Da fühlte sich aber jemand durch die gestrige Preisverleihung bei der Ehre gepackt. Eugen Drewermann schlägt zurück, mit einem Interview über Märchen im Deutschlandfunk, das mir Leserin C.H. empfohlen hat:
“... Das Märchen vom Rumpelstilzchen erzählt nun, dass es vielleicht sein kann, den Leistungsförderungen der Umgebung perfekt sich anzupassen, aber nur um den Preis des Opfers, der eigenen Gefühle, der eigenen Kindheit, der eigenen Persönlichkeit. Am Ende muss dieses Mädchen sich selber mit dem Kind, das es zur Welt bringt, versprechen einem Gnom, der ihm dabei behilflich ist, bei dem Kunststück, wie man aus Nichts Goldwertes schaffen könnte, behilflich zu sein, nur wenn man den Namen dieses Gnoms kennt. Zweierlei liegt in meinen Augen darin. Das Wirtschaftssystem, das wir heute haben, anerkennt überhaupt keine Werte mehr. Alles ist in den Händen des Kapitalismus wie Stroh. Brennende Urwälder, Elend in unglaublicher Form, die für nichts gilt, wenn man nur Gewinne damit einheimsen kann, und gleichzeitig aus diesem Nichtigen muss eben Gold gesponnen werden ohne Rücksicht auf die Menschen. Eine Geschichte, die über 190 Jahre alt ist, und doch so modern, wie sie nur irgend sein kann.” Ich muss Schluss machen, meine Tränen reißen mich mit sich.