Bei Wärmedämmverbundsystemen muss man im wesentlichen auf drei Dinge achten, nämlich auf die Nichtbrennbarkeit des Dämmstoffs - dies wird durch den Einsatz von - zum Beispiel - Mineralwolle statt Polystyrolschaum erreicht, zweitens auf die Erfordernis einer kontrollierten Wohnraumlüftung mit Erdregister und Wärmerückgewinnung - dies lässt keinen Schimmel aufkommen und sorgt an 365 Tagen im Jahr automatisch für frische, fallweise vorgewärmte oder -gekühlte, staub-, schadstoff- und mückenfreie Luft, ohne Durchzug und Außenlärm. Hierfür ist allerdings eine luftdichte Gebäudehülle vonnöten, was oft auch noch einen Austausch der Fenster erfordert. Tauscht man umgekehrt die Fenster, lässt aber die Zwangslüftung weg, hat man den Schimmel so gut wie sicher. Das dritte Argument betrifft ebenfalls den Wohnkomfort: Lehnen Sie sich doch mal im Winter im beheizten Wohnraum zwei Stunden lang mit dem Rücken an die Außenwand eines 20 cm stark gedämmten Hauses, und anschließend machen Sie dasselbe im ungedämmten Altbau. Danach werden Sie wissen, dass Dämmung mehr bedeutet als nur eine Heizkostenersparnis.Leider enden viele Sanierungen und auch viele Neubauten auf halbem Wege. Probleme bei der Wohnqualität und auch beim Brandschutz sind dann vorprogrammiert. Man muss allerdings auch ganz klar sagen, dass unter Energiekostenaspekten allein sich ein WDVS mit allen geschilderten erforderlichen Folgemaßnahmen praktisch nie lohnt. Es ist halt wie mit dem Porsche: Für mehr "Fahrspaß" zahlen Sie auch mehr - wirtschaftlich ist das ebenso wenig wie 20 cm Dämmung. Geld für Luxus ausgeben zu wollen ist jedermanns eigene Entscheidung, es sollte darum eine gesetzliche Regulierung weitgehend unterbleiben.
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