Ja, Herr Etscheit, Sie legen den Finger in die Wunde. Ein Bauernverband hat immer was zu klagen, selbst wenn die Ernte weit über dem Durchschnitt liegt (dann wurde der Boden über die Maßen ausgelaugt). Es ist wie es ist: Lobbyismus und der Versuch, die öffentliche Meinung für Partikularinteressen einzuspannen. Genau das machen ja Gewerkschaften, NGOs, Parteien und all die Schmarotzer unserer Gesellschaft auch. Und bei den Landwirten muss dazu gesagt werden: Die wirklichen Probleme der Landwirtschaft lassen sich eben nicht so publikumswirksam in Szene setzen. Kein Mensch hat Mitleid mit einem Landwirt, der gezwungen wird, nächtelang über Formularen zu brüten, dem unsinnige Auflagen das Wirtschaften erschweren usw. Mangelhafte Ernte - Klimakatastrophe - Nahrungsmittelmangel, das ist eine leicht kommunizierbare Faktenkette. Grundwasserschutz - Düngemittelverordnung - Bürokratie - Unternehmensgängelung, das wäre eine Faktenkette, die kaum jemand nachvollzieht. Wer kann es den Landwirten verdenken, dass sie sich mit den Verhältnissen arrangieren und das schreien, was die Leute hören wollen?
Ich bin schon lange zu der Überzeugung gelangt dass es in unserem Landwirtschaftschulen ein Fach gibt das “Jammern und Klagen” heißt, 5 stündig unterrichtet wird und 5 fach im Abschlusszeugnis gewertet wird! Deutschland ist klimatisch sehr heterogen und wie wir von den Jungs und Mädels Dentrochronologen lernen können ist und war das Wetter hierzulande schon jedes Jahr anders als im Jahr davor (die Dentrochronologie ist eine Datierungsmethode die für hölzerne Gegenstände sehr genau und zuverlässig angewendet wird, und die darauf basiert dass die Abfolge der Jahresringe am Holz vom Wetter geprägt wird. Früher lernte man sowas in der Grundschule!). Das hat nun zur Folge, dass in einem Jahr der Wein genial wird, im nächsten eben Sauerampfer ist. In einem Jahr kann selbst der Schrebergärtner sich vor Tomaten nicht retten und im nächsten werden die trotz Haube einfach nicht reif. Das gleiche gilt für Getreide, Mais , Kohl und die Kartoffeln! Selbst in früheren Zeiten, als Missernten, aufgrund der fehlenden Transportmöglichkeiten, viel fatalere Folgen hatten, als heute, waren diese immer regional begrenzt. Aber es ist so nett Panik zu schieben und die Klimahysteriekeule zu schwingen! Im Rheingau gibt es die Legende des Mäuseturm von Bingen, wo ein Bischof den die Not der verhungernden Menschen nicht erweichte, von Mäusen aufgefressen wurde, Die Legende spielt im 10. Jahrhundert, also in einer Zeit wo die Leute “noch ganz natürlich im Rhythmus der Natur und ohne Industrie lebten!” und schon damals gab es Missernten, historisch übrigens nachweisbar immer wieder. Ansonsten super Artikel,. man kann den grassierenden Wahnsinn wirklich nur noch mit Satire ertragen
Liegt der Bauer tot im Bett, war die Bäuerin zu fett.
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