Vera Lengsfeld / 11.08.2017 / 10:35 / 22 / Seite ausdrucken

Kindersklaven: Das schmutzige Gepäck grüner Elektroautos

Während in Deutschland ein bizarrer Kampf gegen die Autoindustrie geführt wird, natürlich im Namen der Gesunderhaltung von Menschen, speziell Kindern, die durch von Dieselautos erzeugten Feinstaub eventuell gefährdet werden könnten, wird in Afrika die Gesundheit von Kindern ruiniert, um Kobalt für die als saubere Alternative gepriesenen Elektroautos zu gewinnen.

Deutsche Medien, die im Augenblick Elektroautos in den Himmel heben, ohne die Frage aufzuwerfen, geschweige denn zu beantworten, wo der Strom verlässlich herkommen soll, wenn der Atom- und Kohleausstieg komplett ist, haben bislang das Elend von mindestens 40 000 afrikanischen Kindern ausgeblendet. Ob aus Absicht oder Unwissen, ist eine sekundäre Frage. Vielleicht ist sogar latenter Rassismus im Spiel, der die Gesundheit des eigenen Nachwuchses höher bewertet, als das Wohlergehen von anderen Kindern.

Außerdem gibt es in Deutschland mehr und mehr Kampagnenjournalismus, der Ideologien befördert, satt sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen. Diese journalistische Leistung bekommt man im Gegensatz dazu in der britischen Presse. So hat beispielsweise die Mail on Sunday ausführlich über die afrikanische Sklavenarbeit für die fortschrittlichen Elektroautos berichtet.

Die Kinder, die täglich in den Minen der Demokratischen Republik Kongo arbeiten, sind nach Recherchen der Zeitung ab vier Jahre alt. Sie suchen mit bloßen Händen die abgesprengten Steine nach den schokoladenfarbenen Streifen Kobalt ab, das für die Batterien von Elektroautos gebraucht wird.

Dabei brennt giftiger roter Staub in ihren Augen, sie riskieren Augen-, Haut- und Lungenleiden.

Die meisten Hersteller von Elektroautos kaufen Kobalt im Kongo

Zu befürchten ist, dass diese Arbeitssklaven demnächst sehr viel mehr werden, denn z.B. in Großbritannien ist der Ausstieg aus Benzin- und Dieselfahrzeugen bis 2040 bereits beschlossen. Andere europäische Länder, auch Deutschland, werden demnächst ähnliche Beschlüsse fassen. Wenn es nach den Grünen ginge, würde ein Verbot von Verbrennungs-Motoren ab 2030 festgelegt werden.

Was für den Westen eine angeblich saubere Energie ist, wobei sich das nur auf das abgasfreie Fahren bezieht, nicht darauf, wie die Energie erzeugt wird, bedeutet für die Kobalt-Bergwerker ein Leben unter höllischen Bedingungen und einen frühen Tod.

Fast alle großen Elektroautoproduzenten beziehen ihr Kobalt aus dem Kongo. Die Handy-Produzenten übrigens auch. Aber während ein Handy nur 10 Gramm Kobalt benötigt, enthält eine Autobatterie 15 kg. Im Kongo liegen 60 Prozent der Weltvorräte. Die durch Bürgerkriege verarmte Republik ist dringend auf die Kobalt-Förderung angewiesen. Das heißt, immer mehr Kinder werden bei der Kobaltgewinnung eingesetzt werden, damit der Westen ein ruhiges psedoökologisches Gewissen haben kann.

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Leserpost

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Klaus Fellechner / 11.08.2017

Hauptsache die Grünen können ihr ökologisches Gewissen feiern.Was geht mich anderer Leute Leid an.Bevor das E-Auto wirklich für die Masse interessant wird,gehen noch Jahrzehnte ins Land.Alleine das Laden der Batterien,wie und vor allem wo soll das geschehen.Heute tanken wir auf der Urlaubsfahrt in 10 Minuten,oft kürzer,wo laden dann gleichzeitig hunderte E-Autos? Anzahl der Ladestationen und vor allem,der Platz? Die wichtigste Frage,wo kommt der Strom für Mio. E-Autos her,ohne Atom-Strom ohne Kohlekraftwerke? Kauft Deutschland dann den Atomstrom von Frankreich und der Schweiz?  Oder denken die Grünen daran,den Deutschen das Auto abspenstig zu machen? Urlaub wird doch völlig überbewertet und das Fliegen,das werden wir auch noch “verbieten”,uns wird schon was einfallen.

Wolf-Dietrich Staebe / 11.08.2017

Intelligenz und rationales Handeln kann man von unseren Moral-Heuchlern aller politischer Coleur nicht ernsthaft erwarten. Bestes Beispiel hierfür ist die Pseudo-Wissenschaftlerin im Bundeskanzleramt. Von einem Dr. rer. nat. sollte man eigentlich problemorientiertes Denken und Handeln erwarten dürfen. Geliefert wird stattdessen rechtswidriger Irrsinn auf allen Kanälen.  Die kriecherische Entourage der übrigen Bundesregierung und im Bundestag ist keinen Deut besser. Wen interessieren schon die technischen Schwierigkeiten und die Umweltbelastungen der Elektromobilität? Und die gesundheitsgefährliche Kinderarbeit in Afrika ist auch völlig egal, wenn man sich einen prima Öko-Heiligenschein über dem Hohlraum unter der Schädeldecke verschaffen kann.

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