Joel Kotkin, Gastautor / 28.06.2025 / 06:00 / Foto: Creative Commons / 69 / Seite ausdrucken

Kriege werden in Fabriken gewonnen

Während Deutschland sehenden Auges in die Deindustrialiasierung steuert, ist längst klar: Der Westen muss seine industrielle Basis wiederbeleben, wenn er weiterhin bestehen will.

Die jüngsten Ereignisse im Iran haben es treffend demonstriert: Technologischer Fortschritt in Verbindung mit industrieller Stärke ist die greifbarste Form der Macht. Im jüngsten Konflikt im Nahen Osten bedeutete dies, dass eine zweitklassige Macht wie der Iran eindeutig ausgespielt wurde – zuerst von Israel, dann von Amerika.

Diese Lektion muß der Westen begreifen und auf seine Rivalität mit einem weitaus beeindruckenderen Feind anwenden: China. Im Gegensatz zu den Theokraten von Teheran sind Chinas Ambitionen eindeutig materiell ausgerichtet. Und bis vor kurzem hat China enorme Fortschritte gemacht, und zwar gegen eine weitgehend ineffektive westliche Konkurrenz.

Glücklicherweise gibt es zumindest in Amerika eine wieder erwachte industrielle Renaissance, die von einer ganzen Reihe neuer Unternehmen angeführt wird, die in Schlüsseltechnologien wie Drohnen, Satelliten, kraftstoff-effiziente Jet-Triebwerke und Bohrroboter investieren. Diese und ähnliche Unternehmen sind derzeit die einzige Hoffnung des Westens, Chinas Streben nach einer globalen Vormachtposition zu verlangsamen – eine Kampagne, die sich jetzt auch in den Weltraum und auf fortschrittliche militärische Systeme ausdehnt.

China, der wichtigste Verbündete von Teherans unter Druck stehenden Mullahs, kann nicht so einfach beiseite gewischt werden. Seit seinem Beitritt zur Welthandelsorganisation im Jahr 2000 haben sich Chinas Industrieexporte so weit gesteigert, daß sie inzwischen die Exportzahlen der USA, Japans und Deutschlands zusammengenommen erreichen. Im Jahr 2023 schmiedete das Reich der Mitte ungefähr die Hälfte des Weltstahls und wurde zum weltweit größten Automobilmarkt – einschließlich Elektrofahrzeuge, deren Batterieproduktion an einer Industriewirtschaft hängt, die überwiegend von Kohlekraftwerken befeuert wird. China produziert auch mehr als die Hälfte des weltweiten Schiffbaus.

Zölle sind nicht das ganze Bild

Für den Westen sind die Folgen verheerend. Europas Industriesektor schrumpft weiterhin und verlor zwischen 2019 und 2023 eine Million Jobs in der Fertigung. In den USA ergab eine Studie des Economic Policy Institute, dass Chinas Exportsteigerungen seit dem Jahr 2000 allein bis zu 3,7 Millionen amerikanische Arbeitsplätze kosteten. Zwischen 2004 und 2017 ging Amerikas Anteil an der globalen Fertigung von 15 auf 10 Prozent zurück, während sich die Abhängigkeit von chinesischen Importen verdoppelte (und die von japanischen und deutschen zurückging).

Anders als Japan, dessen Wachstum in den 1980er Jahren die amerikanische Industrie bedrohte, ist Chinas Aufstieg direkt an den Ausbau seiner Machtposition gebunden, wobei erhebliche Investitionen in Weltraum, Robotik und andere Technologien mit militärischem Nutzen getätigt werden. Im Gegensatz dazu kämpfen die USA darum, ihren eigenen Kräften – und denen ihrer engsten Verbündeten – wenigstens die Grundausstattung an Munition zu liefern. Bis vor kurzem haben sie sich sogar auf die in China ansässige Industrie verlassen, um wichtige Teile in so sensiblen Bereichen wie dem U-Boot-Bau produzieren zu lassen.

