@Frank Holdergrün: “Kriege in Europa und der Welt gingen immer von Abstraktionen, von Konzepten, Religionen oder Ideologien aus. Beute machen ist heute nicht mehr über Kriege sinnvoll, ...” Da verwechseln sie die Tarnung mit dem wirklichen Kriegsgrund. Wirkliche Kriegsgründe sind Ressourcen und Macht.
@ Dietmar Schubert: Und bei den Erneuerern muss ich immer an Stalin, Lenin, Mao, Pol Pot, Fidel Castro, Hitler, an all die Revolutionen, die Feldherren und Kriegstreiber denken. Kriege gehen immer nur von Nationen aus? Keine Bürgerkriege? Keine RAF? Keine Warlords? Keine Terrormilizen? Keine ethnischen Konflikte? Keine Glaubenskriege? Eine Million durch die Hutu ermordete Tutsi? Boko Haram? Al Qaida? IS? Sunniten, Schiiten, Kurden, Alawiten, Aleviten, und und und? Außerdem lassen Sie sich vom Begriff Krieg verblenden, der bei Ihnen per se an “Nation” geknüpft ist. Das schreibe ich jetzt nicht in Ihr Stammbuch - Sie haben ja keines! Überhaupt sollten Sie alles vergessen, was hier gesagt wurde, meine Replik, den Text von Herrn Eisler, die Achse. Wozu sich an irgendetwas erinnern? Ziehen Sie sich in Ihre Höhle zurück, genießen Sie Ihr Nirwana (von mir aus ohne Kaffee) und vergessen Sie alles! In der Ruhe liegt die Kraft… Ach… Was soll’s? Vergessen Sie’s…
@dr. michael kubina, Danke für diesen treffenden Kommentar, den ich voll und ganz unterschreiben kann. Konservativ sein hat auch etwas mit Anstand zu tun, mit Respekt vor anderen Menschen. b.schaller
Vielen Dank für diesen Artikel. Wiedermal gibt es hierdurch ein gehöriges Maß an geistiger Nahrung und das eigene Denken wird ordentlich angeregt. Ich versteige ich mal in der These, dass in unserer derzeitigen gesellschaftlichen Situation das Konservative oder besser gesagt das Wert-Konservative, das neue Progressive ist. Eine gesellschaftliche Diskussion über gesellschaftliche Werte und einen Werte-Kanon ist meiner Meinung nach das einzige Handlungsmodell was in die Zukunft gerichtet ist. Das die gesellschaftliche Situation, so wie Leser Rainer Niersberger es beschreibt, leider auf den ersten Blick es schier unmöglich erscheinen lässt, so zu handeln, kann und sollte die Gesellschaft nicht davon abhalten in diese Richtung zu gehen. Hierzu stelle ich nochmal eine Referenz zu dem Buch “Sozialer Kaptitalismus” von Paul Collier her. Er zitiert J. Haidt, der universelle menschliche Werte identifiziert hat. Diese lauten Loyalität, Fairness, Freiheit, Hierarchie, Fürsorge und Reinheit (i.S.v. Unantastbarkeit). Diese Werte sind Grundlage für einen Theorie des gesellschaftliche Wandels in Sinne von Collier gegen den Zerfall der Gesellschaft. Und dies scheint mir der Punkt zu sein: ein Wertkonservatismus kann sehr heilend für unsere Gesellschaft sein. Und es setzt einen gesellschaftlichen Diskurs voraus. Paul Collier sagt hierzu “Willkommen auf dem schwierigen Weg”. Und das ist nunmal auch das Gegenteil dieser “Ausschließeritis”, dem Abgrenzwahn und Diffamierung des Andersdenkenden was wir nun schon seit einiger Zeit in diesem Land erleben.
Ernsthaft, lieber Sepp Kneip, Parolen wie etwa “No Borders, No Nations”, die aktuell gerade in Kreisen der Grünen und der CDU solch begeisterte Reaktionen hervorrufen, sind in einem konservativen Umfeld möglich? Die Leute merken es nur nicht, weil Frau Merkel die Leute gleichsam hinter die Fichte führt? Ich behaupte Gegenteiliges: Solche Politik gedeiht nur in Parteien, wo sich die Leute (meinetwegen) für konservativ halten, es aber überhaupt nicht sind. Und Frau Merkel hat dies nur richtigerweise erkannt - und nutzt dies in ihrem Sinne.
Ich fürchte mich vor dem Konservatismus einer Generation Greata, die das Lebensmodell ihrer Makramee-Mamas und Piece-Papas zum allein selig machenden Dogma erheben will. – Jede gesunde Jugend im modernen Europa hat sich gegen die Eltern erhoben und muss sich gegen die Eltern erheben, denn durch die Abgrenzung gewinnen sie Identität. Derzeit jedoch scheint das Blockwartmodell attraktiver, wo ideologische Superspreader alle nicht weichgespülten Eltern und Lehrer denunzieren und ihnen Nazismus, Faschismus und Rassismus anhängen; drunter tun’s die Kiddies nicht. – Nun gut, sogar Robespierre musste am eigenen Hals erfahren, wohin Tugendterror führt.
Obwohl es heute vielen Mitbürgern eher schwer fällt öffentlich zuzugeben, ein “nicht cooler Konservativer” zu sein (gar mit leicht reaktionären Tendenzen in der Rezeptur seiner zivilisatorischen Firnis’), hier also das Geständnis: Der Lack ist noch lange nicht ab, bröselt nicht mal - und richtig cool (bis grünlich) ist nur eine Leiche.
Schön, lieber Herr Schubert, wenn Kaffeewerbung bei Ihnen solche Erfolge zeitigt… Ferner: Das Kriege bisher (immer) von Nationalstaaten ausgingen, liegt in der Natur der Sache. Denn es gab bisher nur Nationalstaaten in Europa. Nach dem letzten Krieg garantierten die Nationalstaaten in (West)-Europa Freiheit, Wohlstand, Sicherheit und die Herrschaft des Rechts. Die aktuelle Entwicklung der EU läuft diesbezüglich in eine gänzlich andere Richtung. Die EU ist das Werk von Progressiven und deren Unterstützern, so wie Sie dies einer sind. Schau`n wir mal, wo uns dieser Progressivismus am Ende hinführt… Nebenbei: Auch die Französische Revolution war eine zutiefst progressive Veranstaltung.
Ohne ihren Artikel schmählern zu wollen, aber meine Antwort auf die Frage “Was ist konservativ?” ist viel, viel kürzer: 2+2=4
@Dietmar Schubert,Kriege werden heutzutage in der halbwegs zivilisierten Welt ohne offizielle Kriegserklärung, Truppenaufmarsch und Flächenbombardierung geführt. Besatzung,Plünderung findet unter anderem Namen statt, und viel nachhaltiger. Manche haben es bis jetzt nicht mitbekommen, wollen es nicht wahrhaben,wir sind mittendrin, statt nur dabei.
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