Auch wenn Energiekosten angeblich zurückgehen und zur verlangsamten Inflation beitragen, führen Gebühren und Steuern zu steigenden Heizkosten, gerade bei der eigentlich wünschenswerten Fernwärme.
Für das Jahr 2024 müssen viele Mieter mit höheren Heizkosten rechnen, besonders Kunden von Fernwärme, hat der Immobiliendienstleister Ista berechnet. Die jährlichen Kosten für das Beheizen einer 70 m² Wohnung mit Fernwärme liegen bei 1055 Euro, was 225 Euro oder 27 Prozent mehr ist als im Vorjahr. Bei Gas liegen die Kosten mit 864 Euro (und 53 Euro und 7 Prozent Steigerung zum Vorjahr) etwas geringer. Hauptgründe sind das Auslaufen der staatlichen Preisbremsen und die Rückkehr zur vollen Mehrwertsteuer bei Gas und Fernwärme. Heizen mit Öl wird dagegen billiger: Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Kosten um 127 Euro (-12 Prozent) auf 892 Euro ab.
Hintergrund sind die unterschiedlichen Entwicklungen bei den Brennstoffkosten, da die Preisniveaus erst mit erheblichen Zeitversatz bei den Verbrauchern ankommen: Die Energiepreisbremsen für Gas und Fernwärme sind Ende 2023 und die Mehrwertsteuerabsenkung Ende März 2024 ausgelaufen. Seit April 2024 gilt wieder der reguläre Preis und der volle Steuersatz von 19 Prozent. Für Heizöl galt durchgehend der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Da Heizöl in der Regel nur einmal jährlich bestellt wird, hängen die tatsächlichen Kosten stark vom jeweiligen Kaufzeitpunkt ab. Zudem orientieren sich die Heizölpreise stärker an den internationalen Rohölmärkten als an saisonalen Schwankungen.
Laut Ista würde monatliche statt jährlicher Informationen zum Verbrauch mittels eines Heizkostenmessers (Heiz-O-Meter) Kunden helfen, ihre Kosten besser zu kontrollieren.