Ohne eine vollständige industrielle Wiederbelebung riskiert der Westen, den katastrophalen Weg Nazideutschlands einzuschlagen, des kaiserlichen Japans oder der Sowjetunion – alles Reiche, die letztendlich von überlegener industrieller und technologischer Macht überwältigt wurden.

Die Frage für die USA und die westlichen Mächte ist, wie das gleiche Schicksal, das sie einst ihren Feinden auferlegten, für sie selbst vermieden werden kann. Die Präferenz von US-Präsident Donald Trump für Zölle ist für viele traditionelle Liberale eine Zumutung, während auf Seiten der Linken Subventionen und Steueranreize befürwortet werden. Aber Zölle sind nicht das ganze Bild. Trumps Zölle während seiner ersten Amtszeit hatten nur begrenzte Auswirkungen, obwohl sie im heutigen eher illiberalen Handelsumfeld zunehmend häufig vorkommen.

China ist die wichtigste Herausforderung

Europa protestiert am lautesten gegen diese Zölle, aber es hat sich lange dagegen gesträubt, seine eigenen historisch hohen Handelsbarrieren abzubauen. Auch Kanada pflegt seit Jahren sehr protektionistische Maßnahmen. Im vergangenen Herbst erhob es einen Zoll von 100 Prozent auf importierte chinesische Elektrofahrzeuge (EVs) und eine 25-prozentige Zusatzsteuer auf chinesischen Stahl und Aluminium. Und trotz der hochgelobten Verbrauchervorteile durch billige Importe scheinen die meisten Amerikaner bereit zu sein, höhere Preise zu akzeptieren, um die Produktion von China wegzubekommen – ein Gedanke, der Einzelhändler wie Walmart dazu veranlasst hat, wieder mehr auf inländische Lieferanten zu setzen. Indien, eine weitere aufstrebende Macht, erhebt Zölle von 70 bis 100 Prozent auf chinesische und andere ausländische Elektrofahrzeuge.

Die zunehmend feindliche Atmosphäre, in die der globale Handel gezwungen wird, fördert einen bescheidenen Trend hin zu vermehrt heimischer Produktion. Es gibt sicherlich wachsende Beweise dafür, dass immer mehr westliche Unternehmen ihre Herstellung wieder ins Inland verlagern.  Kein Wunder, dass die chinesischen Exporte in die USA kürzlich auf das niedrigste Niveau seit der Pandemie gesunken sind.

Die wohl militärisch bedeutendste Front in diesem Wettbewerb ist die Luft- und Raumfahrttechnologie. Die Siege des Westens im Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg wurden größtenteils durch die technologischen Fortschritte Amerikas sowie seine hypereffizienten Fertigungslinien gewonnen, die ursprünglich für die zivile Produktion geschaffen worden waren.  Der heutige Kampf um globale Vorherrschaft betrifft in ähnlicher Weise Technologien mit zivilem und militärischem Nutzen. Dies zeigt sich am 36-Milliarden-Dollar-Beschaffungsprogramm der US-Armee und der Strategie neuer Rüstungs- und Weltraumstartups.

China, nicht der Iran, ist die wichtigste Herausforderung für Boeing und Airbus und dringt inzwischen massiv in den Weltraum vor. Aber die wichtigsten westlichen Spieler sind jetzt nicht mehr auf die unternehmerischen Dinosaurier beschränkt, die aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangen sind. Es gibt vielmehr eine Welle neuer Unternehmen, die kraftstoff-effiziente Luftfahrzeuge, Weltraumplattformen, Drohnen und Raketen bauen – sämtlich befeuert durch einen Anstieg der Investitionen in den Verteidigungssektor.

Neue Generation von „Tech Bros“

Vielleicht liegt die größte Verschiebung zwischen diesen Firmen in ihrer Haltung. Die Elite des Silicon Valley war oft globalistisch und vernachlässigte den Fertigungssektor. Aber die neue Generation von „Tech Bros“ übernimmt nur zu gern ihre Rolle bei der Wiederbelebung der US-Industrieproduktion. In Orten wie El Segundo, einer Stadt südlich des internationalen Flughafens Los Angeles, gibt es sogar eine Art Wettbewerb darum, wer die größte amerikanische Flagge hissen kann.

