Die Partei, die Partei hat immer recht. Kriege entstehen durch Dummheit, Habgier und Machtgelüste. Der “Westen” hat sich unter Führung der USA, in der Vergangenheit, die Weste arg befleckt. Der Versuch, den “Rest” der Welt in ein moralisches Abseits zu drängen, ist untauglich. Krieg ist immer furchtbar, aber nur für die kämpfenden Soldaten, ihre Angehörigen und die ganz “normale” Bevölkerung. Der kleinere “Rest” verspricht sich einen Kriegsgewinn. Dieser Krieg wird auf dem Rücken der schuldlosen ukrainischen Bevölkerung ausgetragen. Er ist als Stellvertreterkrieg auf die Gleise gebracht worden, indem man jegliche Verhandlungen über die berechtigten Sorgen Russlands um die Sicherheit seines Staatsgebietes einfach ablehnte. Eine Neutralität der Ukraine war nicht erwünscht, vielmehr versprach man sich eine profunde Schwächung Russlands, die vielleicht in einem Zerfall des Staatsgebietes enden könnte. Kurz vor Beginn des Krieges sah man Präsident Biden im Fernsehen, der mit freudestrahlendem Gesicht verkündete: “Sie werden einmarschieren”.
Kissinger spreche wie ein Deutscher? Wie spricht denn der? Ist das also genetisch bedingt? Willkommen im 21.Jh, im Zeitalter des Rückschritts und der Anti-Aufklärung.
@Klaus-Dieter Weng: also ich habe nicht das Gefühl, dass der Leser hier nicht ernst genommen wird. Ich denke eher, dass hier ein Wahrnehmungsproblem vorliegt. „Es ist mir unverständlich, dass hier ein Artikel nach dem anderen folgt, in denen die Leserschaft darüber belehrt wird, dass Putin das absolut Böse repräsentiert.“ Wo sollte das so sein. Putin wird nicht als der absolut Böse/Teufel hingestellt. Sondern das was Putin im Moment den Ukrainern antut, ist böse. Darüber besteht bei jedem zivilisierten Menschen Konsens. „Kein einziger Artikel ist hier erschienen, in dem die geostrategischen Interessen der USA beleuchtet werden, oder sind die etwa nicht vorhanden, da ja die USA für das Gute steht?“ Stimmt nicht. Die USA wird hier nirgends per se als das Gute betrachtet. Das ist eine Fehlinterpretation der Artikel. Indem die USA die Ukraine bei ihrem Verteidigungskampf unterstützt, tut sie etwas Gutes. Nicht mehr und nicht weniger. Geostrategische Interessen spielen nur eine sehr untergeordnete Rolle. Dieses Narrativ geistert zwar durch Artikel und Foren. Was dieses BlaBla aber genau bedeuten soll, kann einem kein Mensch konkret sagen. „Es ist nicht unser Krieg!“ Das stimmt. soll er auch nicht werden. Aber es ist unsere Angelegenheit! Weil der ganze Konflikt wird extreme politische, wirtschaftliche und soziale Verwerfungen auf der Welt nach sich ziehen. Wir können nicht einfach so tun, als ginge uns das nichts an. Weil die Konsequenzen dieser Verwerfungen werden wir in unserer globalisierten Welt so oder so tragen müssen. Wir können nicht einfach den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass uns die Folgen (Öl, Gas, Weizen etc.) nicht betreffen werden. Passivität ist genauso wenig ein Lösungs-Konzept wie die Plattitüde >Verhandlungen<. Wie soll denn der Kompromiss aussehen? Du kannst ein Teil von dem, was du dir verbrecherisch mit Gewalt angeeignet hast, behalten? Wenn man persönlich überfallen wird, und keiner hilft einem. Fände man das dann genauso ratsam und gut?
Ich empfehle drei Bücher um sich wirklich eine fundierte Meinung über die Situation machen zu können: 1. Garry Kasparov: Warum wir Putin stoppen müssen. Die Zerstörung der Demokratie in Russland und die Folgen für den Westen, DVA, München 2015, ISBN 978-3-421-04727-4. 2. Bill Browder: Freezing Order: A True Story of Russian Money Laundering, State-Sponsored Murder, and Surviving Vladimir Putin’s Wrath. Simon & Schuster, 2022, ISBN 978-1-398-50608-4. 3. Catherine Belton: Putin’s People: How the KGB Took Back Russia and Then Took On the West Viel Spaß beim Lesen kann man leider nicht haben.
@ A Ziegler: Beim Protektorat Böhmen und Mähren sitzen sie ebenfalls Geschichtsglättumg auf. Einfach mal Originalquellen recherchieren, Logik anwenden und vorurteilsfreiste Schlüsse ziehen und Sie werden sich wundern. Hoffe, ich Ich werde jetzt nicht gleich zum Hitlerversteher deklariert.
Um rechtfertigendes Verständnis für die putinrussische Invasion in die Ukraine zu begründen, wird von Einigen immer wieder auf viele Tausend von den nationalistischen Ukrainern getötete russische Zivilisten in den Separatistengebieten mit mehrheitlich russischer Herkunft hingewiesen. Da frage ich mich doch, wieso die Putinrussen sich nicht gezielt darauf konzentriert haben, solche Angriffe der nationalistischen Ukrainer abzuwehren, die Separatistengebiete zu sichern, auch durch Einverleibung in die Russische Föderation, oder auch über die bloße Abwehr hinaus gegen ukrainische Angreifer zurückzuschlagen. Verbunden mit Dokumentation der ukrainischen Angriffe für die Weltöffentlichkeit. Das hatten auch Viele vor Beginn der Attacke als nicht unwahrscheinlich angesehen. Stattdessen Invasion in große Teile der Ukraine, Angriffskrieg, also Verbrechen. Diese Brutalität können sie, das maßvolle Vorgehen nicht, wie auch ihren Rechtfertigern das maßvolle Vorgehen nicht in den Kopf kommt. Wer dafür zu blöd ist, den bestraft das Leben.
Der zweite Teil des Artikels straft den ersten Teil Lügen. Das riecht unangenehm nach getarntem Haltungsjournalismus. Offen dargebracht ist das für mich kein Problem. In der vorliegenden Form ist das für mich die manipulative Zensierung eines offenen Diskurses. Eine weitere Vertiefung von vorgeblich bedauerte Gräben. Journalistische Krokodilstränen.
Gestatten sie mir einen Blick in die Glaskugel: Die Ukraine wird den ganzen von Pro-Russen bewohnten Südosten verlieren. Aber es wird uns als großartiger Sieg Selenskies verkauft werden.
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