Kleinreaktoren am laufenden Band – Kanada legt los

Das kanadische Unternehmen Terrestrial Energy plant den Bau eines „am Fließband“ gefertigten Kleinreaktors als Refernzmodell für eine künftige Serienproduktion. Völlig neue Konzepte in Kombination mit Wind- und Sonnenenergie tun sich auf.

Das kanadische Unternehmen Terrestrial Energy plant den Bau eines „am Fließband“ gefertigten Kleinreaktors als Referenzmodell für eine künftige Serienproduktion auf dem Gelände des bestehenden Kernkraftwerks Darlington.

Der IMSR400 ist ein Reaktor mit einer thermischen Leistung von 400 MWth (Megawatt thermisch. Gesamtleistung eines Kernreaktors in Megawatt). Bei reiner Stromerzeugung kann er damit etwa 195 MWel (Megawatt elektrisch) liefern. Brennstoff und Kühlmittel sind Fluoride (Salzschmelze) mit und ohne Uran. Das „I“ in der Typenbezeichnung bedeutet, dass sich alle wesentlichen Komponenten (Salzschmelze, Pumpen, Regelstäbe, Wärmeübertrager etc.) in einem hermetisch verschlossenen Behälter befinden. Dieser hat ungefähr eine Höhe von 7 Metern und einen Durchmesser von 3,6 Meter. Er kann relativ dünnwandig sein, da er nahezu drucklos ist.

Die komplette Einheit soll in einer Fabrik vorgefertigt werden und verbleibt sieben Jahre im Kraftwerk in Betrieb. Dieser „Topf“ wird in einen weiteren Behälter im Kraftwerk gestellt, der die Funktion eines Containments übernimmt. Zwei dieser Behälter befinden sich in einem unterirdischen Silo. Nach sieben Betriebsjahren – wenn der Brennstoff erschöpft ist – wird der Reaktor auf den zweiten frischen Reaktor umgeschaltet. Der erste verbleibt im Silo, bis die Strahlung entsprechend abgeklungen ist. Dann wird die radioaktive Schmelze abgepumpt und der entleerte Reaktorbehälter in ein Zwischenlager auf dem Kraftwerksgelände abgestellt. Während des siebenjährigen Betriebes wird – im Gegensatz zu heutigen Leichtwasserreaktoren – der Reaktorbehälter nicht geöffnet.

Der Reaktor ist selbstregelnd. Steigt die Temperatur an, erlischt die Kernspaltung (negativer Temperaturkoeffizient) selbsttätig. Über die eingebauten Umwälzpumpen kann die Leistung – wie bei einem Siedewasserreaktor – sehr schnell verändert werden. Wird mehr Salzschmelze durch den Graphit-Moderator gepumpt, wird entsprechend mehr Uran (Anreicherung <5 Prozent) gespalten und die Leistung steigt. Soll der Reaktor dauerhaft abgeschaltet werden, fahren Regelstäbe in den Moderator ein. Vor einer unbeabsichtigten Leistungsexkursion schützen Kapseln mit löslichen Neutronenabsorbern, die beim Schmelzen in die Salzschmelze freigesetzt werden.

Die Nachzerfallswärme wird über den Reaktorbehälter und das „Containment“ passiv an die Umgebungsluft abgeführt. Der Reaktor wäre damit „walk away“ sicher. Der Reaktor besteht wärmetechnisch aus drei Kreisläufen: Die im Brennstoff entstandene Energie wird durch Wärmeübertrager an einen sekundären Kreislauf aus gleichem Salz, aber ohne Uran und Spaltprodukte abgegeben. Dieser überträgt die Energie an einen tertiären Kreislauf aus „Solarsalz“ außerhalb des Reaktors. Diese etwas umständlich anmutende Anordnung garantiert, dass nicht nur radioaktive Salzschmelze den Reaktorbereich verlässt. Diese heiße Schmelze kann gespeichert werden, unmittelbar zur Dampferzeugung (konventionelle Anlagentechnik) verwendet oder als Fernwärme industriellen Prozessen zugeführt werden.

Neue Konzepte in Kombination mit Wind- und Sonnenenergie.