Gegenwärtig gebührt die Ehre Neros, einem Startup mit 40 Leuten, das von zwei ehemaligen professionellen Drohnenrennfahrern, Soren Monroe-Anderson und Olaf Hichwa, gegründet wurde. Anderson, der nie eine Universität besuchte, leitet jetzt eine Firma, die 1.500 Drohnen pro Monat produziert – 1.000 davon werden in die Ukraine verschifft – unter Verwendung von ausschließlich in Amerika produzierten Teilen.

Die Unternehmer hinter Neros und anderen Drohnen-Startups wie der in San Diego ansässigen Shield AI repräsentieren so etwas wie eine Wiedergeburt der frühen Industriellen Großbritanniens und Nordamerikas. Habgierig und oft rücksichtslos, insbesondere gegenüber ihren Arbeitern, glaubten sie dennoch leidenschaftlich an das wirtschaftliche Schicksal ihrer Nationen. Britische Industrielle betrachteten die Welt als ein Feld, das von ihrer übermächtigen Insel aus bestellt werden sollte.

Ihre Anstrengungen erhoben Großbritannien zu einer Position globaler Dominanz. Aber wie der Historiker Lawrence James in „Aufstieg und Fall des britischen Empires“ feststellt, erlebte Großbritannien selbst auf dem Höhepunkt seiner Macht einen schwächenden Rückgang von industrieller Innovation und Wachstum. Unter den bürgerlichen Eliten Großbritanniens wurde es modischer, Karriere in den Künsten, der Finanzwelt oder im öffentlichen Dienst zu machen, statt sich ihre Hände in der Industrie schmutzig zu machen – ein Phänomen, das der Politikwissenschaftler Myron Weiner als „psychologische Deindustrialisierung“ der weltweit führenden industriellen Macht beschrieben hat.

Großbritanniens besonders folgenreiche Deindustrialisierung

Amerika folgte einem ähnlichen Weg. Bis 1890 hatten die USA Großbritannien als die weltweit führende Industrienation übertroffen. Dies führte zu intensiven Klassenkonflikten, aber auch zu erstaunlichen Sprüngen in Innovation und sozialer Mobilität. Der Wirtschaftshistoriker Robert Gordon hat argumentiert, dass dieser Anstieg in Bezug auf Wohlstand und Technologie einen der größten Entwicklungssprünge in der Geschichte der Menschheit darstellte.

Aber in den letzten Jahrzehnten, so Gordon, hat sich die Steigerung der Produktivität dramatisch verlangsamt. Große Teile der Wissenschaft und der Wall Street unterstützten diese Verschiebung. Ein Ökonom an der Northwestern University behauptete, dass „Fabriken nicht die Zukunft sind“. Christine Romer, ehemalige Vorsitzende des Wirtschaftsweisenrates von Präsident Obama, stellte die berüchtigte Behauptung auf, dass das Herstellen von Dingen weniger wichtig sei als Unternehmensberatung als Produkt von „Gefühl und Geschichte“. Doch Dienstleistungs-Exporte machen weniger als ein Drittel des US-Umsatzes in Übersee aus.

Der Zusammenbruch des produzierenden Gewerbes war für Großbritannien besonders folgenreich. Der Abstieg von industriell geprägten Gebieten wie den Midlands hat eine regionale Ungleichheit hervorgerufen, die als die Drastischste in allen fortgeschrittenen Wirtschaftsnationen gilt. Der Geburtsort der industriellen Revolution belegt nun den zwölften Platz in der industriellen Produktion – hinter Mexiko, Russland und Taiwan. Die meisten Briten haben einen Rückgang ihres Lebensstandards hinnehmen müssen, da die Arbeitsplätze in der Produktion verschwinden und das Land sein begrenztes Kapital in Öl aus dem Nahen Osten und chinesische Güter investiert.

