Fast alle Kommentare enthalten nur Bullsh*t. Kaum jemand hat irgend etwas begriffen, die wenigsten überhaupt die Rede gehört. Peinlich!
Nach langem Suchen habe auch ich endlich das Bild gesehen. Ich finde darauf eine Alice Weidel, die stolz eine von ihr aufrichtig verehrte Person umarmt, so wie das Teenies mit David Hasselhoff, oder wer gerade populär ist, zu machen pflegen. Ebenso der Gesichtsausdruck von Herrn Broder. Nicht ungeschmeichelt, allenfalls ein klein wenig überrascht und pikiert. Nichts Wildes also. Wie man aus so etwas eine Staatsaffäre machen kann, wird mir auf immer schleierhaft bleiben. Aber dafür gibt es ja so etwas wie Geschichtsbücher. Ich denke in der Chronik des 21. Jahrhunderts wird es in den dann berüchtigten 10er Jahren einen großen und gewichtigen Platz einnehmen. Neben Broders Rede. Oder eben auch nicht.
Es ist einfach nur unbegreiflich, wie die Kommentare Broders Rede zerpflücken um sich ihre persönliche Sicht zurecht zu schneidern. Die stellen es tatsächlich so hin, als hätte Broder das “wann hat ein Jude schonmal die Gelegenheit vor Nazis, Neonazis, Kryptonazis und Paranazis zu reden?” absolut ernst gemeint. Selbst ein Herr Wolffsohn von der Welt interpretiert das so. Wie tief in seiner ideologischen Blase muss man eigentlich stecken, um die dem Satz innewohnende Ironie nicht zu verstehen? Dieses Land ist absolut verloren. Die Linksverblödung übernimmt das Land und wird es zugrunde richten. (Und das sage ich, der sich lange Zeit als “links” gesehen hat, aber ein “links” mit gesundem Menschenverstand, das abwägt was machbar und realistisch ist und vor allem was sinnvoll ist). Wie zum Geier ist der Zug Richtung links nur an mir vorbei gerauscht, ohne dass ich es bemerkt habe? Ich war immer für Gleichberechtigung und Frauenrechte und jetzt haben wir Idiotengegendere und Quoten. Ich war dafür auf einen Teil unseres Wohlstandes zu verzichten um dafür die ärmsten Länder sinnvoll zu unterstützen und aufzubauen, die Randländer Europas nicht mit den Problemen durch Dublin III alleine zu lassen und jetzt holen wir uns jeden ins Land, der es irgendwie hierher schafft, völlig egal ob Terrorist oder Schwerverbrecher und finanzieren das ganze mit zig Milliarden, welche uns jetzt schon fehlen und erst recht fehlen werden, wenn die Wirtschaft mal ins Straucheln gerät. Ich war immer für Umweltschutz, aber in einer sinnvollen Art und weise. Jetzt verrennen wir uns in einen umweltpolitischen Irrsinn, der nicht nur immens teuer ist, sondern tatsächlich effektiv nichts bringt für die Umwelt. Es ist zum heulen, wer weckt mich nur aus diesem Alptraum auf?
Du meine Güte! Ein Großteil der Kommentare (ich habe sie nur überflogen) haben überhaupt nichts begriffen. Man könnte es mit Leuchtschrift an den Nachthimmel werfen, viele werden den Sinn der Demokratie nie verstehen, und deswegen wird das hier auch nichts mehr.
Ich habe lange über den Foto-Rückzieher von Herrn Broder nachgedacht. Irgendwie hat es einen schalen Beigeschmack. Ich finde: man sollte zu dem was man tut auch stehen. Wenn sich schon der Umarmung entziehen, dann wenigstens an Ort und Stelle, und nicht im Nachhinein. Das schafft Klarheit und Respekt, und man muss dann im Nachhinein niemanden brüskieren.
Weidels Spontanumarmung Broders vor der Rede hat offensichtlich mehr Wirbel in den Mainstreammedien ausgelöst als die Rede selbst. Könnte man diese vordergründige, gespielte Erregung nicht auch als Hilflosigkeit vieler Schreiberlinge verstehen, die absichtlich etwas Denunziatorisches haben soll? Broder hat etwas gemacht, was zivilisierte Mitteleuropäer mit guter Erziehung eigentlich viel häufiger tun sollten: sich freundlich begegnen und Freundlichkeiten genauso erwidern, ohne ideologischen Schaum vorm Mund wie beispielsweise die Vorzeige-SPD-Leute Kahrs, Stegner und “Fresse”-Nahles. Broder behandelte die AfD mit dem Respekt eines Demokraten, der sich diese Partei genau angeschaut hat. Er unterscheidet feinsinnig und klar zwischen legitimen demokratischen Positionen, die diese Partei vertritt, und dem Rechts- Blinken einzelner Protagonisten. Er unterscheidet dies aber auch eindeutig von einigen unanständigen Schmutzeleien (“Vogelschiss”), die zwar nicht rechtsextrem oder gar strafbar sind, aber sich für eine bürgerliche Partei nicht gehören. Das, was Broder in seinem Blog und der Rede vorlebt, vorgelebt hat, ist die Toleranz eines wahrhaftigen liberalen Demokraten.
Wenn es darum ging, das unterirdische Niveau der deutschen Presselandschaft zu verdeutlichen, war Broders Besuch bei der AfD ein voller Erfolg !!!
Michael Wolffsohn vereinnahmte in einem Beitrag in der Welt mit dem Titel “H. M. Broder, der AfD-Entzauberer” die herrliche Rede von H. Broder auf krass entstellende Weise für seine Zwecke. Denn H. Broder wartete zwar auch mit deutlicher Kritik an gewissen Erscheinungen in der AfD auf, aber nicht so, wie Wolffsohn behauptet. Das sollte man diesem nicht durchgehen lassen, finde ich. Insbesondere schrieb er nämlich: “Die schwersten gegen sie gerichteten Vorwürfe tischte er der AfD auf. Er erhärtete sie auf diese Weise. [...] Geht es noch klarer, als die AfD zu bezeichnen als „Höhle oder auch Hölle der braun getupften Löwen“ oder „Schlangengrube der Reaktion“? Ebenso gnadenlos wie witzig griff Broder antisemitische Klischees auf, die nicht nur in AfD-Kreisen gepflegt werden: dass Juden den „Raum mit dem Geruch von Knoblauch und Schwefel“ füllten. Dann das: Der Sitzungssaal der AfD-Bundestagsfraktion sei ein „Raum voller Nazis, Krypto-Nazis und Para-Nazis.“” Herr Wolffsohn ist intelligent genug zu wissen, dass H. Broder DIESE Stellen ironisch meinte, und so wurden sie auch von der anwesenden AfD heiter aufgenommen.
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