Damit ergibt sich eine bisher nicht gekannte Flexibilität. Der Reaktor kann stets mit voller Leistung laufen (optimale Kosten) und die erzeugte Wärme den Anforderungen entsprechend aufgeteilt werden. Dies ermöglicht völlig neue Konzepte mit Wind- und Sonnenenergie. Ein ähnlicher Ansatz wurde bereits bei Solar-Turm-Kraftwerken probiert (daher der Name Solarsalz). Man kann das heiße Solarsalz (etwa 600°C) direkt einem Dampferzeuger zuführen oder in isolierten Tanks lagern. Wenn keine Sonne scheint, wird die gespeicherte Energie über einen konventionellen Dampfkreislauf zur Stromproduktion genutzt. Neben einer industriellen Nutzung (Heizwärme hoher Temperatur) zielt dieses Reaktorkonzept darauf ab, die immer größer werdenden Mengen an „Flatterstrom“ (Photovoltaik und Windmühlen) doch noch einer sinnvollen Verwendung zuführen zu können.

Es ist daher kein Zufall, dass gerade die Großinvestoren (zum Beispiel Berkshire Hathaway), die Milliarden Subventionen für „Erneuerbare“ abgegriffen haben, brennend an solchen Reaktorkonzepten interessiert sind, um ihre „gestrandeten Investitionen“ wieder flott zu machen. Sind die Subventionen abgelaufen, kann nur noch der Börsenpreis erzielt werden. Wie wir bereits in Deutschland sehen, reicht dieser aber meist nicht aus, um die Anlagen wirtschaftlich weiter zu betreiben. Die Sonne schickt zwar keine Rechnung, aber sie gibt auch kein Geld für die Betriebskosten.

Der Standort Darlington

Darlington liegt im Südosten von Kanada, nahe der Grenze mit den USA. Das Kernkraftwerk Darlington ging 1992/93 in Betrieb und besteht aus vier Schwerwasser-Reaktoren vom Typ CANDU 850 mit je 878 MWel Nettoleistung. Eine hervorragende kerntechnische Infrastruktur ist also vorhanden. Die kanadische Regierung beschloss deshalb, auf dem Gelände den ersten SMR in Kanada bauen zu lassen. Eine Genehmigung für den Standort (Umweltschutz und so weiter) liegt bereits vor. Es stehen drei Reaktortypen zur Auswahl: GE Hitachi’s BWRX-300 (Siedewasserreaktor), X-energy’s Xe-100 (Helium-Hochtemperaturreaktor) und der IMSR400 (Salzschmelze). Beste Aussichten haben wahrscheinlich zwei IMSR400 (Zwillingsanlage) mit zusammen 380 MWel, da sie eine rein kanadische Entwicklung sind. Kanada hofft auf bessere Exportmöglichkeiten, wenn alle Rechte kanadisch sind.

Der Weltmarkt für den Ersatz alter Kohlekraftwerke in dieser Leistungsklasse ist riesig. Kanada hat traditionell Exporterfolge in Ländern, die nicht so gut mit den USA standen und gegenüber russischer Technik abgeneigt waren. Nur kauft heute kein Land mehr einen Papier-Reaktor. Es müssen Referenzkraftwerke vorgezeigt werden. Gleichwohl verzichtet die CNSC (Canadian Nuclear Safety Commission) nicht auf die jahrzehntelangen Erfahrungen in den USA und kooperiert mit der NRC (Nuclear Regulatory Commission) seit 2019 in einem gemeinsamen Zulassungsverfahren. Der IMSR (Integral Molten Salt Reactor) ist damit der erste unkonventionelle Reaktor, der gleichzeitig gemeinsam untersucht wird.

Kerntechnik ist heute mehr denn je ein internationales Geschäft. Je früher man zusammen arbeitet, umso leichter geht später der Verkauf und Bau in unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Ebenso lässt sich der enorme Kapitalbedarf besser schultern. Außerdem sind Unternehmen der Kerntechnik ausnahmslos Spezialisten mit jahrzehntelanger Erfahrung und Know-how. Für „Newcommer“ ist der Einstieg in diese Welt mit ihrer ausgeprägten Sicherheitskultur nur schwer möglich.

Studie über den volkswirtschaftlichen Nutzen des Projekts

So entwickelt Terrestrial Energy den Graphitmoderator zusammen mit Frazer-Nash, einem britisch-australischen Ingenieurunternehmen. Frazer-Nash bringt die praktischen Erfahrungen aus mehreren Jahrzehnten mit den 14 AGRs (Advanced Gas-cooled Reactors) in Großbritannien ein. Getestet wird das Reaktorgraphit seit 2020 von der niederländischen NRG (Nuclear Research and Consultancy Group) in deren Hoch-Fluss-Reaktor in Petten.