Berufsausbildung statt Hochschule

Der amerikanische Industriegürtel im mittleren Westen hat sich nicht besser geschlagen. Die Forscher John Russo und Sherry Linkon haben über die psychische und wirtschaftliche Verwüstung in Orten wie Youngstown, Ohio, einem alten Stahlzentrum, folgendes geschrieben:

„In Orten wie Youngstown erinnern sich viele Menschen noch daran, wie das Leben war, als die Beschäftigungsquote noch hoch war und die Arbeiter gut bezahlt wurden. Die Arbeitnehmer wurden durch starke Gewerkschaften geschützt und Arbeit in der Industrie war eine Quelle des Stolzes – nicht nur, weil sie konkrete Güter hervorbrachte, sondern auch, weil es als herausfordernd, mitunter gefährlich und wichtig anerkannt wurde. Die Erinnerung daran, wie es sich anfühlte, rohes Erz in Stahlrohre zu verwandeln und Teil der solidarischen, wohlhabenden Gemeinschaft von Arbeitern zu sein, verfolgt die Kinder und Enkel dieser Arbeiter immer noch.“

Wie holt sich der Westen also seinen industriellen Impetus zurück, bevor es zu spät ist?  Zölle sind ein stumpfes Schwert, aber sie haben möglicherweise dazu geführt, dass Honda seine Pläne eingestampft hat, die Produktion nach Mexiko zu verlagern und sie stattdessen in Indiana behalten will. Der Pharmazeutika-Riese Eli Lilly und der Chipmacher TSMC haben beide kürzlich Milliarden-Dollar-Investitionen in US-Einrichtungen angekündigt. Der Star-Performer des Silicon Valley, Nvidia, hat sich ebenfalls zu wichtigen Entwicklungen in den USA verpflichtet. Die Akquisition des Stahlriesen US Steel durch Japans Nippon Steel ist ein Zeichen dafür, dass diese wesentliche Branche in den USA immer noch rentabel ist.

Es gibt weitere Gründe zur Hoffnung. Die Studenten verlagern sich weg von vierjährigen Universitätskursen in Richtung der Handelsschulen – was kaum eine Überraschung ist, da bis Ende 2021 fast eine halbe Million Jobs im produzierenden Gewerbe der Industrie nicht besetzt waren. Seit 2011 sind Immatrikulierungen in die Colleges um rund 15 Prozent zurückgegangen, während die Berufsausbildung ein stetiges und beschleunigtes Wachstum verzeichnete. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass unter den Angehörigen der Generation Z 83 Prozent der Ansicht sind, dass das Erlernen eines Handwerks ein sichererer Weg zum Wohlstand ist als das College – darunter 90 Prozent derjenigen, die bereits Universitätsabschlüsse haben.

Produktionsorientierte, innovative Unternehmen

Diese grundlegende Verschiebung kommt zu einem günstigen Zeitpunkt. Technologie und unternehmerisches Risiko können durchaus ein Gegengewicht zu Chinas zentralisierter Industriepolitik sein. Nobelpreisträger Michael Spence stellt fest, dass Innovationen wie 3D-Druck und Robotik eine neue Welle disruptiver Fertigung ermöglichen, die Chinas Vorteil schrumpfen lassen könnte.

Mit Starship, SpaceXs wiederverwendbarem Raumschiff, könnte es bald möglich sein, US-Truppen innerhalb einer Stunde überall auf dem Planeten einzusetzen. SpaceX-Veteranen arbeiten bei Castellion, einem weiteren El-Segundo-Startup, mit 100 Millionen US-Dollar an Risikokapital bereits an Hyperschallsystemen.

Sogar Silicon Valley-Firmen, die Rüstungsverträgen gegenüber lange Zeit abgeneigt waren, sind jetzt an solchen beteiligt. Meta hat sich mit Anduril zusammengetan – das Amerikas ersten unbemannten Kampfjet baute – um US-Soldaten mit Augmented-Reality-Systemen zu versorgen (Technologien, die digitale Informationen in Echtzeit in die physische Umgebung des Nutzers einblenden, um die Wahrnehmung und Entscheidungsfindung zu verbessern – Anm. d. Red.).

