Thomas Rietzschel / 23.12.2018 / 17:06 / Foto: Quantum Europe / 23 / Seite ausdrucken

Kling, Glöckchen, klingelingeling – Danke, Günther!

Das könnte die Lösung sein. Kurz vor dem Fest überraschte Günther Oettinger noch mit der Idee des Jahres. Was der polyglotte Schwabe – „we are all sitting in one boat“ – vorschlägt, wäre ein Befreiungsschlag. Die deutschen Ministerien sollten nach Oettingers Vorstellung ins Ausland übersiedeln, ihre Zelte in Brüssel oder Luxemburg aufschlagen. Denn „außerhalb Berlins“ könnten sie „viel effizienter Politik machen“. Auch „würde die Bundesrepublik von einem solchen Schritt selbst profitieren“.

Wer wollte das bestreiten. Welche Möglichkeit eröffneten sich, denkt man allein an den Platz, der durch den Umzug geschaffen würde. In den aufgelassenen Ministerien könnte Neues entstehen. Unverhofft gäbe es Freiräume für das Wirken von Fachleuten, indes die ausgesiedelten Politiker in den Reservaten der EU ihren Visionen nachhängen dürften, ohne länger einem Volk begegnen zu müssen, das sie ohnehin nicht versteht. Beide Seiten kämen auf ihre Kosten.

Alles Blödsinn? So könne es Oettinger, der EU-Kommissar für Haushalt und Personal, doch nicht gemeint haben. Natürlich nicht. Nur ist es mit den Ideen eben so eine Sache. Mitunter wachsen sie dem, der sich mit ihnen hervortun will, über den Kopf. Anders als beabsichtigt bringen sie andere auf den Trichter. Unter der Hand können sie das Chaos auslösen oder zu einem Geniestreich ermuntern. Und was sonst als eine geniale Ironie der Geschichte wäre die Einweisung unserer politischen Kaste in den geschlossenen Turmbau zu Brüssel? 

Dass er uns diesen Plan zum heurigen Fest bescherte, dafür sei Günther Oettinger mit den besten Wünschen zur Weihnacht bedankt. Auf sein Wohl!

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Dionys Rummelsberger / 23.12.2018

Schritt für Schritt wird in EU-Europa ein lupenreiner Zentralismus (Kommunismus) aufgebaut. Deshalb bin ich von Herrn Oettingers Vorschlag, die deutschen Ministerien ins Ausland zu übersiedeln (natürlich würden die anderen EU-Länder nachziehen!), in keinster Weise überrascht. Im Gegenteil, es passt genau in das Bild der links-grün-roten Merkel-Macron Politik. Wir steuern auf das gleiche politische System wie in der ehemaligen Sowjetunion zu, ein System ohne Meinungsfreiheit, ohne Entfaltungsfreiheit, ohne Informationsfreiheit, ohne Recht auf Eigentum und ohne “Nationalität”. Das Tempo in Richtung mehr Europa (mehr Zentralismus) wurde in den letzten Jahren von den links-grün-roten Merkel-Machthabern enorm forciert. Man nutzte geschickt die Schulden-Euro-Griechenland-Portugal-Irland Krisen (die eigentlich von dem irrsinnigen EU-System selber verursacht wurden) aus, um immer mehr Institutionen zu installieren und damit immer mehr nationale Zuständigkeiten nach Brüssel abzugeben. Und zum lupenreinen Zentralismus (Kommunismus) gehören auch Ministerien die fernab von Ihrer Heimat in Paläste sitzen. Das nennt man dann Bürgernähe!

Paul Siemons / 23.12.2018

Dumm ist das nicht. Sollte das deutsche Volk nach Vorbild anderer Völker (zum Beispiel der Rumänen 1989) im Land mal tüchtig durchwischen, wären die davon hauptsächlich Betroffenen nicht zu greifen.

Wilfried Cremer / 23.12.2018

Berlin ist als Hauptstadt eine Krücke. Brauchen wir überhaupt eine? Jahrhunderte lang ging’s ohne. Wohl daher dieses Identitätsgedöns. Obwohl, geben tat es schon eine, aber jwd. und transmontan. Und die Regierenden? Ewig op jöck.

Harald Kurz / 23.12.2018

Wollen sich unsere Politprofis schon jetzt absetzen? Das Chaos ist doch noch gar nicht ausgebrochen. Würde aber zur jetzigen Zeit passen. Dem Michel die Welt erklären, ihm sagen was er nicht mehr sagen darf und dann wenn es eng wird verpinkeln. Ich fürchte die Bagage macht sich wirklich irgendwann aus dem Staub. Frohe Weihnachten.

Werner Arning / 23.12.2018

Ach so Günther, now I verstand you better. You mean it iss better for Germany and Europa wenn we are all togeser in Brüssel or in Luxemburg. Very good idea. Senn it iss not so far for Jean-Claude to come to us. Senn we can drink our Glas of Rotwein togeser. Wissout driving a car. Sätt is very kind of you, Günther.

armin wacker / 23.12.2018

Wir haben echt zu viele Pfeifen nach Bruessel geschickt. Kann sich noch jemand an Bangemann oder wie war der Name? Erinnern. Mein Gott warum hast du uns verlassen?

Werner Arning / 23.12.2018

Ja klar, wie wäre es etwa ebenfalls den Teil der Agentur für Arbeit auszulagern, der sich um die Auszahlung von Hartz4 kümmert. Etwa nach Griechenland oder nach Italien, Frankreich ginge auch. Dort besteht doch viel mehr Nachfrage nach Unterstützung als bei uns. So wäre das Geld unmittelbar dort, wo es Not tut. Wurde dergleichen nicht von der SPD und Anderen schon vorgeschlagen? Eine gesamteuropäische Arbeitslosenversicherung? Die Abteilung, die für die Vermittlung von Arbeit zuständig ist, könnte ja in Deutschland bleiben. Und das deutsche Finanzministerium nach Paris? Da würde sich unser bester Freund Macron aber freuen. Nur wohin mit einem eventuell noch zu gründenden Wahrheitsministerium? Das bleibt besser in Deutschland.

Gabriele Klein / 23.12.2018

...., in einem Land ohne Grenzen folgen solche Ideen nur logisch…..Das “grenzenlose” Deutschland wird Eins mit jenem Europa das es von nun an mit “Links”  regiert.  Wie sangen die nazis einst:  ..und heute gehört uns Deutschland, morgen die ganze Welt…(Europa gabs als Zwischenhalt damals noch nicht)  .....Fehlt nur noch eine europäische Armee unter deutscher Hoheit als Sprunbrett für den deutschen (pardon, europäischen) Startsprung in die internationalen Gewaesser Wen wundert in diesem Zusammenhang, die im Netz kursierende Frage ,ob wohl ein gewisser Herr Selmayr, der laut Spectator v. 10. März 2018 plötzlich aus dem deutschen nichts als General Secretary der EU Commission auftauchte, zukünftig vielleicht Europa in der “europäischen” Botschaft in London vertreten würde? Aber halt, auf Euractiv vom 13. Dezember las ich, dass 71 % des Parlaments Selmayer’s Rücktritt wünscht. Vielleicht fakenews? Denn diese Kunde über das Ende der Karriere eines deutschen Hans Dampf in allen europäischen Gassen schaffte es irgendwie nicht in die Medien,.... Könnte dies garheissen , dass wenn er nicht zurückgetreten ist, er noch heute “regiert”.....? .....halt ohne das Parlament wie in Deutschland schon lange usus….......

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