L3Harris liefert einen Simulator für den IMSR. Er dient nicht nur für die Ausbildung der zukünftigen Betriebsmannschaft (Orchid), sondern unterstützt schon die Entwickler mit der Simulations-Software MAPPS (hoch auflösende Simulation und Visualisierung aller Komponenten). L3Harris ist ein US-Unternehmen, der Simulator wird aber in Kanada entwickelt und gebaut.

Terrestrial Energy hat das kanadische Ingenieurunternehmen Hatch (9.000 Mitarbeiter) mit der Planung, Ausschreibung, Bauplanung und der Kostenschätzung beauftragt. Hatch hat bereits eine Studie über den volkswirtschaftlichen Nutzen des Projekts veröffentlicht. BWXT Canada wurde mit der Planung des Dampfkreislaufs beauftragt. Der Entwicklung des Dampferzeugers (Solarsalz / Wasser) kommt dabei eine zentrale Bedeutung für das Projekt zu. Für den späteren Betrieb wurde Ontario Power als lokaler Versorger einbezogen. Selbst mit dem deutschen Pumpenhersteller KSB sollen Pumpen für den Primärkreislauf (Salzschmelze mit Uran) des IMSR entwickelt werden.

Durch die frühe Einbeziehung von Spezialisten als Partnerunternehmen für bestimmte Baugruppen kann nicht nur die Entwicklungszeit, sondern insbesondere auch das Genehmigungsverfahren beschleunigt werden.

Mangelnde Versorgungssicherheit ist stets ein Killerkriterium

Insbesondere für einen etwaigen Export müssen komplett neue Safeguards (Maßnahmen zur Überwachung von Nuklearmaterial) für diese Uran-Salze entwickelt werden. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem CNL (Canadian Nuclear Laboratories) und der IAEA (International Atomic Energy Agency).

Für Brennstoffe in der Form von Salzschmelzen muss ein kompletter neuer Brennstoffkreislauf aufgebaut werden. Um die Sache nicht noch komplizierter zu machen, beschränkt sich Terrestrial Energy auf Uran mit einer Anreicherung von unter 5 Prozent U235 – also Brennstoff, wie er heute weltweit in Leichtwasserreaktoren verwendet wird. Damit kann man alle Vorstufen (Urangewinnung, Konversion und Anreicherung) bis zur Herstellung von Brennelementen komplett übernehmen. Erst mit der Herstellung der Uransalze scheiden sich die Wege. Dabei darf man auch die aufwendigen Transportketten nicht außer Acht lassen.

Es ist deshalb beim IMSR auch kein Wechsel der Brennelemente vorgesehen. Der komplette „Reaktor“ soll nach sieben Betriebsjahren komplett durch einen „frischen Reaktor“ ausgetauscht werden. Man muss also nach sieben Jahren keine abgebrannten Brennelemente, sondern die ganzen „Töpfe“ mit all ihren Einbauten als „Atommüll“ zwischenlagern. Dies geschieht wohlwissend anfangs durch Stehenlassen im Silo. Wenn die Strahlung auf ein handhabbares Maß abgeklungen ist, werden die „Töpfe“ in ein Zwischenlager auf dem Kraftwerksgelände abgestellt. Eine Wiederaufbereitung des Brennstoffs und eine Dekontamination der alten Reaktoren ist bis auf weiteres nicht vorgesehen. Prinzipiell ist dies möglich, aber erst sinnvoll, wenn man eine größere Anzahl verbrauchter „Reaktoren“ hat.

Partner beim Aufbau einer kompletten Kette für die Brennstoffversorgung ist Centrus Energy. Darüber hinaus gibt es auch eine Zusammenarbeit mit dem Brennstoffkonzern Cameco (Uranförderung, Reinigung, Konversion, Brennelemente für CANDU-Reaktoren und so weiter). Cameco möchte in den Bereich SMR diversifizieren und zusammen mit Terrestrial den Weltmarkt bedienen. Parallel gibt es eine ähnliche Zusammenarbeit mit Orano und Westinghouse für den Brennstoffkreislauf. Ziel ist es von Anfang an mit einer möglichst breiten Zulieferindustrie zu starten, um potenziellen Kunden eine unabhängige Versorgung zu ermöglichen. Die Energieversorger sind es heute gewohnt, über Systemgrenzen hinweg Brennelemente für ihre Leichtwasserreaktoren einkaufen zu können. Mangelnde Versorgungssicherheit ist stets ein Killerkriterium.

