Günter Ederer / 24.07.2019 / 12:00 / Foto: Tim Maxeiner / 30 / Seite ausdrucken

Klima, Klima über alles (3)

Versetzen wir uns in das Jahr 2030, also in die nahe Zukunft, und unterstellen, dass die Forderungen der Klimamodellierer weitgehend erfüllt wurden: Anstieg der Fleischpreise, so dass sich das nur noch eine Minderheit leisten kann, Halbierung des Individualverkehrs etc. Also wir unterstellen: Deutschland schafft den Kohleausstieg bis 2030, so wie das die Kinder und Hardcoregrünen verlangen.

Nukleare Vorbilder

Was dann in Europa passiert wäre, zeigt ein Blick auf die Selbstverpflichtungen der europäischen Staaten. Deutschland hätte dann ungefähr die Hälfte der Dekarbonisierung Europas geleistet, entsprechend der bisherigen europäischen Vorgaben. Das heißt unter anderem: Die Strompreise in Deutschland sind noch einmal massiv angestiegen und weit mehr als doppelt so hoch wie in Frankeich. Heute schon beträgt der CO2-Ausstoß in Frankreich nur 4,38 Tonnen CO2 pro Einwohner im Vergleich mit Deutschland, das mit 8,88 Tonnen pro Einwohner fast doppelt so viel zum Weltuntergang beiträgt. Frankeich hat 2019 nur noch 1,9 Prozent Anteil an der Kohleverstromung, die es selbstverständlich eingestellt hat. Dafür bleibt es bei über 50 Prozent Atomstrom für die Elektrizitätsversorgung.

Auch Finnland ist ein Musterknabe. Es hat seinen CO2-Ausstoß aus Kohle auf Null gebracht und durch Kernkraftwerke ersetzt. Letzteres wird in Deutschland allerdings kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen. Finnlands Preis- und Wettbewerbsvorteil ist aber keine Bedrohung, weil das Land nur fünf Millionen Einwohner hat und deshalb für das Weltklima völlig unbedeutend ist. Dafür behauptet Finnland, dass seine neuen Atommeiler nicht mehr "durchbrennen" können, also Katastrophen wie in Tschernobyl und Fukushima unmöglich sind. Dieser Reaktortyp, der auch in China gebaut wird, entwickelt sich zu einem Exportschlager. In Deutschland kommt er nicht zum Einsatz, weil es den Grünen 2025 gelungen ist, das Verbot der Nuklearindustrie ins Grundgesetz zu schreiben.

Heuchler und eingebildetes Vorbild

Spannend ist ein Blick nach Norwegen. Das verfolgt eine besonders raffinierte Strategie. Das Land brüstet sich mit hoch subventionierten E-Autos. Der Strom stammt aus Wasserkraft. Die Subventionen kommen aus dem größten Staatsfonds der Welt mit über einer Billion Dollar Vermögen. 2019 verkündete Norwegen, dass der Staatsfonds sich aus der Beteiligung von Kohlebergwerken und Kohlekraftwerken weltweit zurückziehe. So spiele Norwegen eine Vorreiterrolle der grünen Finanzpolitik. Liebe Norweger: Das ist eine Strategie der maximalen Heuchelei. Der Billionenfonds beruht auf Öl- und Gaseinnahmen. Und die werden nicht gedrosselt, obwohl sie auch zur Kohlenstoffwirtschaft gehören. Im Gegenteil: Das Land hat gerade, sehr zum Missfallen der Umweltschützer, neue Explorationsgebiete nördlich der Lofoten freigegeben. Statt in Kohlebergwerke, können die vielen Milliarden in die Bergwerke fließen, die Lithium, Kobalt und seltene Erden fördern.  Die damit verbundenen bürgerkriegsähnlichen Zustände, im Kongo z.B., die Menschenrechtsverletzungen und Naturausbeutung, werden kaum thematisiert.

So könnten wir nun Staat für Staat in Europa analysieren und dabei auf allerlei Verwunderliches treffen. Zum Beispiel, dass Griechenland, das zu über 50 Prozent von der Braunkohle abhängt, gerade seine Kraftwerke auch mit Krediten der deutschen staatlichen KfW-Bank modernisiert und dass Nuklearkraftwerke in mehreren Ländern im Bau und in Planung sind. Der deutsche Weg, der als Vorbild dienen soll, findet also keine Nachahmer.

