Ansgar Neuhof / 19.01.2020 / 14:00 / Foto: Wolfgang Sauber / 22 / Seite ausdrucken

Klima-U-Boot: Genossen auf Kreuzfahrt

Bekanntlich (zumindest für Nicht-nur-Mainstream-Konsumenten) ist die SPD ein großer deutscher Immobilien- und Unternehmenskonzern mit angeschlossener Partei. Klimapartei, um genau zu sein, so jedenfalls nennt sie sich selbst. Klimakiller-Partei wäre wohl ehrlicher. Wie kürzlich in dem Artikel „Klimasause mit dem SPD-Reiseservice“ berichtet, besitzt die selbsternannte Klimapartei ein eigenes Reiseunternehmen und bietet unter der Marke SPD-Reiseservice ihren Mitgliedern und Freunden alles an, was der urlaubende Genosse so begehrt, von Fernreisen bis Kreuzfahrten. 

Nun gilt unter Anhängern des Klimaschismus der Tourismus als Klimakiller. In besonderem Maße seien die deutschen Touristen am Klimakillen beteiligt, sie lägen im weltweiten Vergleich auf Platz 3 der Treibhausgasverursacher hinter denen aus USA und China. Um – so darf man mutmaßen – dem Klima den Todesstoß zu versetzen, hat die SPD vor ein paar Wochen heimlich, still und leise gleich noch ein zweites Reiseunternehmen gegründet, das nicht auf Mitglieder und Freunde fokussiert ist, sondern wohl auf die Grünen Vielflieger abzielt. 

Bontravo GmbH heißt das am 4.11.2019 im Handelsregister Berlin-Charlottenburg (Register-Nr. HRB 211762) eingetragene Unternehmen, das der SPD über ihr Konzernunternehmen Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft mbH (DDVG) zu 70 Prozent gehört. Zweck des neuen SPD-Unternehmens ist der Betrieb eines Online-Reisebüros und die Veranstaltung von Reisen; sowohl konventionelle als auch nachhaltige Reisen sollen angeboten werden. Also alles von Wandern im Harz bis Kreuzfahrt in der Karibik, egal, wie „klimaschädlich“ es ist. 

Natürlich findet man zu der Neugründung weder eine Pressemitteilung der SPD noch einen nennenswerten Bericht in irgendeiner der zahlreichen Zeitungen des SPD-Medienimperiums. Auch auf der Internetseite der Bontravo GmbH gibt es keinen Hinweis auf die SPD-Beteiligung – wie bei den SPD-Zeitungen. 

Die Reiseangebote von Bontravo sind nicht der Rede wert. Das Übliche (siehe hier): Städtetrips nach New York und London, Fernreisen nach Mauritius, Thailand oder Vietman, Cluburlaub auf Fuerteventura und selbstverständlich auch wieder Kreuzfahrten, zum Beispiel im Mittelmeer oder in Südnorwegen. Wer seinen CO2-Fußabdruck erhöhen will, ist augenscheinlich bei der SPD und ihren Unternehmungen gut aufgehoben. 

Foto: Wolfgang Sauber Xenophon) via Wikimedia Commons

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Gottfried Meier / 19.01.2020

Es wäre interessant, wie das neue Führungsduo das rechtfertigt. ???

Rolf Mainz / 19.01.2020

Aber, aber, womöglich erfolgen diese Reisen ausschliesslich aus Klimaforschungszwecken (seit jüngstem als sog. Neubauer-Effekt bekannt, auch parteiübergreifend möglich). Und/oder es erfolgen parallel betreffende Einzahlungen in diverse, aufkeimende Klima"fonds” (sprich: neudeutsche Form des Ablasshandels). Alles eine Frage der Haltung, oder?

Karsten Dörre / 19.01.2020

Die immer mehr durchsickernden Hinweise, den schönsten Urlaub im benachbarten Wald oder auf dem eigenen Balkon zu machen, sind eine unschöne Erinnerung an die Urlaubstipps der eingemauerten DDR.

Frank Volkmar / 19.01.2020

Das Reiseunternehmen mit den U-Booten, die dann wieder getaucht nach Südamerika unterwegs sind, wenn es brenzlig wird ?

U. Unger / 19.01.2020

Ich wünsche viel unternehmerischen Erfolg, logisch. Den werden Sie sicher brauchen beim bekannten Geschick. Neue Heimat hat ja damals toll geklappt, DGB/SPD. Mehr Sachverstand als Air Berlin und Thomas Cook? Dazu noch Kernkompetenzen im digitalen Neuland? Geeignete Manager? Ach, ich vergaß die Frankfurter AWO. Und die ohne Staatsknete zum Scheitern verurteilte Printpresse. Gestriger als die SPD, geht nicht!             

Wolf Hagen / 19.01.2020

Verlogener roter Haufen! Na ja, zumindest geben sie sich alle Mühe, im Willy-Brandt-Haus, sich selbst in die wohlverdiente Bedeutungslosigkeit zu schießen.

beat schaller / 19.01.2020

Ich frage mich wirklich, was es in EUtschland ausser der Vernunft auch noch nicht gibt.? b.schaller

Jochen Becker / 19.01.2020

Manchmal frage ich mich, ob die Politikdarsteller von SPD und Grünen wirklich an den nahen CO2 Tod glauben und es nicht insgeheim für den Unsinn halten, der es ist. Klar, nach außen müssen sie sich an das Drehbuch halten, weil sie sonst neu besetzt werden. Aber eigentlich ist ihnen das ganze Theater sowieso egal, da sie wissen, dass sie nicht wirklich etwas ausrichten können - Hauptsache der monatliche Gehaltscheck kommt.

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