Der Westen wird viel mehr Ausdauer brauchen, um sich der Herausforderung Chinas zu stellen, im Vergleich zu dem, was wir aus dem Iran zu befürchten haben. In diesem Wettbewerb benötigen wir nicht mehr Social-Media-Influencer oder „Finanzingenieure“, sondern produktionsorientierte, innovative Unternehmen. Wenn der Westen den Mars erreichen will, oder Gegner daran hindern will, Raketen und Drohnen zu starten, muss er nicht auf die Wall Street oder nach Hollywood, sondern in die Fertigungshallen der Industrie schauen.

 

Joel Kotkin ist Kolumnist bei Spiked!, wo dieser Beitrag zuerst erschien, Präsidiumsmitglied in Urban Studies an der Chapman University in Orange, Kalifornien, und Senior Research Fellow am Civitas Institute der University of Texas.

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Leserpost

netiquette:

Wolfgang Richter / 28.06.2025

@ Peter Robinson - “Kaum sind die Staubwolken über Teheran weg geweht worden, hat Netanyahu schon angekündigt Pakistan in seine Zielrohr genommen zu haben. ” - Irgendwann überziehen auch die dortigen Wahnsinnigen, die offenbar an die Übermacht ihres Geheimdienstes Mossad glauben (und der soll tatsächlich von den Ereignissen am 7. Okt. 2023 ahnungslos und überrollt worden sein ?) und ihrer Lutwaffe glauben, aber völlig aus dem blick verlieren, daß es dort a) kein Hinterland gibt, die Luftwaffe keine Möglichkeiten der Stationierung hat, im Falle des Falles, b) alle Aktionen von den USA und der EU, vor allem Deutschland bezahlt werden. Bricht nur einer dieser Pfeiler weg, war es das. Das rettet dann auch keine israelische “Atombombe” mehr.

Wolfgang Richter / 28.06.2025

@ Sybille Eden - “Kriege werden von Politikern und Herrschern gemacht !” —Und was “lernt uns das” ?? Wir brauchen endlich dringend eine Vorschrift mit Verfassungsrang, daß im Falle einer Einberufung / Mobilmachung der gesamte Nachwuchs dieser Strippenzieher ganz in der 1. Reihe zu stehen hat, uns zwar nicht irgendwo in der Etappe als “Drohnenpilot”, sondern “Gewehr bei Fuß” im vordersten Schützengraben.

Wolfgang Richter / 28.06.2025

Wenn die grünende DeIndustrialisierung ein Gutes hat, dann die Verunmöglichung der von den hiesigen Politdarstellern geforderte Umsetzung der Kriegsfähigkeit. “Wir” werden zunehmend auf das Niveau der Bauernkriege zurück entwickelt. Wenn dann noch der ideologische Abbau der möglichen “Kriegsgründe” dazu kommt, wird auch kaum einer bereit sein, mit der Forke gen “Osten” loszulaufen, keine “Heimat”, ausgetriebene “Werte”, danach bleibt doch nix außer Alk und Lauterbachs “Dope”. Im übrigen sodann auch nix, wofür “der Russ” auch nur eine Granate opfern würde.