Verheerend für den Ausstieg aus der Kohlenutzung ist die Begriffsverwirrung, die durch die Gleichsetzung von Klimaschutz und Umweltschutz erfolgt. Es ist den grünen Lobbyisten ziemlich gut gelungen, Klimaschutz, der ja nichts anderes ist als Energiepolitik, mit Umweltschutz gleichzusetzen. Dass für Windkraftanlagen Schneisen in Wälder geschlagen werden müssen, Millionen Vögel und Fledermäuse geschreddert werden, die Gesundheit von Menschen gefährdet wird, dass Landschaften unter Solarstrommodulen verschwinden, Monokulturen von Energiepflanzen, wie Raps und Mais die Artenvielfalt bedrohen, wird konsequent von der grünen Front geleugnet.

Für 2018 hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt errechnet, dass durch Windkraftanlagen 1.500 Tonnen Insekten vernichtet wurden. Die Rotorblätter sind oft schwarz vor Insektenleichen. Die Prediger der Klimamodellierer haben darüber keine TV-Beiträge hergestellt, wenn sie über Umweltthemen Filme zeigten. Diese verlogene Energiepolitik erhöht nicht nur das grüne Wählerpotenzial, sondern speist auch ihre Spendeneinsammlungskassen.

Große Kohleländer

Also noch einmal hypothetisch: Wir unterstellen, das Treibhausgas bedroht tatsächlich unser Klima, ja unsere Zukunft. Und wie gesagt: Europa und vor allem Deutschland, das ungefähr zwei Prozent des Welttreibhausgases emittierte, hat es geschafft, total klimaneutral zu werden, so wie es die grünen Aktivisten und die Kinder auf den Straßen wollten. In diesem Fall müssen wir allerdings eine deprimierende Feststellung treffen: Die Erderwärmung geht auch 2030 ungebremst weiter und die Treibhausgase steigen in bisher unbekannte Höhen. Die Ursachen für diese Hiobsbotschaft: Jahrelang haben Politiker und ihre journalistischen Hofsänger nicht berichtet, was wirklich auf der Welt passiert. Nicht was berichtet wurde, bestimmt 2030 die Klimawirklichkeit, sondern was nicht berichtet wurde.

Beginnen wir mit China, dem größten Emittenten. Der Staat arbeitet auf den Klimakonferenzen artig mit. Peking hat das Pariser Abkommen unterzeichnet. Warum sollte es das auch nicht tun? Schwellenländer müssen noch keine Treibhausgasreduktionen bekannt geben. Nach internen, sehr zuverlässigen Informationen, die durchaus nachvollziehbar sind, produziert China zur Zeit 67 Prozent seiner Energie aus Kohle und wird dies auf unabsehbare Zeit auch weiterhin tun. China weiht jede Woche mehr Kohlekraftwerkskapazitäten ein, als Deutschland insgesamt stilllegen wird. Die Gründe sind plausibel: China hat schier unerschöpfliche Kohlereserven, die die billigste Energie, die es in China gibt, liefert. Allerdings befinden sich die Kohlevorräte fast alle im Norden des Landes. Die boomende Industrie und der größte Bedarf sind südlich des Jangtse-Flusses. 50 Prozent der gesamten Kapazität des Riesenreiches ist damit ausgelastet, Kohle von Nord nach Süd zu bringen. Deshalb baut China auch Solar- und Windkraftanlagen im Süden und Norden. Dazu kommen 38 Kernkraftwerke in Betrieb, 21 im Bau und weitere 38 in der Planung. Diese Kapazitäten verführen unsere Politiker dann zu so irreführenden Aussagen, wie sie Bayerns angepasster Ministerpräsident Söder gerade wieder gemacht hat: China errichte, sagte er, mittlerweile mehr erneuerbare Energie, als jedes andere Land. Stimmt: Aber es bleibt trotzdem, dass der Anteil der Kohle auf 67 Prozent festgelegt ist. Trotz des massiven Ausbaus der Kernkraft trägt sie nur zu zehn Prozent des Energiebedarfs bei.

