Dirk Maxeiner / 07.10.2006 / 21:44 / 0 / Seite ausdrucken

Kosmischer Sturm in der Klimaforschung

Vor nunmehr fast 10 Jahren habe ich in DIE ZEIT ( Ausgabe 30/97 „Die Launen der Sonne“) einen Bericht über den wahrscheinlichen Einfluss der kosmischen Strahlung auf das Klima geschrieben. http://www.rz.shuttle.de/rn/sae/warming/klima97.htm
Wie immer in solchen Fällen meldeten sich sogleich etablierte Klimaforscher mit einer geharnischten Gegendarstellung zu Wort (Ausgabe 31/97 Klaus Hasselmann „Die Launen der Medien) http://www.rz.shuttle.de/rn/sae/warming/klima972.htm
In meinem Bericht war unter anderem von dänischen Forschern die Rede, die auf einen auffälligen statistischen Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Wolkenbildung hinwiesen. Sollte es einen solchen Zusammenhang geben, könnte der Einfluss auf die Temperatur des Planeten enorm sein (jeder kennt den großen Temperaturunterschied, wenn sich eine Wolke vor die Soonne schiebt)...

Doch wurde die Hypothese stets zurückgewiesen, weil kein physikalischer Wirkmechanismus nachweisbar sei. Das hat sich jetzt geändert, denn einige der dänischen Forscher sind weiter am Thema dran geblieben und haben den Mechanismus jetzt experimentell nachgewiesen und in den „Proceedings of the Royal Society“ veröffentlicht. Siehe hier ihre Presse-Zusammenfassung: http://spacecenter.dk/cgi-bin/nyheder-m-m.cgi?cgifunction=form|id=1159917791|udsk=1

Das ist eine kleine Sensation und gilt als „Missing link“ in der Klimaforschung. Die Hypothese vom vorherrschenden Klimaeinfluss des Kohlendioxids erfolgt ja nicht zuletzt ex negativo - man hatte bislang schlichtweg keine belastbare andere Hypothese. Jetzt gibt es womöglich eine. Auch am CERN (European Organization for Nuclear Research) wird an einem experimentellen Nachweis der Wolkenbildung durch kosmische Strahlung gerabeitet.
http://motls.blogspot.com/2006/09/cern-to-create-cloud-with-cosmic-rays.html (Unter diesem Link findet sich auch ein guter zusammenfassende PDF Datei zum Thema kosmische Strahlung).

Jedenfalls dürfte es für die etablierte Forschung und ihre Darstellung im IPCC-Bericht zunehend schwieriger werden, den Einfluss von Sonne und kosmischer Strahlung als vernachlässigbar abzutun.Der so genannte Konsens in dieser Frage dürfte bald der Vergangenheit angehören. Im Moment heißt es noch “At present there is insufficient evidence to confirm that cloud cover responds to solar variability.“http://www.grida.no/climate/ipcc_tar/wg1/246.htm

2003 hatten auch Jan Veizer (Universität Ottawa und Bochum) und Nir Shahiv (Uni Tel Aviv) h eine viel beachtete Studie vorgelegt, die nicht ins gängige Schema der Klimaforschung passte und der Rolle der kosmischen Strahlung eine erheblich größeres Gewicht bei Klimaveränderungen zugeschrieben.

Eine deutsche Klima-Professorenriege reagierte mit einer Pressesmitteiilung (anstatt nun, wie es sich unter Wissenschaftlern gehört mit einem qualifizierten Gegenbeitrag in einem wissenschaftlichen Journal) und griffen zu persönlichen Verunglimpfung mit Aussagen wie: “äußest fragwürdige Methoden” , “spekulative Daten” “unhaltbare Schlüsse”.
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/24519/

Die Antwort von Shaviv und Veizer steht hier:
http://idw-online.de/pages/de/news71434

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