Auch treten die engen Bindungen zwischen Kanada und Großbritannien wieder hervor: Das NNL (UK National Nuclear Laboratory) übernimmt viel Entwicklungsarbeit für den Brennstoff. In Bezug auf die notwendigen Tests der Brennstoffsalze greift man auf die jahrzehntelange Erfahrung in den USA zurück. Das ANL (US Department of Energy’s Argonne National Laboratory) übernimmt eine zentrale Rolle. Dies ist insbesondere für den Bau eines IMSR in den USA von ausschlaggebender Bedeutung, da bei diesem Reaktor das Brennstoffsalz der Kernbereich eines Genehmigungsverfahrens sein dürfte.

Kanada will ein unabhängiges Industrieland bleiben

Die kanadischen Regierungen (auf Bundes- und Landesebene) stehen voll hinter dem Projekt. Es wurde nicht nur der unmittelbare Sinn der Energiegewinnung, sondern auch der industriepolitische und volkswirtschaftliche Vorteil erkannt. Kanada will ein unabhängiges Industrieland bleiben. Kerntechnik ist eine Schlüsseltechnologie, die alle anderen „High Tech Bereiche“ (Werkstofftechnik, Automatisierung, Software, und so weiter) nutzt und vor sich her treibt. Sie schafft jede Menge hochqualifizierter und gut bezahlter Arbeitsplätze. Überall in der Welt liegt das Lohnniveau deutlich über dem Durchschnitt.

Kanada hat schon immer – anders als in Deutschland – auf eine große Zustimmung in der Bevölkerung geachtet. So ist es sicherlich kein Zufall, dass Terrestrial Energy nicht nur ein Grundsatzabkommen mit der FNPA (First Nations Power Authority) abgeschlossen hat, sondern auch Mitglied geworden ist. Die FNPA ist die einzige gemeinnützige Organisation im vollständigen Besitz und unter der Kontrolle der Indianerstämme (First Nations) in Nordamerika. Längst haben die Ureinwohner erkannt, dass es wenig Sinn macht, sich nur mit ein paar Arbeitsplätzen in den Bergwerken auf ihren Gebieten abspeisen zu lassen. Sie wollen gezielt in die Stromproduktion investieren, um die Lebensumstände ihrer Stämme zu entwickeln und gut bezahlte Arbeitsplätze für ihre Kinder zu erschaffen. SMR bieten für sie eine völlig neue Chance.

Der kanadischen Regierung ist es ernst. So hat sie im Oktober Terrestrial Energy einen Zuschuss von umgerechnet 14 Millionen Euro gegeben, damit sie über 200 zusätzliche Mitarbeiter einstellen können, die das Genehmigungsverfahren beschleunigen sollen. Dieser Betrag wird als Investition des nationalen Innovationsfonds verbucht. Es ist weiterhin Ziel, bis 2028 den ersten IMSR ans Netz zu bringen. Dabei sollte man beachten, dass die kanadische Regierung durchaus nicht alle Eier in einen Korb legt. Parallel wird an noch zwei ausgewählten SMR gearbeitet: Dem nicht so exotischen Xe-100 von X-energy’s, einem Helium-Hochtemperaturreaktor und dem nahezu baufertigen Siedewasserreaktor BWRX-300 von Hitachi. Darüberhinaus werden natürlich die CANDU-Reaktoren modernisiert und weiter entwickelt. Kanada setzt voll auf Kernkraft.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Klaus-Dieter Humpichs Blog Nuke-Klaus.

Foto: Archives New Zealand Flickr CC BY 2.0 via Wikimedia Commons

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Daniel Oehler / 25.11.2021

In den USA tobt sich der woke Irrsinn aus, Deutschland verabschiedet sich aus dem Kreis der Industrienationen und der Ländergruppe, die man als “Erste Welt” bezeichnet. Wer auf sozialistische Utopien steht, zählt in Europa nur zur “Zweiten Welt”. Wenn sich die Konkurrenten von Kanada und China selbst demontieren… Ein paar nervige Konkurrenten weniger. Für Russland wird es zunehmend von Vorteil, dass die russophoben Irren der NATO-Zone das größte Land Europas ins chinesische Lager gedrängt haben. Kanada würde genau wie Russland von einer Erwärmung der Arktis profitieren. Da würden ganz neue Schiffspassagen möglich. Die Eisbrecher könnten etwas kleiner ausfallen. Aber leider macht die Natur nicht so, wie es klimahüpfende Apokalyptiker prophezeien. Kanada und Russland bieten sich als Fluchtziel für die Südafrikanischen Buren an.