Auch das 1,3-Milliarden-Volk der Inder hat 370 Kohlekraftwerke im Bau und der Planung, ungeachtet der rhetorischen Verpflichtungen, die das Land in dem Pariser Klimaabkommen angegeben hat. Indiens Energie stammt zu 70 Prozent aus Kohle. Zusätzlich sind sechs weitere Kernreaktoren in Vorbereitung, alles Energiequellen, die in Deutschland eliminiert werden. Besonders pikant: Vor wenigen Monaten hat Indien den Vertrag mit Australien geschlossen, eines der größten Kohlevorkommen der Welt im australischen Bundesstaat Queensland ausbeuten zu können. Dafür wird auch ein neuer Hafen an der Küste in der Nähe des Barrier-Riffs gebaut.

Hintergrund dieses Deals: Bei der Wahl in Australien hat Queensland überwältigend für die Liberale Partei gestimmt, die den Kohleabbau unterstützt. Die oppositionelle Labour Partei verlor dadurch einen schon sicher geglaubten Sieg. In den grünen Front-Meldungen klang das noch ganz anders. Da wurde von Indiens Stopp von Kohlekraftwerken bis 2024 geschrieben, was auch Auswirkungen auf den Kohleabbau in Australien habe. Nun ist alles ganz anders gekommen.

Eine Luftnummer im Flugverkehr

Erfolgreich wurde bis 2030 in Europa auch der Luftverkehr stranguliert. Für das Weltklima hatte das allerdings keinerlei Auswirkungen. Karsten Schwanke, ARD-Meteorologe und Klimawandelerklärer, hatte zwar der Luftfahrt bescheinigt, dass sie nur zu einem Bruchteil für das Treibhausgas verantwortlich sei. So wäre bei einem völligen weltweiten Verbot des Fliegens, die Klimakatastrophe nur um 5 Jahre aufgeschoben.

Die Realität: Der Luftverkehr nahm vor allem in Asien rasant zu. Wegen des erfolgreichen Wirtschaftswachstums benötigte allein Indonesien für den Zeitraum ab 2020 zusätzlich 250.000 Flugkapitäne. In Europa stürzte das Flugverbot ehemalige blühende Touristenzentren in völlige Armut.

Die UN-Klimagipfel und Wirtschaftsgipfel zum Thema Klimarettung sind auch Gipfel der Heuchelei und sinnloser Geldverschwendung. Zum Weltwirtschaftsforum 2019 im schweizerischen Davos hatten sich 1.500 der mächtigen Wirtschaftsbosse und Politiker angesagt, die mit ihrem Privatflugzeug kamen. Sie wurden dann von allen überfüllten Schweizer Flughäfen per Helikopter nach Davos geflogen. Dort bejubelten sie die 16-jährige Greta. Verlogener geht es kaum.

Ähnlich sind die Ergebnisse der UN-Klimagipfel zu bewerten. 187 Staaten haben an dem Pariser Klimagipfel teilgenommen, und die meisten haben das Abkommen mittlerweile unterschrieben und ratifiziert. Die Mehrheit der Entwicklungsländer hat nur zugestimmt, weil ihnen ein Klimafonds versprochen wurde. Von 2020 bis 2025 sollen demnach die Industriestaaten jährlich 100 Milliarden Dollar überweisen, damit die armen Länder für die Folgen der Erderwärmung, für die ja laut UN-Klimabehörde IPCC die Industriestaaten verantwortlich sind, entschädigt werden.

2030 wird dann festgestellt, dass in keinem einzigen Jahr die 100 Milliarden eingezahlt wurden und dass das Geld, das in die Entwicklungsländer geflossen ist, wie auch schon früher der Großteil der Entwicklungshilfe, in korrupten Kanälen verschwand. Zu den wenigen Staaten, die ihre Zusage hielten, gehört wahrscheinlich Deutschland. Die Vorstellung, dass nach 2050 der Fonds erweitert werden sollte und auch die Schwellenländer wie China und Indien einzahlen werden, wurde aufgegeben.

