An die Stelle des letzte Woche gesprengten Kraftwerkes Moorburg soll die Produktion von Wasserstoff treten. Doch die beteiligte Wasserstoff-Fima HH2E hat zwei Tage nach der Sprengung Insolvenz angemeldet.
Am Sonntag berichtete Achgut.com über die Sprengung des Schornsteines des Steinkohle-Kraftwerkes Moorburg (des modernsten Steinkohlekraftwerkes der Welt) mitten in der gegenwärtigen Dunkelflaute. „Das ist ein wichtiger und schöner Tag für Hamburg“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). „Wir werden hier Raum und Platz für die Zukunftsenergie schaffen am Standort eines alten Kohlekraftwerks, was Symbolischeres kann es kaum geben“, wird Kerstan weiter zitiert.
An die Stelle der Steinkohlekraft soll sogenannter grüner Wasserstoff treten, der auf dem Gelände von Moorburg erzeugt werden soll. Unter dem Motto „Changing the Game of Energy“ beabsichtigen die HH2e AG, die Uniper SE und die Siemens Energy AG am Standort Hamburg-Moorburg die Erzeugung und die Bereitstellung von grünem Wasserstoff sowie grüner Prozess- und Fernwärme zu entwickeln.
Doch kommt das überhaupt zustande? Das Unternehmen HH2E schliddert gerade in die Innsolvenz. Merkur.de berichtet: "Das Hamburger Unternehmen HH2E, das auf Wasserstofftechnologie spezialisiert ist, befindet sich in einer finanziellen Schieflage. Letzten Freitag kündigte das Unternehmen an, Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden zu müssen." Davon betroffen sind auch Anlagen in Ostdeutschland. Das Projekt am Ostseehafen Lubmin sollte als Vorzeigeanlage für HH2E dienen, weshalb das Unternehmen erst kürzlich seine Pläne für die Produktionsstätte in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt hatte, schreibt die Berliner Zeitung. Schon ab 2026 sollten jährlich 6.000 Tonnen grüner Wasserstoff mit Hilfe überschüssiger sogenannter erneuerbarer Energie hergestellt werden.
Shell und Mitsubishi stiegen bereits voriges Jahr aus dem Vorhaben in Moorburg aus.