Jahrelang galt im Westen : Links = emanzipiert, progressiv, rebellisch, freiheitsliebend, antiautoritär, offen, demokratisch, tolerant, intelligent, flexibel, neugierig, leicht, witzig, gerecht, sozial, engagiert. Das ist nicht mehr. Die Leichtigkeit ist verloren gegangen, aus antiautoritär wurde autoritär. Aus Offenheit wurde Verbissenheit. Aus Toleranz wurde absolute Intoleranz, aus Intelligenz wurde Dummheit, aus demokratisch wurde diktatorisch, aus Witz wurde totale Humorlosigkeit, Heute ist rebellisch, wer dagegen angeht. Der Konservative erkennt den Irrweg. Und weigert sich, ihn mitzugehen. Er verlässt nicht etwas Gutes zugunsten von etwas Schlechtem. Der heutige Konservative ist nicht identisch mit dem Konservativem der 50er-Jahre. Dieser mag noch faschistisch geprägt gewesen sein, er hat auch nicht viel gemein mit dem Konservativen katholischer Prägung. Nein, der heutige Konservative hat Humor, zeigt sich offen, tolerant und hasst das Autoritäre der linken Bewegung. Er liebt die Freiheit und ist neugierig auf das Leben, keinesfalls will er sich abschotten. Schon gar nicht vor Ausländern. Er ist selbstbewusst und intelligent. Er ist sich dessen, was er schützen möchte, voll bewusst. Und er steht dazu, konservativ genannt zu werden. Im Gegensatz etwa zur Parteispitze der CDU/CSU.
Zu spät! Der Zug in Richtung inquisitorisches Autodafé ist längst abgefahren. Schon wimmelt es überall im Land von Klima-Öko-Veggie-Flagellanten und CO2-Ablasshändler. Angeführt von hohepriesterlichen GEZ-Torquemada’s jagt der “gerechte Volkszorn” mit wildem religiösem Eifer Zweifler, Leugner und Häretiker. Vermutlich wird man bald auch nach Insurgenten suchen (also solche die man dazu erklärt .. keine echten .. die würden sich wehren). Das erfordert natürlich dann intensive Counterinsurgency-Maßnahmen. Denn das hier und jetzt muss das Purgatorium sein welches den Rechtgläubigen .. sorry .. Linksgläubigen vor der ewigen Damnation bewahren soll. Dazu gehört eben auch die Damnatio memoriae, die Verfluchung und demonstrative Tilgung des Andenkens an eine Person durch die Nachwelt (Namen von Straßen, Kasernen, das entfernen unliebsamer Schriften aus Bibliotheken, Redevorbot über Themen und Personen an Universitäten etc). Es wird das Paradies kommen. Das Land in dem Sojamilch und Kunsthonig fließen. In dem keiner mehr arbeiten muss (bedingungsloses Grundeinkommen und in dem der Strom einfach so aus der Wand kommt. Alle werden allzeit jubilieren und den/die/das Herren(in) preisen. Mir bleibt nur Max Liebermann und sein Zitat über Fressen & Kotzen. Amen!
@dr. michael kubina: Sehr gute, kompakte Darstellung, die wiederum zu dem eingangs im Artikel erwähnten Umstand führt: Die meisten sind konservativ. Denn selbst Linke (SPD,Grüne, teils Linke) wollen heutzutage nur noch an paar Schräubchen drehen. Sie sagen manchmal, dass der Kapitalismus das falsche System ist, aber sie haben absolut keine Idee, wie es anders gehen könnte, und die Annehmlichkeiten (Wohlstand,Freiheit) nehmen sie gerne in Kauf. Das führt dann unter anderem dazu, dass sie für die Daseinsberechtigung ihrer Position einen Feind (Rechte) benötigen.
