Kinder aus islamischen Haushalten kann man in der Regel sehr einfach erkennen. Die Mädchen tragen bereits im Kitaalter Niqab, Hijab oder Kopftuch, sind auch bei sommerlicher Hitze von Kopf bis Fuß in dunkle Kleidung gepackt, dürfen am Schwimmunterricht nicht teilnehmen, und wenn, dann nur in einem Burkini, sie werden zu Unterwürfigkeit gegenüber männlichen Kitakindern angeleitet und sind meistend zurückhaltend.
Die Jungen werden zu sportlicher Aktivität angeleitet, besonders Kampfsportarten und Sportarten mit Waffen sind beliebt. Auch äußern sie gelegentlich, dass sie weder mit zionistischen Judenkindern noch mit blutwurstessenden Christenkindern spielen dürfen und eine räumliche Trennung zwischen Jungen und Mädchen von den Eltern gewünscht sei. Zudem kommt es vor, dass homosexuelle Erzieher von den Eltern abgelehnt werden.
Eine derartige Kategorisierung bereits der Kleinsten verbietet sich aber. Einmal, weil die Einordnung von Migrantenkindern in Schubladen aufgrund ihres Äußeren oder aufgrund von Äußerungen ihrer Eltern klar rassistisch wäre. Jeder Mensch mit Anstand würde ein derartiges Unterfangen entrüstet verurteilen. Wozu sollte man überhaupt kleine Kinder aus islamischen Haushalten identifizieren? Von diesem Personenkreis droht schließlich keinerlei Gefahr.
Dafür bürgt Franziska Giffey, SPD, die sich im Jahr 2017 als frischgebackene Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für Toleranz und Miteinander zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen stark machte, Integration nicht als Einbahnstraße begreift und die Ausgabe von Burkinis an Mädchen im Schwimmunterricht an deutschen Schulen positiv bewertet. Auch ein freundschaftlicher Besuch einer obskuren, vom Verfassungsschutz beobachteten Hasspredigermoschee schreckt Franziska Giffey nicht ab. Wichtig ist schließlich, dass man Brücken baut und miteinander redet.
Laut einer vom Bundesamt für politische Bildung veröffentlichten Statistik gab es im Jahr 2017 etwa 19,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Dies ist erfreulich, spricht es doch für Weltoffenheit und Diversität. Weniger erfreulich ist der Umkehrschluss. Mehr als 60 Millionen Menschen ohne Migrationshintergrund leben in diesem Land, also Personen, die über zwei genetisch deutsche Eltern, vier genetisch deutsche Großeltern und gar acht genetisch deutsche Urgroßeltern verfügen. Eine alarmierende Zahl, der seitens Politik und Gesellschaft begegnet werden muss, will man nicht wieder in Nationalismus und Kleinstaaterei abgleiten. Eine dermaßen große Gruppe miteinander völkisch verbundener Personen stellt fraglos eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Das weiß auch Franziska Giffey, SPD-Familienministerin, und sieht sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu sofortigem Handeln veranlasst.
Im ersten Schritt gilt es, bereits in Kitas diese völkische Gruppe anhand des Aussehens ihrer Sprösslinge zu identifizieren. Damit ein multikultureller, diverser, sozialdemokratisch lebendiger Volkskörper durch diese kleinen Nazis von morgen keinen Schaden erleiden möge. Die an Kitaerzieherinnen verteilte Broschüre mit dem vielleicht etwas schadenfroh geratenen Titel „Ene, mene muh – und raus bist du“ dient den Erzieherinnen als Handreichung, wie man völkische Kinder erkennen kann und wie die staatsbürgerlich einwandfreie Kitakraft darauf zu reagieren hat:
„Das Mädchen trägt Kleider und Zöpfe, es wird zu Hause zu Haus- und Handarbeiten angeleitet, der Junge wird stark körperlich gefordert.“
Ist das völkische Kind enttarnt, muss gehandelt werden. Die Broschüre empfiehlt, die Eltern des Kindes zu einem Gespräch zu laden und zu erklären, dass autoritäre und geschlechterstereotype Erziehungsstile die vielfältigen Möglichkeiten von Kindern einschränken. Aber macht es sich Frau Giffey da nicht zu einfach?
Nehmen wir ein Kind aus einem typisch grünen, typisch deutschen Haushalt öko-bourgeoiser Kreise. Obwohl es auch hier Personen geben mag, die über vier genetisch-deutsche Großeltern verfügen und somit Teil der Risikogruppe sind, geht von diesen Menschen keinerlei Gefahr aus. Sie trennen den Müll, stehen dem Kapitalismus skeptisch gegenüber, solange sie problemlos ein E-Bike, einen Tesla oder Bioäpfel aus der Region erstehen können. Sie sind für offene Grenzen und unbeschränkte Zuwanderung, solange sie keinen Migranten persönlich aufnehmen und ernähren müssen und ihre Kinder in eine weitgehend monokulturelle Privatschule abseits der Brennpunkte muslimischer Parallelwelten schicken können. Und sie haben Angst vor einem bevorstehenden Weltuntergang durch den menschgemachten Klimawandel, vor dem Eisbären- wie Bienensterben sowie Insektiziden in der Landwirtschaft.
Deren Töchter tragen gerne gerne geblümte Kleidchen, Zöpfchen und Birkenstocksandalen. Auch selbstgestrickte Pullover aus Biobaumwolle oder schadstofffreies Holzspielzeug sind keine Seltenheit; eine Affinität zu Handarbeit ist in diesen Haushalten vorhanden, welche seit den Strickaktivitäten im Bundestag durch die frühen Grünen der 80er Jahre kulturell begründet. Die Jungen werden zu körperlicher Aktivität angehalten, vorzugsweise dem behelmten Radfahren an der frischen Luft des deutschen Waldes, zu dessen Schutz in diesen Haushalten angehalten wird, so dass selbst der Waldverehrer Hermann Göring, Verfasser der Rede „Ewiger Wald – Ewiges Volk“, stolz wäre. Unmöglich also, ein Kind aus einem derart vorbildlichen Haushalt von einem Kind aus einem gefährlich völkischen Haushalt zu unterscheiden.
„Man könnte die Kinder doch befragen, was ihre Eltern zu politischen Themen so reden“, mag der eine oder andere engagierte Mitarbeiter aus dem SPD-geführten Familienministerium nun vorschlagen. Wie verlässlich aber sind Aussagen von Kindern, die erst drei oder vier Jahre alt sind? „Meine Eltern haben AfD gesagt“, kann bedeuten, dass ein Elternteil eines unbecholtenen Haushaltes die Aussage „AfD Wählern sollte man die Kinder wegnehmen und sie anschließend standrechtlich erschießen“ machte, es könnte aber ebenso sein, dass ein völkischer Vater oder eine völkische Mutter meint, nun reiche es wirklich, wenn das so weitergehe, würde man das nächste Mal sein Kreuzchen bei der AfD machen. Eine endgültige Gewissheit mag wohl nur eine Maßnahme bringen, die sich bereits in der Vergangenheit bewährt hat: Wanzen am Kindergartentäschchen.
Über kurz oder lang wird sich die deutsche Familienministerin dieser Einsicht nicht länger verschließen können. Im Namen einer „frühkindlichen Bildung zur Demokratie“, wie es im Vorwort der Kitabroschüre heißt.