „überdurchschnittlich vielen“ zu reden.

Mehr Menschen, mehr Straftaten. Ganz normal.

Blieb Faeser nur noch Option 2: irgendwie wirksames politisches Handeln vorzutäuschen. Sie nannte als Beispiel ihr Abschiebungen von ausländischen Straftätern tatsächlich eher verhinderndes „Rückführungsverbesserungsgesetz“, Grenzkontrollen, die Aufstockung der Bundespolizei um 1.000 Stellen – wenn sie den Polizisten gerade mal nicht rechter Umtriebe bezichtigt – und die Stärkung der Prävention: Man lege verstärkten Wert auf Integrationskurse, insbesondere Sprachkurse, um Integration zu fördern und die kleinen Paschas zu verantwortungsbewussten, zuvorkommenden und jeglicher Tendenzen zu kriminellem Verhalten vollkommen abholden Mitbürgern zu machen. Gut, das mit den kleinen Paschas hat sie natürlich nicht gesagt. Man wolle aber illegale Migration „begrenzen“ respektive „verringern“ oder „zurückdrängen“, statt sie ganz einfach zu verhindern, wie es das Gesetz vorsieht.

Stattdessen war viel von „Migrationsdymamik“ die Rede, von „Risikofaktoren“ wie niedrigem Bildungsniveau, wirtschaftlicher Situation und Gewalterfahrung, vom „Mobilitätsverhalten“ (je mehr Leute unterwegs sind, desto mehr passiert), vom „entwicklungsbedingten Verhalten“ von Kindern und Jugendlichen, von „Nachfolgeeffekten der Corona-Pandemie“ und den „psychischen Folgen“ gerade für junge Menschen. Was man eben so sagt, wenn man vom dramatischen Scheitern der deutschen Migrationspolitik ablenken will. Davon mal abgesehen, dass es die Corona-Politik war, die allerlei Verheerungen angerichtet hat, und nicht das Virus selbst. Aber dann müsste man ja nach den Verantwortlichen fragen.

Dann ist da noch ein Problem: Da sind nicht nur die „Zuwanderer“ in der Statistik, die noch häufiger kriminell werden als die „nicht-deutschen“ Straftäter, sondern auch ein erheblicher Teil derjenigen, die den deutschen Pass besitzen – so genau will man es allerdings nicht wissen, diese Daten werden lieber nicht gesondert erhoben. Immerhin erfuhr man in der anschließenden Fragerunde der Pressekonferenz auf Nachfrage, woher die meisten der ausländischen Straftäter stammen: aus Georgien (hauptsächlich organisierte Kriminalität), den Maghreb-Staaten (viele Intensivstraftäter) und einigen Staaten Schwarzafrikas. Syrer und Afghanen hingegen seien relativ eher unterrepräsentiert (Münch: „unauffällig“), aber insgesamt, also in absoluten Zahlen, doch zahlreich unter den Tatverdächtigen, weil so viele von ihnen bei uns leben.

Hat die Migration Deutschland unsicherer gemacht? Schweigen.

Die Frage aller Fragen stellte Peter Tiede von der Bild: Hat die Migration Deutschland unsicherer gemacht? Darauf wollte Nancy Faeser partout nicht direkt antworten, schwurbelte stattdessen von „mehr Straftaten“ und noch einmal von ihrem „Rückführungspaket“ und den Grenzkontrollen, die aber offenbar auch nicht ansatzweise zu verhindern vermögen, dass die illegale Massenmigration das Land in vielerlei Hinsicht an seine Grenzen treibt. Seit Jahren verschärfen sich die Probleme aller Art, neben den immensen Kosten, die schon längst nicht mehr zu stemmen sind, etwa die Wohnungsnot, die Bildungskrise, gesellschaftliche Verwerfungen, erodierende innere Sicherheit, wachsender Antisemitismus und eben auch explodierende Gewalt, aber Faeser und Co. meinen immer noch, mit immer mehr und immer teureren Integrationsbemühungen unsererseits all diese Missstände aus der Welt schaffen zu können.

