Der Direktor des Internationalen Währungsfonds (IMF), Dominique Strauss-Kahn, hat vor verheerenden Folgen durch die weltweite Explosion der Lebensmittelpreise gewarnt. Sollte Nahrung so teuer bleiben wie bisher, drohe die Bevölkerung einer sehr grossen Zahl von Ländern mit furchterregenden Konsequenzen konfrontiert zu werden, sagte er am Samstag während der gemeinsamen Frühjahrstagung von IMF und Weltbank in Washington. «Hunderttausende Menschen werden hungern müssen, Kinder werden an Mangelernährung leiden», sagte Strauss-Kahn. Die ganze Wirtschaft von armen Ländern könne zerstört werden. «Es ist nicht nur eine humanitäre und wirtschaftliche Frage, sondern auch eine, die die Demokratie betrifft», sagte Strauss-Kahn.
Als wichtigste Auslöser der Preisexplosion gelten neben den Agrotreibstoffen auch veränderte Ernährungsgewohnheiten in aufstrebenden Staaten wie China, ausgedehnte Dürren etwa in Australien und der hohe Ölpreis. Dennoch halten die Schweiz und die EU sowie die USA am Ziel fest, mehr Treibstoff aus Nutzpflanzen zu gewinnen. Die EU möchte den Anteil an Biosprit am Kraftstoffverbrauch auf 10 Prozent steigern.