Peter Grimm / 26.04.2018 / 10:00 / 12 / Seite ausdrucken

Kopftuch, Kreuz und Kippa für alle

Margot Käßmann hatte eigentlich vor Wochen angekündigt, sie lasse sich alsbald mit einem Festgottesdienst in den vorgezogenen Ruhestand verabschieden, weil sei dann endlich ihr Häuschen auf der schönen Insel Usedom genießen könne. Doch Liebhaber ihrer originellen Ideen zur Weltenrettung müssen deshalb bestimmt keine Angst haben, sie würde deshalb aufhören, dem gemeinen Volke in ihren Kolumnen den Weg zu weisen.

Was sollen wir beispielsweise tun, nachdem judenfeindliche Angriffe auf offener Straße auch Dank der von Frau Käßmann gefeierten Massenzuwanderung junger Männer aus Arabien wieder verstärkt zu Deutschland gehören? Ganz einfach. Die Schule bringt dem gesammelten Nachwuchs mal religiöse Toleranz bei. Die Themenwoche à la Käßmann sieht dann so aus:

„Am Montag gibt es eine Einführung über die Religionen in dieser Welt insgesamt und die drei großen monotheistischen Religionen im Besonderen. Am Dienstag tragen alle Kippa (Ja, Jungen und Mädchen!) und lernen, was den jüdischen Glauben ausmacht. Am Mittwoch tragen alle ein Kreuz und erfahren, was es für Christinnen und Christen bedeutet. Am Donnerstag tragen alle ein Kopftuch (Ja, auch die Jungen!) und werden in den Islam eingeführt. 

Wer zu der jeweiligen Religion gehört, darf erzählen, was es bedeutet, die anderen stellen Fragen. Und am Freitag trägt niemand ein religiöses Symbol und es wird klar, dass es auch die Freiheit gibt, ohne Religion zu leben. Das kann doch so schwierig nicht sein. Ja, es geht im Glauben um Wahrheit. Aber gerade, wenn ich die Wahrheit über Gott für mich gefunden habe, kann ich ohne Angst offen dafür sein, dass andere Menschen eine andere Wahrheit über Gott gefunden haben.“

Und diese Themenwochen veranstalten wir dann auch in Afghanistan, im Gaza-Streifen, im Westjordanland, in Saudi-Arabien, Syrien, Libyen und der Türkei, um nur einige zu nennen? Kann Frau Käßmann ihre Anliegen nicht dort vorbringen? „Das kann doch so schwierig nicht sein“, schrieb sie doch aufmunternd. Vielleicht fängt man in einigen dieser Länder aber besser damit an, alles zusammen an einem Tag zu tragen: Kippa und Kreuz verborgen unter dem Ganzkörperschleier.

Der Beitrag erschien auch hier auf sichtplatz.de

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Dirk Jungnickel / 26.04.2018

Das Religionssymbol Kippa ist nicht jüdischen Besuchern z.B. auf jüdischen Friedhöfen empfohlen.  Frau Käßmann sollte wissen, dass es als solches   nicht für Jokes im Klassenzimmer geeignet ist. Weil hier oft die “Heilige Margot ” angesprochen wurde:  Heiligsprechungen sind zwar in der Evangelischen Kirche unüblich. Man sollte aber versuchsweise Herrn Bedford - Strohm ansprechen, ob er bei Frau Käßmann eine Ausnahme machen könnte. Das Anlegen des Kreuzes wäre aber bei der Zeremonie obligatorisch.

Alexander Mühlberg / 26.04.2018

Eine bemerkenswerte Empathielosigkeit für jemanden, der beansprucht, besonders empathisch zu sein: als ob die durch Gott gefundene Wahrheit nicht auch bedeuten könne, dass dieser die seinen erkenne oder man ihm die Welt untertan machen müsse.

Arnd Siewert / 26.04.2018

Von Menschen die das Leben von Mäusen schützen (Gesetz zum Gebrauch von Lebendfallen) und für Abtreibungsrecht kämpfen RotGrün kann diese Dame ruhig den Clown machen. Ganz ohne Kostüm.

Theodor Halter / 26.04.2018

Im Englichen gibt es das Sprichwort"She Has Not The Full Shilling”. Auf wen mag das wohl zutreffen?

Sabine Heinrich / 26.04.2018

Also - ich finde die Idee von Frau Käßmann wirklich klasse, weil so realitätsnah! Da in Schulen gern dann und wann kompetente Fachleute von außen gesehen werden, schlage ich vor, dass Frau Käßmann an der Seite einer Lehrerin in einer Schule z.B. in Berlin-Neukölln oder fast jeder x-beliebigen Stadt mit auch nur mittlerem Anteil muslimischer Schüler dieses geniale Projekt durchführt. Danach hätte ich großes Interesse an 2 Fotos von ihr mit der Beschriftung: Vorher - Nachher! Also - Frau Käßmann - aufi geht’s! Sie schaffen das!

Uta Buhr / 26.04.2018

Eine Superidee, Herr Grimm, die die Heilige Margot gern verinnerlichen und in die Tat umsetzen wird. Ich hoffe doch sehr, dass selbige Dame nach ihrem Rückzug auf die Insel regelmäßig eine Zahl traumatisierter Flüchtlinge aus dem Mittleren Osten und aus Nordafrika zu sich in ihr gemütliches Häuschen einladen wird. Die gesunde Ostseeluft auf Usedom wird den Migranten gut tun und sie in ihrem Willen, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren, nachhaltig befeuern. Ich bin mir ganz sicher, dass Frau Käßmann es schaffen wird, aus jungen Wilden friedliche Menschen zu machen, die sich künftig an Gesetz und Ordnung in unserem Lande halten und zu wertvollen Mitgliedern unserer Gesellschaft heranreifen werden. Ihre mit guten Worten und Ratschlägen gespickten Kolumnen waren von jeher sehr hilfreich und werden uns hoffentlich auch künftig den Weg zum Heil weisen. Amen.

Uta Buhr / 26.04.2018

Eine Superidee, Herr Grimm, die die Heilige Margot gern verinnerlichen und in die Tat umsetzen wird. Ich hoffe doch sehr, dass selbige Dame nach ihrem Rückzug auf die Insel regelmäßig eine Zahl traumatisierter Flüchtlinge aus dem Mittleren Osten und aus Nordafrika zu sich in ihr gemütliches Häuschen einladen wird. Die gesunde Ostseeluft auf Usedom wird den Migranten gut tun und sie in ihrem Willen, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren, nachhaltig befeuern. Ich bin mir ganz sicher, dass Frau Käßmann es schaffen wird, aus jungen Wilden friedliche Menschen zu machen, die sich künftig an Gesetz und Ordnung in unserem Lande halten und zu wertvollen Mitgliedern unserer Gesellschaft heranreifen werden. Ihre mit guten Worten und Ratschlägen gespickten Kolumnen waren von jeher sehr hilfreich und werden uns hoffentlich auch künftig den Weg zum Heil weisen. Amen.

Wolfgang Wenisch / 26.04.2018

Es lebt sich doch gut mit Atheisten - in der Debatte oft ja die Vermissten. - Nichts hängt man irgendwo nie auf - und nimmt auch keine Klage in Kauf. - Nichts nimmt man irgendwie nicht ab, - wie Kopftuch oder auch wie `ne Kapp`. - So erkennt man auch keine Atheisten, - die säkular Leben in Öffentlichtkeit fristen.

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