Lieber Chaim Noll, ich stimme Ihnen zu, ohne Achgut wäre die Bundesrepublik schon längst psychisch kollabiert. Es gibt Mut, in dieser von den politischen Akteuren produzierten trostlosen Zeit, Stimmen wie die Ihre und Lesermeinungen zu vernehmen, die vermitteln: Da sind doch noch Einige, die so denken wie ich… Es ist heute wieder so, wie wir es in der DDR schon einmal erlebten: in kleinen Gruppen Gleichgesinnter haben wir diskutiert, geschimpft, gelacht, uns lustig gemacht - es war wohltuend für unsere Seele. Monika Maron beschrieb das vor einiger Zeit treffend in der NZZ. Ich bin zutiefst gerührt, wenn ich den „Ossi“ (man nehme mir das nicht übel, ich bin’s auch, obwohl seit fast 30 Jahren im Westen) mir gegenüber oder in diesem Blog regelrecht auf der Haut spüre. Dann kommt mir wieder unser alter Ostspruch in den Sinn: Wir wissen, worüber wir schweigen. Nur heute ist uns klar, schweigen dürfen wir nicht mehr. Wir müssen unsere Stimme erheben, auch, wenn sie in den Mainstreammedien nicht mehr gedruckt wird. Egal, die Redaktionen von WELT &Co;. sollen erfahren, wie wir über sie denken. Und manchmal ist auch ein harter Schnitt nötig, lieber @Andreas Rochow. Steingart habe ich aus meinem Leben gestrichen als er die Kanzlerin in der causa UvdL/EU-Wahl hochjubelte. Harte Schnitte müssen sein bei Heuchlern. Lieber Herr Noll, beste Grüße in die Negev-Wüste, nach Tel Aviv, Jerusalem und auch nach Jericho und Bethlehem.
Vielen Dank, Herr Noll, Ihre aufmunternde Laudatio aus der Negev tut gut. Und die „Achse“ hat sie sich redlich verdient, mein Langzeittherapeutikum. Ohne sie wäre ich längst verzweifelt angesichts der monolithischen Medienwelt des Landes, die kleine Oase in der Wüste, möge sie nie verdorren. Seit etwa drei Jahren bin ich ihr regelmäßiger Konsument und Förderer. Das Gute an ihr ist, man kann sie gleich zweimal täglich besuchen, zum einen wegen der Artikel, zum anderen der Leserbriefe wegen, die für mich mindestens ebenso interessant sind, wie die Beiträge der Autoren. Meine Weiterempfehlungen stoßen zwar nicht auf Ablehnung, eher ist man zu bequem, sich neue, unbekannte Quellen zu erschließen, man haftet gern am Erlernten. Verwunderlich finde ich schon seit geraumer Zeit, dass sich unter den Leserbriefen kaum solche von der „anderen Seite“ finden. Autiatur et altera pars! Erklären kann ich mir das nicht so recht, denn an Zensur dürften diese nicht scheitern. So bleibt man unter sich, was ich mitunter bedauerlich finde.
Vielen Dank für Ihren Artikel, Herr Noll. Ich stimme Ihnen voll zu. Die Lektüre der Leserzuschriften ist auch für mich neben der der Artikel von AchGut-Autoren außerordentlich anregend. Bei ihnen erweist sich in besonderem Maße der Vorteil des Internet gegenüber den Printmedien: Sie erscheinen kurz nach der Veröffentlichung des kommentierten Artikels und im direkten räumlichen Zusammenhang zu ihm. Bei Printmedien erfolgt eine Veröffentlichung Tage oder gar Wochen später, wenn der Leser den Ausgangsartikel längst ganz oder teilweise vergessen hat. Unter den AchGut-Lesern gibt es einige, die auf fast jeden Artikel von AchGut reagieren und unter ihnen wiederum einige, deren Zuschriften man einfach nicht verpassen darf. Von ihnen möchte ich besonders herausstellen Sabine Schönfelder. Ihre Beiträge sind jedes Mal voller Witz und von einer Schärfe der Beobachtung, der Schlussfolgerungen und der Formulierungen, die vermuten lässt: Bei “Sabine Schönfelder” handelt es sich um das Pseudonym eines großen Journalisten (männlich oder weiblich) , der sich in seinem Umfeld nicht so äußern kann, wie er will. Er braucht die Zuschriften zur Achse, um sich abzureagieren. Mit den Leserzuschriften vermag er sich, jedenfalls teilweise, von dem Frust erzwungener political correctness und Leisetreterei im ausgeübten Beruf befreien. Was mir noch besonders an den Leserzuschriften gefällt: Auch einige Achse-Autoren schreiben zu den Artikeln ihrer Kollegen. Es könnten mehr sein; Ihre Leserzuschriften sind genauso spannend und lesenswert wie ihre Artikel..
