Nach einem jahrelangen Streit zwischen dem Konzern „Amazon“ und mehreren Amazonas-Anrainerstaaten hat die Internet-Adressverwaltung Icann (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) dem Onlinehändler das Recht zugesprochen, die Top-Level-Domain (TLD) .amazon für eigene Zwecke zu verwenden.
Laut dem Internetportal futurzone.at hatte Amazon im Jahr 2012 die weltweite Nutzung der Internetendung sowie zwei weiterer Versionen des Namens beantragt. Ein Bündnis von acht Staaten unter der Führung Brasiliens habe bei der Icann dagegen protestiert. Nach Angaben von futurezone.at konnten sich die beiden Streitparteien auch nach sieben Jahren nicht auf eine für beide Seiten annehmbare Lösung einigen. Sie seien auch nicht bereit gewesen, die Gespräche zu verlängern.
Jetzt habe die Icann ein Machtwort gesprochen und den Protest der Amazonas-Länder abgewiesen. Der Entscheidung soll unter anderem eine Zusage des Konzerns zugrunde liegen, die TLD nicht zu verwenden, wenn es einen klaren Zusammenhang zum geografischen und kulturellen Gebiet „Amazonas“ gibt. Der Onlinehändler habe außerdem angeboten, Bewerbungen der Amazonas-Anreinerstaaten für die nicht-kommerzielle Nutzung der TLDs .amazonas, .amazonia und .amazonica zu unterstützen.
Laut dem Internetportal golem.de hat das brasilianische Außenministerium am Montag sein Bedauern über die Icann-Entscheidung ausgedrückt. Die Internet-Adressverwaltung habe das „öffentliche Interesse“ der Amazonas-Staaten nicht ausreichend berücksichtigt, insbesondere die Notwendigkeit, das kulturelle, symbolische und Natur-Erbe der Amazonasregion und der dort lebenden Menschen zu schützen.