Deutschland hat, weiß Gott, mehr konservative Menschen als die, die AfD wählen. Auch große Teile der Unionswähler, sogar der Grünen, sind konservativ. Viele CDU-Wähler glauben immer noch die Partei zu wählen, die sie in der Vor-Merkel-Zeit gewählt haben. Dass Merkel diese Leute nach Strich und Faden vergackeiert, merken sie nicht. Einmal hat man als konervatives “Alibi” die Werte-Union und zum anderen sind viele Leute der Gehirnwaschmaschine des Polit/Medien-Katells zum Opfer gefallen. Nicht nur bei der Union, sondern auch bei den Grünen. Das schlechte Gewissen, das ihnen von den Scharlatanen der Klima-Hysterie gemacht wurde, hat die Leute bewogen, die Apokalypse abzuwenden, indem sie die Grünen wählen, die angeblich das Klima retten, bei dem es gar nichts zu retten gibt. Eine konservative Haltung vor dem Hintergrund von Falschinformation (Gehirnwäsche). Wann endlich werden diese Leute wach und merken, dass sie nur an der Nase herum geführt werden? Es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen der AfD dennoch die Stange halten, obwohl der Mainstream und das Polit/Medien-Kartell kein gutes Haar an dieser Partei lassen. Das ist sicherlich das Ergebnis eines besseren Informationsstandes dieser Leute. Wer sich abseits der System-Medien informiert, kann eigentlich -vor dem Hintergrund dessen, was sie hier anrichten- die Altparteien nicht mehr wählen. Und das wissen die auch. Deshalb wird die AfD als wirkliche Partei der rechten Mitte, derart attackiert, verleumdet und diskreditiert. Die Stigmatisierung als Nazi-Partei tut ihr Übriges. Wer vor dem Hintergrund der Nazi-Verbrechen heute eine Partei und Menschen als Nazis bezeichnet, ist kriminell. Er relativiert diese Verbrechen und macht sich der Verleumdung nach § 187 StGB schuldig. Konservativ sein ist auf dem Boden der Tatsachen zu stehen.
Konservativ: “Never change a winning team” .
Der Hahnenkamm im Foto hätte mich beinahe abgehalten, den Text zu lesen. Zum Glück fehlt aber das Gesicht dazu. -//- Dieser Beitrag ist sehr hilfreich (keine Ironie), wenn ich auch nicht in allem mit dem Autor übereinstimme. Das halte ich aber für ganz normal bei einem so komplexen Thema. Zufällig habe ich gerade Roger Scrutons „Von der Idee konservativ zu sein“ gelesen. Werte wie Wahrhaftigkeit, Anständigkeit, Gerechtigkeit, Klugheit, Verantwortlichkeit, Zuverlässigkeit, Fleiß und Mäßigung haben einst das christliche Abendland geprägt, und sie sind auch mir wichtig und wertvoll. Sie sind mir durch Erziehung und mein soziales Umfeld vermittelt worden, und dafür bin ich dankbar. Scrutons Buch entspricht meiner persönlichen Sicht, es begeistert mich geradezu. Konservativ zu sein, heißt auch, sozial zu sein. Aber niemals sozialistisch, denn Eigenverantwortung (vor Gott) gehört unbedingt zum Konservativsein.
Interessante Rezension. Muss man wohl lesen. Aber bei allem Intellekt, der genial für Gesellschaften sein kann, aber oft nicht genutzt oder fehl interpretiert wird, setze ich auf Vernunft. Wir haben einen inneren Kompass, einige sagen dazu verächtlich oder auch nicht, Bauchgefühl. Konservativ sein kann nur der, der sich seiner Verletzlichkeit als einsamer Wolf bewusst ist und in der bewahrenden Menge aufgeht. Aber auch hier hat die Medaille zwei Seiten. Es ist jedoch nichts von Dauer und im ständigen Wandel, auch wenn wir es gern festhalten würden.
Den Untergang unserer Zivilisation haben die Reformation und die Aufklärung eingeleitet. Nun sind wir in der flüchtigen Moderne angelangt, ohne jede Fähigkeit zur Reflexion und Umkehr, die das Grauen, das wir aus den Albträumen von Orwell und Huxley kennen, noch in den Schatten stellen wird.
Oh, Frau Schubert. Die Kombi kenne ich auch. Ich muss Sie aber leider enttäuschen. Mit dieser Kombination ist man nicht konservativ sondern schlicht ein Spießer. :)
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