Gipfel der heißen Luft

Das nächste Massentreffen der Klimagemeinde findet dieses Jahr in Santiago de Chile statt. Das heißt auch: Über zehntausend Treibhausgasbekämpfer fliegen in eine Stadt, die besonders weite Anflugwege hat. Aber dafür werden die Luftfahrtsünder sicher in eine Ablasskasse zahlen, mit der dann irgendwo etwas unternommen wird, was wir aber nicht erfahren werden.

Der Chilegipfel wird wieder nächtelange Verhandlungen über die Verbindlichkeiten für Treibhausgasminderungen der einzelnen Staaten ergeben. Es werden Einigungen erzielt, damit der Gipfel eine gemeinsame Erklärung abgeben kann, und wir werden eine zufriedene deutsche Umweltministerin und Kanzlerin hören, egal, wer dann diese Posten gerade innehat. Faktisch aber wird nichts passieren. Denn was immer die Staaten beschließen, es gibt keine Sanktionen, wenn die verabredeten Ziele nicht eingehalten werden. Im Endeffekt ist alles, was in Chile passiert, heiße Luft außer, die Industriestaaten werden noch deutlicher an den Pranger gestellt, weil sie durch ihren Lebensstandard soviel Treibhausgas schon ausgestoßen haben.

Die unter dem Dach der UN organisierten Klimakonferenzen erinnern an die Menschenrechtskonvention der UN von 1948. Sie wurde mittlerweile auch für alle Staaten verbildlich verabschiedet. Aber haben wir für die Menschen dieser Welt wirklich eine durchgreifende Verbesserung ihrer Rechte erzielt? Sitzen im Sicherheitsrat mit China und Russland nicht zwei Staaten, die jedes noch so verbrecherische Regime unterstützen, wenn es ihren Interessen dient? Wie viel Diktaturen in Afrika und wie viele Potentaten in Asien, deren Staaten Mitglied der UN sind, haben sich einen Dreck darum geschert, wenn sie an die Einhaltung der Menschenrechte erinnert wurden? Venezuela und Syrien sind dem Pariser Klimaabkommen beigetreten, und sie haben vor langer Zeit die UN-Menschenrechtskonvention ratifiziert. Na und? Die Konferenz in Chile, wie auch bisher alle anderen Massenveranstaltungen der Klimafront, wird auf das Wetter und das Klima keinerlei Einfluss haben, unabhängig davon, ob die Klimaretter oder die Klimaskeptiker recht haben.

Der Sieg der Staatsgläubigen

Deutschlands Ausstieg aus der eigenen Braunkohle liefert für die Symbolpolitik der Klimarettung unfreiwillig einen leicht überprüfbaren Beweis. Was wir an Treibhausgas reduzieren, ist für den Welt-CO2-Haushalt nämlich kaum noch messbar. Die Vorstellung gar, die wie ein Mantra von den grünen Illusionisten wiederholt wird: Deutschlands Energiepolitik werde weltweit als Modell beobachtet und habe einen Vorbildcharakter, spukt nur in den Köpfen einer deutschen Partei und den verängstigten Sozis und Konservativen. Wenn Deutschlands Weg in die CO2-freie Zukunft beachtet wird, dann nur, um als Abschreckung zu dienen, dass es vorführt, wie sich ein blühender Industriestaat durch eine verfehlte Energiepolitik selbst ruiniert.

Zu den politischen Siegern gehören 2030 auch die "Linken" aller Schattierungen. Mehrfach hat die Parteivorsitzende der deutschen Linken, Katja Kipping, betont, dass mit der Energiewende auch der Kapitalismus überwunden und die profitorientierten Konzerne zerschlagen werden müssen. Das ist gelungen. Die CDU/CSU hat sich hoffnungslos in wirtschaftspolitischen Widersprüchen verfangen. Ludwig Erhards Markwirtschaft ging in Subventionsorgien für den Energieumbau und planwirtschaftlichen Eingriffen spurlos unter.

Manager, wie der VW-Chef Herbert Diess, konnten erfolgreich 5.000 Euro pro Auto Staatshilfe fordern, weil dieser Staat unerfüllbare Pläne für die Elektromobilität erlassen hat. Prinzipienlos und mit völlig verlotterten inhaltlichen Ideen ließen und lassen sich die Unionsparteien an der Nase im ideologischen Nirwana herumführen, was zu so fassungslosen Entscheidungen führt, dass der Staat für die E-mobil-Ladesäulen bezahlt. Das ist so, als ob der Staat die Tankstellen subventioniert hätte, um den Automobilverkauf anzukurbeln.

