Es gibt wohl keinen Landwirt, der bezüglich “Wetter” nichts zu meckern hat. Daß die Erlöse aus der Getreideernte dieses Jahr niedriger ausfallen als sonst, soll nach den von mir gelesenen Quellen vor allem damit zu tun haben, daß weniger “Getreide” angebaut wird. Stattdessen wird auf Mais gesetzt, vornehmlich zur Erzeugung von “Energie” für die merkelsche Wendepolitik. Noch in den 1990ern konnte ich bei Fahrten in die ehemalige niedersächsische “Heimat” Felder mit den verschiedenen Getreidearten feststellen. Inzwischen wachsen dort fast nur noch Mais-Monokulturen. So geht staatlich gewünschte und geförderte Abkehr von Vielfalt in Landwirtschaft und Kulturlandschaft. Und die dafür Verantwortlichen bejammern vor jeder Wahl das Verschwinden von Arten, die nur durch Vielfalt eine Lebensgrundlage haben. Ist das der Preis, den “wir” u.a. zur Rettung der Welt nach merkelscher Philosophie (für die auch Söder und nahezu alle Linksgrünen stehen) zu zahlen haben?
Noch eines zu Bauern. Aus persönlicher Anschauung kann ich nur sagen: Bauer ist noch echte Arbeit, ein sehr harter, arbeitsreicher Beruf, den kein “Schreibtischtäter” wie ich, so einfach hinkriegen würden. Fitness, Ausdauer, Selbstdisziplin, blöd darf man aber auch nicht sein, die Natur muss man kennen… handwerkliche Begabung unabdingbar Alles damit “Ganz einfach Schlaumeier” unter Vegan irgendeinen Riegel im Supermarkt finden. Also mal ein bißchen den Ball flach halten beim Bauerbashing. Und: Nicht jeder fährt Mercedes. Traktoren, Erntemaschinen… sind auch viel teuerer. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal…
Die vier Hauptfeinde des deutschen Bauernverbandes: Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Ich wohne im ländlichen Raum und habe aus vielen Gesprächen mit meinen “landwirtschaftsschaffenden” Nachbarn mitgenommen, dass gerade in der Landwirtschaft die irrsinnigen und auch heute schon teilweise planwirtschaftlichen Vorstellungen der Politik das Hauptproblem sind. Ist jetzt nicht extrem hinterfragt von mir, weil es mir eigentlich extrem glaubwürdig erscheint. Wir haben ein Politikproblem vom Lokalen bis hin zu Bund und EU. Realitätsferne Ideologie davon wächst nix. Der Sozialismus hat nur vier Probleme: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Das viel Bauern dennoch CDU bzw. CSU wählen, ist allerdings “nicht hilfreich”.
Es ist schon sehr merkwürdig. Landwirte lernen ihren Beruf, sie besuchen Fachschulen, viele von ihnen absolvieren Studiengänge, genauso wie Menschen, die in anderen Wirtschaftsbereichen arbeiten auch. Kein Landwirt wird aber so tun, als hätte er Ahnung von den Jobs der Leute, die in anderen Bereichen arbeiten. Umgekehrt jedoch glauben viele Leute heute, die den Job des Landwirts nicht gelernt haben und ihn auch nicht ausüben, dass sie besser darüber Bescheid wissen, wie man Landwirtschaft betreibt, als ein Landwirt. Die dümmste Äußerung, die man oft hört, ist die, dass Landwirte die Natur zerstören, den Boden auslaugen. Kein Landwirt ist so doof, dass er die wichtigste Basis für sein Unternehmen zerstört. Es ist z.B. haarsträubend, wenn man bei Wanderungen Eltern zuhört, was sie ihren Kindern erzählen, wenn sie durch eine landwirtschaftlich geprägte Landschaft wandern. Man hört stets, dass die Leute über alles Bescheid wissen, obwohl sie keine Ahnung haben. Sie erzählen ihren Kindern den größten Mist, In Wirklichkeit haben die meisten Nichtlandwirte aufgrund von Scheinwissen ein gestörtes Verhältnis zur Natur - sie glauben aber, dass sie besser besser Bescheid wissen, als die Leute, die den Job gelernt haben.
Herr Rüther: Sie haben natürlich Recht, aber es muss auch gelacht werden. Wo gelacht wird, wird auch geliebt, natürlich nicht die Verbände. Aber den Bauern, den mag man schon.
Ich bin selber Landwirt, baue Getreide, Raps, Leguminosen und auch Mais an und habe in diesem Jahr trotz Trockenheit eine recht anständige Ernte eingefahren. Sicherlich müssen wir Landwirte uns mit zunehmenden Wetterextremen auseinandersetzen, aber wir sollten uns einfach auch mal auf die Grundlagen eines nachhaltigen Ackerbaus besinnen: Anbau möglichst vieler Früchte in weiten Fruchtfolgen, wasserschonende Bodenbearbeitung und Mulchsaat, Anbau von Zwischenfrüchten zur Erosionsvermeidung und Humusanreicherung (so kann man übrigens auch Mais nachhaltig anbauen). Auch ich bin dieses reflexartige Rufen des Bauernverbandes nach staatlicher Unterstützung sowas von leid. Lasst uns Bauern einfach Unternehmer sein, die cleveren und nachhaltig wirtschaftenden Betriebe werden sich dann auch langfristig am Markt behaupten, dazu gehört allerdings auch, dass wir zumindest EU-weit die gleichen gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften haben. Ich bin übrigens weder Öko-Landwirt noch Mitglied im Deutschen Bauernverband, da sitzen mir zu viele Lobbyisten und Ideologen. Zum Schluss noch meine Bauernregel: Hat der Bauer Geld, hat’s die ganze Welt.
1. Das Wetter ist der größte, gleichzeitig auch ein unbeeinflussbarer Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg eines Landwirts. DasWetter gehört allerdings zum normalen unternehmerischen Risiko des landwirtschaftlichen Unternehmers. Man muss sich aber einmal vorstellen bei einem Büromensch wäre die Höhe des Gehalts wetterabhängig. Da wäre das Geschrei ebenso groß, wie bei den Bauern, wenn das Wetter nicht passend wäre. Wer ein wetterunabhängiges Gehalt bezieht, kann die Situation eines Landwirts nicht nachvollziehen. 2. Ein Bäcker backt Brot nicht, damit die Menschen nicht verhungern, sondern, weil er damit Geld verdienen will. Ein Landwirt macht seinen Job, nicht um die Ernährung der Bürger zu sichern sondern, weil er damit Geld verdienen will. Und um Geld zu verdienen muss er solche Pflanzen anbauen, die ihm Geld in die Kasse bringen. Wenn das Mais ist, dann muss er eben Mais anbauen. 3. Es sind nicht nur die Landwirte, die stets nach Subventionen rufen. Auch die Industrie wird überall subventioniert. Die Lobbyverbände arbeiten hier allerdings dezenter, als der Bauernverband. Selbst die Autoindustrie, die bisher jährlich zig milliarden Euro Gewinne machte, schämt sich nicht, staatliche Subventionen zu kassieren. 4. Die Landwirtschaft ist praktisch eine sozialistische Planwirtschaft, weil alles staatliche geregelt ist, ähnlich wie unser Gesundheitssystem. Und es ist ja längst bekannt, dass Planwirtschaft nie funktioniert.
Hahahihii Klasse Titel Bild ...wie war das mit dem Spruch ? +++Der /Die Dümmsten Bauern haben die Größte(N) Kartoffel (n ) .und weiteres brauche ich nicht schreiben wurde eh schon alles gesagt .
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