Nach meinem Beitrag “Regen in London” erreichten mich Leserzuschriften, in denen mir ganz vorsichtig erklärt wurde, dass die Lebensqualität in Deutschland vielleicht besser sei als in London. “Ganz vorsichtig” übrigens deshalb, weil ich, wie sich später herausstellte, für einen Briten gehalten wurde, dem man nicht zu nahe treten wollte.
Was mich daran erinnert, dass ich vor einiger Zeit einen Vortrag in Zürich hielt, bei dem ich konsequent und wohl aus demselben Grund mit “Mr” Hart-WITCH angesprochen wurde. Als man mir am Ende aber noch bescheinigte, dass mein Deutsch für einen Engländer eigentlich ganz passabel sei, war ich dann noch mehr irritiert.
Also bitte und damit das nun einmal klar ist: Ich bin kein Brite. Trotz großer Verehrung Ihrer Majestät der Königin meinerseits, obwohl ich Scones mit Clotted Cream zum Earl Grey Tea am Afternoon mag und ungeachtet meiner Begeisterung für englischen Fußball, haben meine Vorfahren in grauer Vorzeit einmal die letzten Boote über den Kanal verpasst, so dass ich Deutscher werden musste. Ich kann doch nichts dafür.