Das Ende der deutschen Marktwirtschaft

Den Preis für diese Politik zahlen die Arbeitnehmer mit sinkendem Lebensstandard, während die Managergehälter ungebrochen weiter steigen und die Aktionäre aus Scheingewinnen hohe Dividende erwarten können.

Frankreich erklärte schon 2019, dass das deutsche ordoliberale Modell endlich abgedankt hätte, was vom orientierungslosen Wirtschaftsminister Peter Altmaier indirekt bestätigt wurde, als er staatlich geförderte Wirtschaftsschwerpunkte umsetzte. Die deutschen Parteien lieferten sich einen Wettbewerb darin, wer am gründlichsten die Überreste der sozialen Marktwirtschaft beseitigen kann. Grundeinkommen, Mietbremsen, Fahrverbote, Essensvorgaben, Gleichstellungsvorschriften, ökologischer Zwangsanbau von Nahrungsmitteln, Handelsverbote, moralisch motivierte, nicht mehr sanktionierte Gesetzesüberschreitungen etc. erlässt. Aus der Klimarettung ist ein bürokratischer Monsterstaat mit gegängelten Einwohnern geworden, die das alles durch ihr Wahlverhalten selbst verschuldet haben.

Beim G20-Gipfel in den letzten Wochen in Osaka zeigten sich neben den USA, die ganz aus der UN-gesponserten Klimapolitik ausgestiegen sind, auch Brasilien, Russland, Saudi-Arabien, Australien und die Türkei als Wackelkandidaten, die zwar den jährlichen Konferenzzirkus mit jeweils über 10.000 Teilnehmern mitmachen, aber nichts unternehmen, was auch nur im Ansatz ihre Wirtschaft belasten würde. Wenn fast alles, was mit Klimawandel diskutiert wird, ungewiss ist, so stimmt eine Aussage ganz bestimmt: Sollte der Mensch mit seinem Lebenswandel für die Erderwärmung bis hin zur Klimakatastrophe verantwortlich sein, dann geht die Welt eh unter.

Es gibt nicht das geringste Anzeichen, dass die Welt aus der Kohlenstoffwirtschaft aussteigt. Überall in der Welt werden neue Öl- und Gasfelder erschlossen, neue Pipelines gebaut, in Deutschland Northstream II zum Beispiel. Es werden Wälder abgeholzt, auch für Palmöl als Spritbeigabe. Die auf zehn Milliarden zusteuernde Menschheit verlangt mehr Nahrungsmittel, neue von Naturkatastrophen gefährdete Landschaften werden besiedelt. Der Konflikt Umweltschutz gegen Energiebedarf wird mit Gewalt ausgetragen. Und selbst in den Industriestaaten wird der bisher eingeschlagene Weg, das Klima zu Lasten der niedrigen und mittleren Einkommensschichten zu retten, nicht ohne Konflikte ablaufen. Die Gelbwesten in Frankreich haben da gezeigt, was noch möglich ist.

Den ersten Teil dieser Folge finden Sie hier

Den zweiten Teil dieser Folge finden Sie hier.

Foto: Tim Maxeiner

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netiquette:

Hjalmar Kreutzer / 24.07.2019

“...die das alles durch ihr Wahlverhalten selbst verschuldet haben.” Daher kein Mitleid mit den Öffi-Konsumenten, Schlafschafen und gutmenschlich Wählenden. Nach meiner Konstitution und Lebensweise wurde mir eine statistische Lebenserwartung von 72,5 Jahren errechnet. Im Jahre 2030 würde ich das 73. Lebensjahr vollenden. Dann so long, Folks, und einen schönen Weltuntergang noch!