Arthur Erhardt / 25.11.2021

@Richard Reit / 25.11.2021 > Vielleicht mache ich einen Gedankenfehler, aber wären viele kleine Reaktoren nicht ein Mekka für Terroristen? Nur insofern, als es sich um eine teure Industrieanlage handelt, und man mit deren erfolgreicher Beschädigung direkt und ggf. indirekt durch ausfallende Stromversorgung Sachschaden anrichtet. Da in diesem KKW Typ der heiße Teil wasserfrei ist (Brennstoff und Kühlmittel sind die innere Salzschmelze) gibt es kein Knallgas, das im Fehlerfall entstehen und explodieren kann. Da der Inhalt (Salzschmelze, im Ggs zu Wasser bei über 300 Grad Celsius, das nur wegen des hohen Drucks flüssig ist) drucklos ist würde auch eine erfolgreiche Beschädigung durch Bombe,  entführtes Flugzeug o.ä. allenfalls die unmittelbare Umgebung des nun zerstörten Reaktorbehälters kontaminieren. Der so beschädigte Reaktor geht einfach aus. Aufgrund der kleineren Leistungsdimensionierung (400 statt gut 3000 MW thermisch) kann die Nachzerfallswärme passiv weggekühlt werden, d.h. die Salzschmelze wird einfach langsam erkalten, auch nach Zerstörung durch Anschlag.  

Klaus Keller / 25.11.2021

Zur Lagerung von kontaminiertem Material. Hier Herfa Neurode, Nordhessen Zitat Wikipedia : In der Deponie lagern mehr als 3,2 Millionen Tonnen gefährliche Abfälle (Stand 2019). Die Lagerung erfolgt räumlich getrennt nach 20 Stoffgruppen. Darunter 690.000 Tonnen dioxin- und furanhaltige Abfälle, 220.000 Tonnen quecksilberhaltiger Abfälle, 127.000 Tonnen zyanidhaltiger Müll und 83.000 Tonnen arsenhaltiger Giftmüll…. Hochradioaktiver Abfall ist nicht dabei. Ich vermute, das es politische Gründe hat. Aufsichtsbehörde ist das hessische Umweltministerium, das seit Jahren von Grünen geleitet wird. Ich gehe davon aus das man in Nord oder Südamerika auch geeignete Standorte hat. Man kann Probleme durchaus langzeitsicher bewältigen. In Deutschland neigt man eher dazu ein Problem langfristig zu instrumentalisieren.

Jakob Mendel / 25.11.2021

Sehr geehrter Herr Humpich, ich werde aus dem Satz „Diese etwas umständlich anmutende Anordnung garantiert, dass nicht nur radioaktive Salzschmelze den Reaktorbereich verlässt.“ (kurz vor der ersten Zwischenüberschrift) nicht schlau. Meinen Sie evtl. „Diese etwas umständlich anmutende Anordnung garantiert, dass nur nichtradioaktive Salzschmelze den Reaktorbereich verlässt.“? Für Ihre Antwort vielen Dank im voraus!

Olaf Hüffner / 25.11.2021

Ich habe es schon lange aufgegeben, in meinem Umfeld mit Personen über Kerntechnik zu diskutieren, deren Wissen aus dem Fachbuch “Die Wolke” resultiert.

Jan Sobieski / 25.11.2021

Und wir sind Weltmeister in Moral, Gutsein und der Produktion von Lastenfahrrädern.

jutta schnell / 25.11.2021

Klingt gut, aber die Uranbeschaffung mit allen dazugehörigen Problemen, sowie die Endlagerung des kontaminierten Materials ist damit aber auch noch nicht gelöst.

Willi Meier / 25.11.2021

Bitte Herr Lange, gehen Sie nicht den “Umweltaktivisten” auf den Leim und plappern Sie auch vom Atom"müll” - das war und ist kein völlig unbrauchbarer Abfall, sondern allenfalls Schrott, der gegenwärtig noch nicht anders oder neu genutzt werden kann. “Wir” forschen ja auch nicht daran, “unsere” Wissenschaft hat mit anderem zu tun, Genderquatsch beispielsweise.

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