Noch mehr Lehrer, noch mehr Polizisten, noch mehr Psychologen, noch mehr Milliarden, dann wird alles gut. Dann kann man auch in der arabischen Welt mit dem deutschen Pass und mit Bürgergeldscheinen winken, auf dass sich noch mehr Versorgungssuchende auf den Weg machen. Hinterher überlegen wir dann, wie wir mit den verschärften Problemen fertigwerden, wie wir ein paar von denen loswerden, die wir selbst hergelockt haben, wie wir die bestrafen, die etwas ausfressen. Die Zeche zahlt der Bürger, dem zwar versprochen wurde, dass ihm wegen der deutschen Weltretterattitüde „nichts weggenommen“ werde, der aber mit deren massiven Folgen leben muss. Pech für ihn, wenn er zur falschen Zeit am falschen Ort ist und von einem psychisch auffälligen Mann als Zufallsopfer auserkoren wird. Die Politiker haben zwar gewusst, dass junge Männer aus muslimischen Gewaltgesellschaften auch in ihrem Gastland besonders häufig kriminell werden, aber sie haben weiterhin, nun ja: junge Männer aus muslimischen Gewaltgesellschaften ins Land strömen lassen.

Nichts deutet darauf hin, dass die desaströse PKS ein Umdenken bei den politischen Verantwortlichen bewirken könnte. Das wird wohl nicht einmal passieren, wenn statt 5,9 Millionen irgendwann zehn Millionen Straftaten im Jahr verübt werden. Und das Problem der hohen Zahl nicht-deutscher Straftäter erübrigt sich von selbst, wenn man jedem illegalen Einwanderer nur schnell genug den deutschen Pass in die Hand drückt. Dann sieht die Statistik schon wieder weniger beunruhigend aus. Kriminalität – ein deutsches Problem.

 

Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.

Foto: Imago

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Werner Gottschämmer / 09.04.2024

Wenn ich diesen Pott von Frau sehe muss ich an ihren Parteikollegen aus Hamburg denken. Der voller Inbrunst im Bundestag etwas von “von Hass macht hässlich brüllte” . Was für ein schrecklicher Alptraum sucht uns nur heim.

Werner Gottschämmer / 09.04.2024

OT. Es sollten viele, sehr viele einsame Unterbringungen geschaffen werden.. und sehr lange belegt sein…

Else Schrammen / 09.04.2024

Aber, aber, wir leben doch im sichersten und schönsten Deutschland aller Zeiten! Ich habe - zusammen mit meiner Tochter - eine längere Zugfahrt geplant. Ich habe auf der Fahrt in der 1, Klasse (sonst Auto) bestanden und musste nacch längerer Diskussion einräumen, dass ich mich unwohl fühle, wenn eine Person, männlich gelesen, im selben Abteil sitzt und seinen Apfel mit der Axt, einer Machete oder auch nur seinem Messer schält. Und die Volkskrankheit “psychische Störung” bei der entsprechenden Klientel ist auch nicht immer offensichtlich.