Richard Rosenhain / 24.07.2019

Um meine bereits geäußerte Kritik noch einmal zu erläutern: Es ist schön, dass sich alle in der achgut-Community in ihrer Meinung bestätigt sehen und sich so lange auf die Schultern klopfen, bis sie bis zum Bauchnabel im Boden versunken sind. Aber kann mir mal jemand erklären, wie ich mit diesem - zweifellos guten -Text NACH AUSsEN argumentieren soll? Da bekomme ich sofort das Argument, dass das eine Einzelmeinung eines Nichtfachmanns in einem „rechtspopulistischen Magazin“ ist - und Ende der Diskussion. Deswegen brauche ich Quellen! Der Autor nennt sie aber nicht. Ist es Faulheit, Schlampigkeit, oder sind seine Aussagen falsch? Ich will hier nicht glauben, sondern WISSEN. Und dazu braucht man die Quellen, um zu verifizieren/falsifizieren und gegenüber anderen zu argumentieren. Punkt. Danke.

W.Draeger / 24.07.2019

“Aus der Klimarettung ist ein bürokratischer Monsterstaat mit gegängelten Einwohnern geworden, die das alles durch ihr Wahlverhalten selbst verschuldet haben.” Dieser eine Satz erklärt kurz, aber präzise, warum es so gekommen ist. Zwei Weltkriege haben die Deutschen nicht in die Knle gezwungen, das schaffen sie jetzt kollektiv auf andere Art.

H. Schmidt / 24.07.2019

Besonders heute jammert die Deutsche Presse wieder über Temperaturen über 30 Grad. Darunter auch der Focus. Meine Güte aber auch. Da ist Sommer in Deutschland. Meist wird gejammert weil zu kalt und zu verregnet, und dann ist es mal 3-4 Tage heiß am Stück bricht alles in Panik aus. Was soll da ich sagen der z.B. in Thailand sitzt und das ganze Jahr über 30 Grad hat. Wenn es mal unter 30 Grad hat frieren die Einheimischen hier. Die letzten 6 Wochen waren +/- 35 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit (also Tropen Wetter) Das einzige was hier gejammert wird ist der Regenmangel weil die Bauern ihre Reisfelder vertrocknen sehen (und das während der sonst üblichen Regenzeit). Dieses Deutsche Luxus-Gejammer muss sich erst einmal ein Land auf der Welt leisten können.

Leo Hohensee / 24.07.2019

@Helmut Ulrich, vielleicht können Sie mir ja die Frage beantworten: in den 2% menschengemachtes (anthropogenes) CO2 - ist da die Atmung der 82 Mio Einwohner enthalten? Wenn ja, dann wäre dieser Teil ja schon mal unvermeidbar - dann wäre mein Vorschlag aber auch, wir lassen ab sofort keine Neuen mehr rein ins Land. Das würde dann auch den Wohnungsmarkt ein wenig entspannen und die Sozialkassen auch.

Thorsten Helbing / 24.07.2019

Wäre Heuchelei ein Königreich, ein Deutscher säße auf dem Thron. Ganz sicher.

Paul Braun / 24.07.2019

Falls es noch niemand gefragt hat: Wie muss ich wohl die Klimabilanz der Migration von Afrika nach Europa werten, insbesondere mit Blick auf die “Seenotrettung” usw. durch klimabewusste EuropäerInnen? Und wenn hierbei eine Ausnahme zu machen wäre, wo sind dann noch überall Ausnahmen fällig und warum? Ich schätze mal die Antwort auf diese Fragen gehörten dann wohl zum Kapitel “Heuchler und eingebildetes Vorbild”.

Helmut Ulrich / 24.07.2019

Eine ganz hervorragende, wenn auch leider höchst deprimierende Serie! Ich erlaube mir aber, eine grob fehlerhafte Angabe zu zitieren: “[...] Deutschland, das ungefähr zwei Prozent des Welttreibhausgases emittierte [...]” Lieber Herr Ederer, natürlich emittiert Deutschland nur zwei Prozent des **menschengemachten** CO2-Anteils in der Atmosphäre. Und dieser wiederum beläuft sich nur auf etwa drei Prozent des gesamten CO2-Eintrags. Ich habe jetzt keine Lust zu rechnen, aber das läuft auf einen verschwindend geringen deutschen Beitrag hinaus. So, und nun verziehe ich mich wieder in meinen seit dem Vorfeld der Europawahl konsequent politikbefreiten Mikrokosmos ...

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