Mir geht das alles nicht weit genug. Straßennamen schön und gut. Aber was ist mit überall frei erhältlichen Produkten? Mozartkugeln, Napoleon-Sekt, Bismarck-Mineralwasser etc.etc. Das können doch nicht alles lupenreine Demokraten gewesen sein. Das gehört verboten. Schlage “Supermarkt-Durchdringungs-Gesetz” vor.
Geht es um löschen der Geschichte? Wohl eher nur oberflächlich. Die SChilder werden Heute und jetzt umbenannt. Also ist es Löschung der Gegenwart. Was folgt dem Löschen der Schilder? Deutsche Namen, deutsche Personen, deutsche Städte? Es scheint nur nioch ein Frgae der Zeit, bis wir neue Schilder bekommen “Don´t buy german”
Mir fallen dazu nur krasse Worte ein: ekelhaft und widerlich! Wie kann man heutzutage Rassismus, Sexismus und Sklavenhandel ehren und salonfähig machen?
Bekanntlich ist der Sitz der frz Reifenfirma Michelin in der Kleinstadt Clermont-Ferrand. Und immer, wenn ein großes Unternehmen eine kleine Stadt dominiert, kommt es zu paternalistischen Ansprüchen. So wurden einst die Straßen der Arbeiterviertel auf Wunsch von Michelin nach guten Eigenschaften benannt: Straße des Fleißes, Straße des Ehrgeizes, Straße der Sorgfalt, Straße der Treue, Straße der Solidarität. Während man darüber heute nur noch den Kopf schüttelt, werden die Namen dennoch beibehalten, übrigens ebenso wie die in frz Städten noch immer zahlreich vorhandenen Stalingrad-Boulevards oder -Alleen, weil die Geschäftsleute irgendwann die Nase voll hatten, dauernd ihre Adressen ändern zu müssen. Aber vermutlich gibt es im Wedding keine Selbstständigen mehr, denn die Umstellung von Nachtigal oder Peter in Nzinga von Matamba ist nicht nur ideologisch voll beknackt, sondern auch geschäftsschädigend. Wer kann sich denn diesen Straßennamen merken? Im Navi richtig eingeben? Jemanden danach fragen, der den Namen selbst nicht aussprechen kann? Doch das alles juckt ja unsere Ideologen nicht, Hauptsache ein Zeichen setzen, mit dem sich andere dann herumschlagen müssen.
Die Umbennung kommt keineswegs überall. In Hamburg z.B. nicht, obwohl dort halbe Stadtviertel nach Kolonialherren benannt sind. Sloman, Caprivi, Morewood, Goßler, Windhukkai usw. Vor dem Afrika-Haus stehen sogar noch bronzene Kolonialfiguren. Erwischt hat es bisher nur den Reichspräsidenten Hindenburg. Allerdings nur zur Hälfte, denn eine Hälfte der Hindenburgstrasse blieb erhalten (wg Anwohnerklagen), die andere Hälfte wurde zur Otto-Wels-Strasse. Dort gab es keine Proteste, sie führt nur durch den Stadtpark, Anwohner gibt es da nicht. Seitdem ist Ruhe, denn die meisten dieser Strassen liegen dummerweise in Blankenese, Eppendorf usw. Da ist das Risiko zu gross, das man auf teure Rechtsanwälte trifft. Merke: Linke Geschichtsklitterung muss man sich auch leisten können.
Das Auslöschen nicht erwünschter Geschichte gehörte schon immer zu den Wesensmerkmalen eines sozialistischen Furor, welcher sich für unfehlbar und endgültig hält - egal ob in Bamiyan, in Palmyra, in der historischen Mitte Berlins oder eben im Wedding. Schämt euch, Genossen!
Beim derzeitigen intellektuellen Zustand der Grün/SED-affinen Berliner SPD könnte man glatt vermuten, dass das Engagement der Sozialdemokraten im Kaiserreich gegen Sklavenjagd- und Handel deshalb irrelevant ist, da dieser nun einmal in Ostafrika weitestgehend in muslimischer Hand war (besonders bekannt natürlich das fromme Sanisbar als Hauptumschlagplatz der Beute). Selbst wenn diese kleinen, kleinen Leute die Bildung besäßen, das zu wissen, gehört der muslimische Sklavenhandel nicht zu deren geschichtspolitischen Prioritäten, um es höflich zu formulieren.
Die SPD 2017 ist nur noch erbärmlich. Es wird Zeit, dass diese Partei in der Versenkung der Geschichte verschwindet und optimalerweise dabei die Grünen und Linken gleich mitnimmt.
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