Volker Kleinophorst / 09.04.2024

Der eigentliche Skandal dieses Machwerks. Passdeutsche werden als Deutsche geführt. Denn die echten Zahlen sind viel schlimmer und was im Dunkelfeld des Nichtangezeigten los ist, will man auch für immer im Dunkeln lassen. Das ist bei nahezu allen staatlichen Gewaltstatistiken so. Bei der jährlichen Gewaltstatistik, ich nenne sie mal das Femizidmärchen, fließt Gewalt gegen Kinder und Alte nicht ein, weil da Frauen vorn liegen. Besonders brutal geht es unter Lesben zu. Auch ausgeklammert. In meinen Studium hatten wir auch Statistik. Hab ich immer gehasst. Aber ich habe gelernt, wie man sie fälscht. Nicht für die Uni lernen wir sondern fürs Leben. Gewalt geht immer von stark zu schwach. Sind die Frauen stark, üben sie auch Gewalt aus. Bedenkenlos. Muss ich noch auf unsere kriegsgeilen Politikerinnen hinweisen. Und um zum Anfang zu kommen. In Deutschland ist die bewusst installierte Invasorenarmee stark und zeigt das deutlich, jeden Tag. Die Sicherheitsdienste der sogenannten Flüchtlingsheime schützen die vor uns, nicht uns vor denen. Und jetzt bloß keine Bürgerwehr, weil Europa ist ja eh zu weiß. Waffengesetze verschärfen, Kampf gegen Rechts (neudeutsch für Opposition) und lügen, zensieren, lügen zensieren bis Europa “Weißenrein“ ist oder wie der Missonlifespinner sagte: endlich Schluss ist mit dem lustigen Leben als Weißbrot. Wie gut das die meisten Deutschen dumm sind. Und feige. Schlechte Combi im Krieg.

Hans-Peter Dollhopf / 09.04.2024

Schilderung. Stadt. Ich trete aus dem Haus. Eingangstür noch offen. Der Typ à la 17, genomisch Wasweißich plus Kumpel, etwas größer, sehr, sehr viel jünger. “He, ich muss pissen!” Öffnet Hose, will in den Hausflur eindringen. Ich hebe abwehrend beide Hände vor ihm. Er: “Fass mich an und ich mach dich platt” Ich positioniere mich so, dass er zwischen mir und seinem Kumpel steht (Regel #1). Ich sage ihm klar und deutlich: “Ich bring dich um!” Man muss zu seinen Worten stehen! Job done!

Gerald Weinbehr / 09.04.2024

Zum Thema “Polizeiliche Kriminalstatistik – PKS” wurden in der heutigen DLF-Presseschau zwei Kommentare zitiert. In den für ihre weltanschauliche Neutralität bekannten Fachblättern Taz und “Frankfurter Rundschau” ist Beruhigendes zu lesen (abrufbar in der DLF-Mediathek). Der Taz-Kommentator zur “alarmistischen” Debatte: “Seither [Vorabbericht in der ‘Welt’] scheinen sich die Medien bei dem Versuch zu überschlagen, einen Zusammenhang zwischen Zuwanderung und Kriminalität herzustellen. Dabei lässt sich das aus den Zahlen so nicht herauslesen. Nicht mal, dass es in Deutschland gefährlicher wird, lässt sich aus den Zahlen ablesen. Denn die PKS bildet nicht die reale Kriminalität ab, sondern lediglich die Fälle, die die Polizei bearbeitet“. Puuuuh, Glück gehabt! Danach O-Ton FR: “Jahr für Jahr wird die PKS eingesetzt, um Stimmungen zu verbreiten. Es ist purer Alarmismus, wenn Menschen ohne deutschen Pass als besonders gefährlich hingestellt werden. Richtig ist: Junge Männer mit wenig Geld begehen mehr Straftaten als andere Personen. Zu dieser Gruppe zählen überproportional viele Menschen, die zugewandert sind. Übrigens sind solche Personen auch häufiger als andere Opfer von Straftaten. Nur wer die sozialen Ursachen in den Blick nimmt, wird wirkungsvoll Kriminalität verringern können”. Mein Lösungsvorschlag: Bürgergeld vervierfachen - Problem eingedämmt. Am besten, man macht auch den Angehörigen der zahllosen Messer-/Vergewaltigungsopfer klar, dass das Problem nur alarmistisch aufgebauscht ist. Natürlich von den wirklich gefährlichen Räääächten!! Die Gefahr ist gar nicht aufgebauscht, siehe “Geheimtreffen”!!!

Dr. Markus Hahn / 09.04.2024

Man kann dauerhaft die Realität leugnen, aber nicht dauerhaft die Konsequenzen der Realitätsleugnung.  Am Ende siegt die Realität. Immer.

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