“Ohne Achgut wäre die Bundesrepublik Deutschland längst psychisch kollabiert”. Das trifft den Kern ! Achgut ist wie das “Urkilogramm” in Paris, zu dem man immer wieder zurückkehrt, wenn man merkt, das die “Quacksalber” auf den Wochenmärkten mit mit frisierten Gewichten arbeiten.
“(...) offenbar geht man in diesen Etagen stillschweigend davon aus, dass die Dummen in Deutschland in der Mehrheit sind.” Dass die Dummen hier schon in der Mehrheit sind, will ich nicht hoffen. Glaube aber, dass die Gleichgültigen im Verbund mit den Ängstlichen und den Leichtgläubigen leider NOCH die Mehrheit stellen. Dann gibt es noch die Opportunisten und Wendehälse. Die gibt es immer. Die werden dann erst mit politisch inkorrekten Binsenweisheiten rausrücken, wenn sie wittern, dass sie damit irgendwie punkten können. Die freien Medien und Autoren von heute können sich rühmen, einzig aus Überzeugung zu schreiben. Hier stehen keine Gefälligkeitstexte. Hier schreiben zwar auch “Lohnschreiber”, die hier veröffentlichten Inhalte können sie aber eben nicht im deutschen Mainstream verkaufen, sie fallen damit im Mainstream sogar eher in Ungnade. “Wenn ich etwas auf Achgut veröffentlicht habe, verbringe ich hinterher Stunden, manchmal halbe Nächte damit, das Leser-Forum zu studieren.” Finde es gut, dass Sie das erwähnen und damit auch die engagierte Leserschaft würdigen. Sie durchbrechen damit ein Prinzip, das mir schon länger Sorge macht. Es ist das Prinzip “Meinungsgeber-Meinungsnehmer”. Jemand hat es auch mal “die zunehmende Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung” genannt. Kultivierte, freie geistige Auseinandersetzung Vieler dient der Annäherung an die Wahrheit. Die so gewonnenen Erkenntnisse überzeugen. Pädagogisierende Haltungspropaganda ist totalitäres Merkmal, ein permanentes Ringen mit der Realität für ein von sehr wenigen Menschen gestecktes Ziel. Das kann eine Weile mit Macht betrieben werden, überzeugt aber nicht. Danke, dass die Achse der Annäherung an die Wahrheit dient! SAPERE AUDE!
Sorry, aber das soll doch wohl nur ein Witz sein? Offene Debattenkultur bei AchGut? Wer hier nicht in den neoliberalen Chor einstimmt, der fliegt einfach raus aus der Diskussion, bzw. aus den Kommentaren. Dabei muss man nicht mal so beleidigend werden, wie einige Autoren hier. Wenn Ihr ernsthaft glaubt, Ihr dass Eure Echokammer ein Hort der freien Meinungsäußerung ist, dann sollten außer Herrn Broder auch alle anderen nochmal ernsthaft in den Spiegel schaun.
Kabarettist Steimle als Beispiel eines Weggemobten, der Wahrheit verpflichteten Künstlers. Offensichtlich dem MDR zu „Wehrkraftzersetzend“.
Herr Noll, ich beneide sie. Warum ? Sie haben eine erste/zweite Heimat. Sie können/haben Deutschland verlassen.
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