Hans-Joachim Gille / 28.06.2025

@Wolfgang Weber .... Sie schreiben: “Eine ganze Nation war bis dahin dem Wahn erlegen, quasi “persönlich” - also in Filmaufnahmen mit ihm - von Hitler gesagt bekommen zu haben, dass er die Juden jetzt umbringen lassen will. Aber: Alles wieder mal nur wie immer eine atemberaubende kollektive Wahnvorstellung, wie halt zuvor die mit den Hexen. Wir haben halt Übung darin.” Wie kommen Sie dazu, solch einen Unfug zu behaupten. Wer ist denn die ganze Nation? Die sogenannte Zivilgesellschaft? Die Medien? Sie können keine konkrete Quelle, keine einzige Studie angeben. Sie faselten. Deswegen bemühte ich einen Zeitzeugen, meine Großmutter. Sie ignorieren die Mechanik der Macht. Merkels Stasi-Akten wurden geschreddert. Man erfand sogar deswegen eine Maschine, um geschredderte Dokumente wieder zusammen zufügen. Aber nichts ist passiert. Jeder Potentat schreddert in der Krise seine Akten oder vernichtet heute die Festplatten/Server. Es ist vollkommen egal, ob Sie Rauschning zur Hand nehmen oder die Assistenten Bormanns. Nichts davon war protokolliert. Hätten all diese Autoren das als persönliche Wahrnehmung verkauft, so hätte man damit irgendwie umgehen können. Aber jeder von diesen Leuten hatte eben versucht, mit Hitler direkt die Reichweite zu erhöhen, auch nicht anders oder besser als Spielberg oder Rest-Hollywood. Selbst als Sellner jetzt zu irgendeiner Verbindung zur Wannsee-Konferenz diffamiert wurde, entwickelt keiner in den Medien irgendeine historische Kompetenz. Wir besitzen von den Protokollen der Wannsee-Konferenz nur Fragmente von Kopien, das war’s, ziemlich dürftig, nicht?

Winston Smith / 28.06.2025

@ Chris Kuhn .” Zur Klarstellung über den Militär- und Geheimdienstanteil an den US-Ausgaben. ...”  Was für ein irrealer Quatsch. Es zählt [voronoiapp.com: Breaking Down The U.S. Government’s 2024 Fiscal Year]. Die Verteidigungsausgaben der USA machen 13% der Ausgaben des US-Haushalts aus. Ich verbitte diese unverschämten Irreführungen. Schwaches Bild für einen AfD Vertreter.

Lutz Liebezeit / 28.06.2025

Ich weiß nicht? Wenn uns nichts anderes einfällt, als hochzurüsten und zum Mars zu fliegen, haben wir vielleicht etwas falsch verstanden? Ich will auch nicht auf dem Mars leben, ich will in meiner Wohnung leben. Die Fehler der letzten Jahrzehnte dränbgen sich auf. Praktisch haben die Parteien mit der EU, den Lügen und Eigenmächtigkeiten die Büchse der Pandora geöffnet. Disharmonische Handwerker mit zwei linken Händen wollen der Gesellschaft ihren Willen aufzwingen. Die Politik hat das, was längst in Verwesung begriffen war, noch künstlich überdehnt. Fernsehen verlor in den 80ern rapide an Attraktivität. Statt das zur Kenntnis zu nehmen und auslaufen zu lassen, wurden “neue Formate” gesucht und Privatsender zugelassen. Fremdberieselung mit Messihaushalten, Unfällen, Familienstreß. Und weil das alles unbefriedigend ist, hat man die Fußballmanie ausgerufen. Zwanghaftes Jubeln ohne Ende. Das ist Fast Food, Ablenkungen von der trostlen Wirklichkeit. Genauso trostlos sieht das im Politikerhaushalt aus! Das Fernsehen ist total überdehnt. Egon Bahr sagte mal: “50 Morde pro Woche auf der Mattscheibe sind kein Ausdruck zusätzlicher Freiheit”. Was die Staaten “Kultur” nennen, das kann alles weg. Wir kriegen die Probleme nicht damit weg, wenn wir so tun, als wären sie nicht da.

Hans-Joachim Gille / 28.06.2025

@A. Ostrovsky @HJG ... Irgendwas stimmt hier nicht. Habe noch nicht mal versucht, Ihnen Ihre freie Meinung zu nehmen, oder versucht, die Achse zu überreden, Sie nicht zu Wort kommen zu lassen. Habe auch kein nicht angemessenes Pronomen genutzt, was Sie gemacht haben. Sie scheinen auf jeden Fall zu jenen Achse-Lesern zu gehören, die Kotkins Schlußfolgerungen mögen oder nicht mögen. Alle anderen hatte ich ja nicht angesprochen. Also gibt es Ihrerseits gar nichts zu bitten & an mir nicht, Ihnen irgendetwas zu gewähren. Mein Verdacht Ihnen gegenüber, hat sich allenfalls erhärtet.

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